"In Saloniki / weiß ich einen, der mich liest, / und in Bad Nauheim. / Das sind schon zwei.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 27.03.2000
"Zu spät für Auslegungen und auch nicht im Sinn Günter Eichs. Aber dieser Satz bezeichnet ihn.
In einem aufwendigen Verfahren bringt Richard Serra schwarze Tintenfarbe durch das Sieb aufs Papier. Dann wird mehrfach ein Ölkreideblock in langen vertikalen Bahnen über das Sieb gezogen, bis sich die Tinten- und Ölkreideschichten zu einem tiefen, satten Schwarz vereinigt haben, in dessen Oberfläche die feine Siebstruktur bleibt.
Ein Hauptthema der russischen Kunst und Literatur des letzten Jahrzehnts ist die Apokalypse. Die soziale, die psychologische, die geistige Apokalypse - die Apokalypse in der Gesellschaft, in der Welt und im persönlichen Leben.
Christian Simmert (27) ist jugendpolitischer Sprecher der Grünen. Der gelernte Werbeassistent sitzt seit 1998 für seine Partei im Bundestag.
Die Grünen sind alt geworden. Das ist zwar keine neue Erkenntnis, und insofern überrascht es auch nicht, dass sie der jugendpolitische Sprecher der Grünen, Christian Simmert, ausspricht (siehe Interview).
Zitate zum Thema: Attraktivität, gutes Aussehen und materieller Erfolg"Wenn ich mir gefalle, vermittelt sich das auch nach außen hin.""Mir ist wichtig, dass ich mal ein Kompliment zu meinem Aussehen kriege.
Kultur- und Bildungspolitik sind nicht nur in Berlin Minenfelder. Wenige Tage, nachdem Christa Thoben das Handtuch warf, verloren auch die beiden französischen Ressortchefs ihr Amt.
Zitate zum Thema: Familienorientierung, Partner, Heim und Kinder"Familie ist mir wichtiger als materieller Erfolg.""Im Kontakt mit Menschen ist mir Vertrauen am wichtigsten.
Zitate zum Thema: Berufsorientierung, gute Ausbildung und interessanter Job"Das wichtigste im Leben ist, Arbeit zu haben.""Nur wenn man Arbeit hat, kann man seinen Lebensstandard halten.
Es gibt Dramatiker, die machen es sich leicht. Die Menschen leben beziehungslos, so schließen sie messerscharf, da schreibe ich ein Stück ohne Zusammenhang.
Zitate zum Thema: Menschlichkeit, Toleranz und Hilfsbereitschaft"Ich finde, jeder hat es verdient, dass man freundlich mit ihm umgeht.""Man muss auch mit denjenigen reden, die man politisch ablehnt.
Der Ausstand der Massen am Staatstheater KasselJohanna Adorjan Auf der Bühne sitzt ein junger Mann im schwarzen Anzug. Auf einem Ledersessel.
Eine Tugend kann man Udo Zimmermann nicht absprechen: Der künftige Intendant der Deutschen Oper hat sich mit seiner jüngsten Personalentscheidung einmal mehr als einer der cleversten Kulturmanager des Landes profiliert. Mit der Ernennung des Italieners Fabio Luisi zum neuen Chefdirigenten setzt er ein deutliches Zeichen für einen künstlerischen Neuanfang an Berlins größtem Opernhaus.
Es klingt wie eine Sensation: Das Deutsche Symphonie-Orchester spielt eine völlig unbekannte Sinfonie des selbst von Haydn bewunderten Sinfonikers Carl Philipp Emmanuel Bach, dazu zwei weitere Arien des zweitältesten Bachsohns und ein noch nie diesseits des Urals gespieltes Flötenkonzert seines Bruders Wilhelm Friedemann. Ausgräber der musikalischen Schätze ist der ukrainische Dirigent Igor Blaschkow, bekannt als Beteiligter der Kontroverse um einen der bedeutendsten Notenfunde der letzten Zeit.
Eine der berühmtesten Institutionen des Berliner Kulturlebens steht zur Disposition: Der Rias-Kammerchor soll um ein Drittel seiner Mitglieder verkleinert werden. Über die Auswirkungen des Beschlusses, der in der vergangenen Woche von den Gesellschaftern der Berliner Rundfunk-Sinfonieorchester und -chöre gefasst wurde, sprach Jörg Königsdorf mit Frank Druschel, dem Direktor des Rias-Kammerchores.
Der Mann, den Udo Zimmermann am Wochenende als neuen Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin präsentierte, ist in der Stadt kein Unbekannter mehr: In seinem künftigen Stammhaus an der Bismarckstraße debütierte der 1959 geborene Italiener bereits im Februar 1989 mit Donizettis "Liebestrank" und zählt seither zu den regelmäßigen Gastdirigenten des Hauses. Auch im Konzerthaus am Gendarmenmarkt ist er oft zu hören, seit er das Sinfonieorchester des Mitteldeutschen Rundfunks leitet.