Den Begriff "trivial" hört sie ungern. Selbstverständlich wolle sie unterhalten, sagt die fünfundsiebzigjährige Autorin: "Sonst können die Leute ja gleich Sachbücher lesen.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 07.03.2001
Die Einstellung der ZDF-Hitparade zum Jahresende 2000 war ein tiefer Einschnitt in das kollektive Bewusstsein einheimischer Musikkonsumenten. Jahrzehntelang war Dieter Thomas Heck mit seinen quasi-gerappten Ansagen Teil der TV-Folklore.
Wer hat nicht in seiner Jugend an der Maultrommel herumdilettiert und das seltsam vibrierende Kribbeln an den Zähnen gespürt? Im nordsibirischen Jakutien, der kältesten Gegend der bewohnten Welt, besitzt die Maultrommel nationale Bedeutung.
Der Dokumentarfilm "Escape to Life" über die Geschwister Erika und Klaus Mann, der am 5. April ins Kino kommt, macht mit mehreren Ausschnitten auf einen Klassiker neugierig, der viel zitiert und zu selten gezeigt wird: Mädchen in Uniform (1931), die Verfilmung von Christa Winsloes Bühnenstück, bei der Leontine Sagan unter der künstlerischen Leitung von Carl Froelich Regie führte.
Ein Film über die Schule, aber ganz anders als alles, was wir unter dieser durchaus furchterregenden Rubrik zu sehen gewohnt sind. Das fängt mit Max Fischer, fünfzehn Jahre, 10.
Amos Kollek hat ein neues Genre erfunden, den Anna-Thomson-Film. Er hat früher Nicht-Anna-Thomson-Filme gemacht, aber da kannte Kollek noch keiner, obwohl er fast schon fünfzig war.
Schön, wenn das Kino mal Menschen weit über 35 eine Liebesgeschichte gönnt, eine verhalten-vernünftige, die vermutlich lange dauern wird: In Silvio Soldinis zarter, klischeefreier Komödie Brot und Tulpen gibt es kein rauschhaftes Verliebtsein und keine wahnsinnige Leidenschaft, aber einen liebevoll gedeckten Frühstückstisch und sorgfältige Blumenarrangements. Auch gut, oder?
Die Staatsoper nimmt heute "Robert le Diable" in der Regie von Intendant Georg Quander wieder in den Spielplan auf. Unser Kritiker Jörg Königsdorf schrieb zur Premiere: "Eine überfällige Wiedergeburt von Giacomo Meyerbeers erster "Grand Opéra", die bei ihrer Uraufführung 1831 sowohl wegen der Neuartigkeit ihrer Orchestersprache als auch wegen ihrer revolutionären Theatereffekte Sensation machte.
Die Fassade ist grau-schwarz, und der Putz bröckelt. Nur der Schriftzug "Tilsiter Lichtspiele" weist darauf hin, dass es hier tatsächlich ein Kino gibt.
Kultur: Kulturnachrichten: Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung Weimar und weitere Meldungen
Tadeusz Mazowiecki und Joseph Rovan erhalten den Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung Weimar für ihren Einsatz im Dialog zwischen Polen, Frankreich und Deuschland. Der mit 150 000 DM dotierte Preis wird dem polnischen Politiker und dem französischen Publizisten und Historiker im Juni in Frankfurt (Oder) in einem Festakt verliehen.
Kriegerische Konflikte verschieben immer noch Grenzen; Kulturgüter finden sich plötzlich auf fremdem Hoheitsgebiet, das Kulturerbe ändert sozusagen seine Staatsangehörigkeit. Es ist seiner rechtmäßigen Erben verlustig gegangen, ist "heimatlos" geworden und wird nun leicht zur Zielscheibe zwischenstaatlicher Animositäten und ethnisch-religiöser Rivalitäten.
Das Experiment - Oliver Hirschbiegels spannende Re-Inszenierung eines amerikanischen Versuchs von 1971: Zwanzig Männer spielen Knast, mit verteilten Rollen, und natürlich geht die Sache schief (Tagesspiegel vom 7. März).
Sina A. Vogt (34) ist Sprecherin von Amnesty International Deutschland.
Die Studentinnen wollen es nicht mehr hören. Wenn Friederike Maier, Professorin an der Berliner Fachhochschule für Wirtschaft, in ihren Seminaren berichtet, dass Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt schlechtere Chancen haben als Männer, im Durchschnitt ein Viertel weniger verdienen und noch dazu zwei Drittel der Hausarbeit bewältigen, dann zucken die jungen Frauen mit den Schultern.
Die Berliner Opernintendanten wollen nicht länger um die Zukunft ihrer Häuser zittern. Nachdem der Senat am Dienstag eine Entscheidung über die von Kultursenator Christoph Stölzl geforderten mehrjährigen Subventionsverträge sowie einen Tarifausgleich für die Bühnen verschoben hatte, fand André Schmitz, der kommissarische Intendant der Deutschen Oper, gestern scharfe Worte: "Wir sind sehr unglücklich darüber, dass sich die Politik um dieses Kernproblem herumgemogelt hat.
Ein Sommerabend 1987: vor dem Europa-Center fließen neuerdings Lichtperlen wie vom Himmel herab, verschmelzen zu silbern geometrischen Figurinen, deren Tanz plötzlich in opak-goldenem Glas entschwindet. Bevor ich das irisierende Schauspiel als Kunstwerk erkenne, beendet ein Knall die Faszination und mein Auto zerbeult die Stoßstange eines Volvos.
Die dümmsten Anglizismen und Amerikanismen sind alle, die so tun, als ob sie deutsch wären. Sie machen keinen anderen Sinn (da haben wir schon einen!
Es gebe zwei Möglichkeiten, wie der Geist einer Kultur beschädigt werde, diagnostizierte Neil Postman Mitte der achtziger Jahre: Die Kultur wird zum Gefängnis oder zum Varieté. Die erste Möglichkeit hatte Orwell dargelegt, dessen utopischer Roman "1984" die Erfahrungen aus totalitären, monströse Apparaturen der Gedankenkontrolle instalierenden Systemen aufgriff.
Wenn Fachkräfte fehlen, erinnert man sich der Frauen. Frauen sind häufig besser ausgebildet und haben höhere Abschlüsse als die männliche Konkurrenz.
Schon seit 90 Jahren wird der internationale Frauentag als Zeichen für mehr Gleichberechtigung begangen. Am 19.