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So also sieht die moderne Bahn aus: "Damit Sie sich in unserem Konzern in Zukunft besser zurechtfinden", schrieb die Kommunikationsabteilung der Deutschen Bahn AG einigen hundert Interessierten vor zwei Wochen überraschend, "übersenden wir Ihnen hier eine umfassende Liste unserer Ansprechpartner." In praktischem Handtaschenformat gedruckt legten die Bahner vom Potsdamer Platz dem freundlichen Schreiben ein zwölfseitiges Heftchen bei, das Telefonnummern und E-mail-Adressen von rund 50 Bahn-Oberen im Konzern übersichtlich auflistete.

Von Antje Sirleschtov

Mitte der 80er, als niemand einen Pfifferling auf zerbechlichen Spinner-Folk gewettet hätte, fing im tiefsten Nordwesten der USA das Pop-Ausnahmetalent Calvin Johnson damit an, bittersüße Mini-Epen auf den ignoranten Markt zu werfen. Der nimmermüde Aktivist spielte mit Beat Happening die zartesten Akustik-Pop-LPs seit der dritten Velvet Underground ein, mit den Halo Benders rockte er heftig an der Seite von Built-To-Spill-Mastermind Doug Martsch.

Als junger Komponist aus dem DDR-Schaffen hervorgegangen, erfreut sich Steffen Schleiermacher weiterhin beachtlicher Zustimmung, obwohl oder weil sich seine Stücke nicht in Schubfächer einordnen lassen wollen. Der putzige Titel seines Auftragswerkes für die 18.

Von Sybill Mahlke

Es war einmal eine Zeit, da war Kreuzberg der Inbegriff von Berlin: Im Schatten der Mauer blühte das Nischenleben besonders bunt. Dann fiel die Mauer, und Kreuzberg war plötzlich mittendrin, aber nicht lange, dann war Mitte die Mitte Berlins und Kreuzberg am Rande des Untergangs.

Von Susanne Kippenberger

Manche Bücher haben kleine Vorsprüche, die dem Text den richtigen Drall geben sollen. Ein solches Motto kann schon eine Wucht sein.

Man hat fast den Verdacht, der Sizilianer Salvatore Sciarrino wolle Richard Wagner für seine strapaziösen Opern-Ungetüme posthum eins auswischen. Sein jüngstes Bühnenwerk "Lohengrin", 1983 in Mailand uraufgeführt, könnte von seinem großen Vorgänger kaum verschiedener sein: An die Stelle romantischen Orchesterwaberns und heroischer Fanfaren treten subtile Klangstudien einzelner Instrumente, während sich die Protagonisten beinahe gänzlich dem Gesang verweigern und statt dessen in Glucksen, Hauchen oder Zirpen verfallen.

Nicht die brutale Massenermordung von "Zigeunern" will das Roma-Theater Pralipe in seiner Inszenierung "Die Tinte unter meiner Haut" zeigen. Sondern individuelle Lebensträume, die von den Nazis zerbrochen wurden.

Der Berliner Martin Daske ist Hörspielautor, der Finne Janne Saksala Kontrabassist beim Berliner Philharmonischen Orchester. Gemeinsam haben sie eine Sinfonie für Kontrabass und Live-Elektronik geschaffen.

Die Begeisterung war groß, als die konservative Regierung im Mai 1996 das britische Eisenbahnnetz privatisierte und die Kleinaktionäre gleich am ersten Tag einen Gewinn von 16 Prozent verbuchen konnten. 390 Pence kostete die Railtrack-Aktie.

Von Matthias Thibaut

Berliner CDU-Mitglieder können derzeit Kritik an ihren Führungskräften nicht gut wegstecken. Bei der Diskussion über die Bühnenstrukturreform im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses gab es während der Statements von SPD und Opposition so viele Zwischenrufe von der rechten Saalseite, dass die Ausschussvorsitzende Monika Grütters (CDU) einschreiten musste.