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Von Sigrid Kneist Nach der Bluttat von Erfurt werden sich Lehrer, aber auch Eltern und Schüler noch mehr als bisher mit der Frage beschäftigen, wie man mit frustrierten Schülern umgehen kann, auf welche Signale man vielleicht achten kann. Für Schulstaatssekretär Thomas Härtel eine schwierige Frage.

DER TOR DES TAGES Weil Dortmunds Manager nach dem Schlusspfiff verbal danebengrätschte: „Insofern ist die Position jetzt ideal, um den Blattschuss zu setzen.“ Das ist 24 Stunden nach Erfurt völlig daneben.

Von Anja Kühne Susan Neiman würde ihre Kinder niemals auf eine deutsche Uni schicken: „Ich finde die Hochschulen in Deutschland noch viel schlimmer, als man sie hier darstellt", sagte die Direktorin des Potsdamer Einstein-Forums bei der Podiumsdiskussion, die die Technische Universität Berlin in der vergangenen Woche veranstaltete. Thema waren „die Chancen Berlins auf dem internationalen Bildungsmarkt" - für die Neiman schwarz sieht: „Die Lehrkräfte in Deutschland sind hoffnungslos überfordert.

Entdecker, Wiederentdecker, Anwalt des Vernachlässigten und Ungewöhnlichen - das ist Gerd Albrecht geblieben, seit er 1962 zum ersten Mal bei "RIAS stellt vor" das damalige "Radio-Sinfonie-Orchester Berlin" dirigierte. Auch zum vierzigjährigen Dirigierjubiläum, das ihn ans Pult des heutigen "Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin" zurück brachte, machte Albrecht diesem Ruf alle Ehre.

Von Isabel Herzfeld

Seit drei Tagen kann Eveline Bröse kaum noch an etwas anderes denken. „Was in Erfurt passiert ist, geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf“, sagt die 54-jährige Schulsekretärin aus Hohenschönhausen.

Eduard Künneke hatte ein hartes Künstlerschicksal. Angetreten als Schöpfer hoffnungsvoller Opernwerke wurde er wider Willen zum letzten Meister der deutschen Vorkriegsoperette.

Von Carsten Niemann

Was verbindet Buddha, Konfuzius, Jesus, Moses und Muhammad? Religionen haben heute in interkulturellen Konfliktfällen weltweit verhängnisvollen Einfluss, und Menschen aller Religionen wissen viel zu wenig von den religösen und ethischen Traditionen der anderen.

Nachdem Claudio Abbado am Sonntag von Bundespräsident Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz erhalten hat, flog der Maestro am Montag mit seinen Berliner Philharmonikern nach Palermo. Dort startet die letzte Tournee Abbados als Chefdirigent des Spitzenensembles mit Stationen in Neapel, Florenz, Ferrara, Brescia, Turin und Wien.

Die Fälschung hatte nicht lange Bestand: Am späten Sonntagabend wurde "Roberts Weltnetzseite", die - wie vom Tagesspiegel berichtet - nur Stunden nach dem Amoklauf von Erfurt von einem anonymen Internet-Nutzer im Namen des Attentäters ins World Wide Web gestellt wurde, aus dem Netz entfernt. "Nachdem ich feststellen musste, dass sich viele Leute die Sache zu sehr zu Herzen genommen haben und den Gag nicht verstehen konnten, habe ich die Seite heruntergenommen.

Von Kurt Sagatz

Partygänger werden bescheiden, wenn sie sich ausgetobt haben. Ihren minimalen Ansprüchen an die Chill-Out-Phase - ein geräumiges Schlafzimmer, ein Sonntag, jede Menge Freunde und ruhige Musik - folgt DJ Maxwell aus Berlin seit Jahren mit einer sanften Mischung aus Jazz, House und Breakbeats, Retro- und Weltmusikreferenzen.

Die Bauwirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres seien 83 000 Arbeitsplätze verloren gegangen, sagte Heinz Schüssler, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, am Montag in Berlin.

Bei Tornados im mittleren Westen der USA sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen und mehr als 100 verletzt worden. Zudem zerstörten die Wirbelstürme am Sonntag (Ortszeit) nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN Dutzende Gebäude und Wohnmobile.

Die Bundesvergabeordnung sieht vor, dass öffentliche Aufträge möglichst kleinteilig ausgeschrieben werden, unterteilt in Fach- und Kleinlose. Weil die Stückelung einer Auschreibung dem Auftraggeber aber mehr Arbeit verursacht, als wenn er einen Auftrag an einen einzigen Unternehmer vergibt, richten sich viele Ausschreibungen besonders im Baugewerbe an Generalunternehmen.

Halten wir einen Moment inne. Am Sonntag nahm Heribert Sasse, Intendant des Schlosspark-Theaters Berlin, mit Horváths "Geschichten aus dem Wienerwald", gekürzt auf sieben Bilder, einen unverhohlen melodramatischen Abschied.

Von Christoph Funke

Kaum etwas bekommt in modernen Gesellschaften so hohe Aufmerksamkeitsprämien wie die Anwendung von Gewalt: je exzessiver die Gewaltanwendung, desto höher die Aufmerksamkeit der Mediengesellschaft. Da Aufmerksamkeit in modernen Gesellschaften eine knappe Ressource ist, womöglich die knappste überhaupt, ist die Anwendung von Gewalt attraktiv, wenn es darum geht, das mediale Rauschen zu übertönen.

Jeder Politiker pflegt im Umgang mit den Medien seinen eigenen Stil, da gibt es sogar Unterschiede innerhalb einer Partei. Otto Schily beispielsweise, SPD-Innenminister, nimmt nicht nur das Recht auf freie Ärztewahl in Anspruch, auch wer ihm Fragen stellen darf, das will er selbst entscheiden.

Die Flaute im Welthandel verhagelt dem Hamburger Schifffahrts- und Logistik-Konzern Hapag-Lloyd in diesem Jahr das Ergebnis. "Wir sind zuversichtlich, dass wir ein vorzeigbares Resultat erreichen, aber es wird deutlich unter dem Vorjahr liegen", sagte Michael Behrendt, der Vorstandschef der Hapag-Lloyd AG, am Montag in Hamburg.

Die Deutsche Bank sieht sich wieder auf dem aufsteigenden Ast. Im ersten Quartal verbuchte das Institut einen Vorsteuer-Gewinn von 1,27 Milliarden Euro, ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr 2001.

Der Musical-Konzern Stella kann die April-Gehälter nicht pünktlich auszahlen. Wie am Montag aus dem Betriebsrat verlautete, wurden die bundesweit rund 2500 Beschäftigten bereits am Sonntagabend auf Betriebsversammlungen von den Zahlungsschwierigkeiten informiert.

Der Stahlkonzern Salzgitter stellt sich für 2002 auf ein schlechteres Geschäft ein, will aber den Umsatz in den nächsten Jahren vor allem durch Zukäufe nahezu verdoppeln. Es werde für 2002 weiterhin mit einem "vorzeigbaren Ergebnis" gerechnet, das allerdings unter dem des Jahres 2001 liegen werde, sagte der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Wolfgang Leese, am Montag in Salzgitter.

Die Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet hält einen Börsengang der Deutschen Bahn AG oder von Teilen des bundeseigenen Unternehmens auch langfristig für unrealistisch. Wer glaube, die Bahn könnte 2004 börsenreif sein, kenne die Probleme der Verkehrswirtschaft nicht, sagte Transnet-Chef Norbert Hansen am Montag in Berlin.

Abschleppfirmen müssen abgeschleppte Fahrzeuge ihren Besitzern ohne finanzielle Forderungen aushändigen. Die oft gängige Praxis, abgeschleppte Pkw nur gegen sofortige Barzahlung von Beträgen zwischen 100 und 200 Euro wieder herauszurücken, ist rechtswidrig, berichtet die in München erscheinende ADAC-Mitgliederzeitschrift "ADACmotorwelt" (Ausgabe 5/2002).

Die französische Großbank BNP Paribas erhält den Zuschlag für den Onlinebroker Consors. Wie Consors am Montag in einer Pflichtmitteilung bekanntgab, übernimmt BNP Paribas das 66,4 Prozent-Paket der Schmidt-Bank an der Consors Discount-Broker AG.

Über 90 000 Mitarbeiter weltweit, regelmäßige Milliardengewinne: Ein solches Unternehmen soll ein Übernahmekandidat sein? Für den Kunden am Schalter und den Kleinaktionär mag dies eine abwegige Überlegung sein, in der Realität allerdings liegt die Gefahr auf der Hand.

Von Rolf Obertreis

Die Fernsehmacher der Pro Sieben Sat 1 Media AG blicken momentan immer öfter in die Röhre: Die Einnahmen gehen zurück, der Gewinn stürzt ab, ein Aufschwung ist nicht zu erkennen. Erst im vierten Quartal werde der Markt wieder anziehen, versprach am Montag Vorstandschef Urs Rohner bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal.

Die Erfurter Polizei geht weiter Hinweisen nach, ob der Amokläufer von Erfurt Freunde oder Mitschüler per SMS vor seiner Tat gewarnt hat und diese aufforderte, am Freitag nicht zur Schule zu gehen. "Wir prüfen weiterhin, ob der Täter überhaupt mit seinem Handy eine solche SMS verschickt hat und wenn, an wen", erklärte eine Sprecherin am Montag auf Anfrage.

Von Kurt Sagatz

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat der Regierung Schröder kein vorzeigbares Zeugnis ausgestellt. Gemessen an dem was notwendig sei, habe Rot-Grün keine befriedigenden Ergebnisse vorzuweisen, sagte BDI-Präsident Michael Rogowski am Montag.

Von Karin Sturm Barcelona. Schade, dass keine der vielen Kameras diese Szene aufnehmen konnte.

Von Rolf Degen Es ist eine der Besonderheiten des Menschen, dass er sehr viel mehr Zeit mit Sex verbringt, als für den puren Akt der Fortpflanzung notwendig wäre. Manche Praktiken, wie die von manchen Männern gerühmte „französische“, sind scheinbar unfruchtbare Auswüchse der erotischen Genusskultur.