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Eigen eigenwillige Haydn-Mischung hat sich Frankreichs bester Pianist Alain Planès da zusammengestellt: Fast durchweg Frühes, Unbekanntes - Aschenputtelmusik, die von den meisten seiner Kollegen links liegen gelassen wird. Und die dennoch bei Planès in jedem Takt vom Leben selbst erzählt: Von seiner Schönheit im Trauern und Lachen.

Die Düsseldorfer Eon AG und die Essener RAG AG bereiten ein Tauschgeschäft vor. Der RAG-Konzern soll für seinen 18-prozentigen Anteil an der Essener Ruhrgas AG im Gegenzug die Mehrheit (51 Prozent) an der Eon-Chemietochter Degussa erhalten.

Mal wieder erklingt das jedem gelernten DDR-Bürger und Nachwende-Besucher in ostdeutschen Theaterlanden vertraute Lied "Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer". Doch die zur Heimat gehörenden Tiere und Menschen schweben bei Kresnik als Mutanten mit deformierten Köpfen am rotglühenden Himmel über den auf die Bühne des Dresdner Staatsschauspiels gestapelten riesigen Containern.

Immer, wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren ein schlechtes Ergebnis erzielte, wurden die Rufe nach einem ausländischen Bundestrainer laut. Innovationen haben es nicht leicht, in die heimische Fußballkultur Eingang zu finden.

Die Zahl der deutschen Opfer nach der Explosion vor einer Synagoge auf der Ferieninsel Djerba ist am Sonntag auf zehn gestiegen. Eine Frau erlag am Morgen in Berlin ihren Brandverletzungen.

Von Robert Birnbaum

Eigentlich ist die antike Sage um Orpheus, der seine verstorbene Frau Eurydike durch den Wohlklang seiner Stimme aus dem Reich der Toten zurückholen konnte, eine wundervolle Liebesgeschichte. Es kann daraus aber auch ein Schauermärchen werden.

Als der rote BMW 316i endlich in der Garage stand, war die Freude nicht eben ungetrübt. "Autofahren ist ein verdammt teures Vergnügen in Singapur", stöhnt der neue Besitzer, ein deutscher Geschäftsmann.

Gegen den Präsidenten der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Roland Oetker, wird wegen des Verdachts auf Insiderhandel ermittelt. Er könnte nach Erkenntnissen der Ermittler sein frühzeitiges Wissen über zwei bevorstehende Fusionen ausgenutzt und dadurch Geld mit Aktienkäufen verdient haben.

Das Entgeltrahmenabkommen (ERA) soll die gleiche Bezahlung von Arbeitern und Angestellte für vergleichbare Tätigkeiten in der Metall- und Elektroindustrie regeln. Seit vielen Jahren streiten sich allerdings Gewerkschaften und Arbeitgeber darüber, wie die Betriebe die dadurch anfallenden Kosten finanzieren sollen.

Bei der Dachgesellschaft des Bezahlsenders Premiere, der Kirch PayTV GmbH & CoKGaA, kann eine Insolvenz womöglich doch verhindert werden. Insider sprechen von einer "Trendwende" und einem "Sinneswandel" bei den seit einer Woche über eine Rettung des Kirch-Teilkonzerns verhandelnden Banken und Mitgesellschaftern um Rupert Murdoch.

Renate Künast sitzt auf einem Kirschbaum, erntet die Früchte direkt in den Mund und eröffnet einen Wettbewerb im Weitspucken. Dieses Bild aus der Kindheit taucht ziemlich spät in ihrem Buch über ihr erstes Amtsjahr als Verbraucherschutzministerin auf.

Von Dagmar Dehmer

"Wir werden die Steuerbelastung senken". Dieser Kernsatz steht am Anfang des steuerpolitischen Kapitels im Wahlprogramm der Union, das der bayerische Staatsminister Erwin Huber für seinen Ministerpräsidenten und Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber (beide CSU) vorbereitet hat.

Während der Semesterferien hat Alexander Dory über seinen Hausarbeiten gebrütet. Am kommenden Dienstag wird der Erstsemester, der in Konstanz Jura studiert, vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg besonderen Anschauungsunterricht erhalten - der EuGH verhandelt seinen eigenen Fall.

Von Albrecht Meier

Ungeachtet neuer Warnungen vor weiter steigenden Kassenbeiträgen hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) Forderungen nach einer weitgehenden Privatisierung von Krankheitsrisiken eine Absage erteilt. Die Techniker-Krankenkasse hält die von Schmidt geplanten Reformen für unzureichend.

Anfang diesen Jahres schrieb Robert J. Herbold in einem Artikel für die Harvard Business Review über seine Bemühungen, die unbekümmerte Unternehmenskultur von Microsoft an die strengere Managementkontrolle anzupassen, die in den meisten Unternehmen vergleichbarer Größe und Bedeutung zu finden ist.

Zwei deutsche Greenpeace-Mitglieder, die im Vorjahr zusammen mit 15 Ausländern auf dem südkalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg gegen US-Raketentests protestiert hatten, sind in Los Angeles zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das teilte Greenpeace mit.

Die Spitzenvertreter der großen Kirchen in Deutschland haben sich erstmals für die Einführung eines Familienwahlrechts ausgesprochen. Wenn Eltern bei Wahlen für ihre Kinder zusätzliche Stimmen abgeben dürften, erhielten die Anliegen von Kindern und Familien eine "politische Stimme", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, am Wochenende in Erfurt.

Der malaysische Finanzminister muss ein humorvoller Mann sein. Oskar Lafontaine zumindest hat sich köstlich amüsiert, als der kleine Minister aus dem kleinen Land bei einer Wirtschaftskonferenz asiatischer Staaten aufstand und seinem Referat über die Folgen der Wirtschaftskrise die Zeilen Frank Sinatras folgen ließ: "I did it my way.

Von Kai Müller

Zwei Tage nach seinem Selbstmordversuch ist der als Kriegsverbrecher angeklagte frühere serbische Innenminister Vlajko Stojiljkovic am späten Samstagabend gestorben. Der 65-jährige hatte sich am Donnerstagabend vor dem jugoslawischen Bundesparlament in Belgrad mit seiner Pistole in den Kopf geschossen.

In beinahe allen Gebäuden schlummert heute ein Herz aus Beton. Doch meist ist dieses konstruktive Korsett nur für einen kurzen Moment zu sehen, ehe der Rohbau aus Beton zugedeckt wird.

In den vergangenen zwei Jahren hat die US-Steuerbehörde IRS Millionen Dollarbeträge an Steuerabzügen für Sklaverei gewährt, obwohl es diese Abzüge gar nicht gibt. Die "Washington Post" meldet in ihrer Samstagsausgabe, dass etwa 30 Millionen Dollar - rund 34 Millionen Euro - als Steuerguthaben an US-Bürger ausgezahlt wurden.

Zwischen der bürgerlichen Regierung Mexikos und dem nationalen Parlament ist nach einer Zeit der verdeckten Aggressionen jetzt offener Streit ausgebrochen. Staatspräsident Vicente Fox wirft der Opposition vor, seine Vorhaben und damit Mexikos Fortschritt vorsätzlich und willkürlich zu behindern, indem sie die Mehrheitsverhältnisse zu seinen Ungunsten ausnutze; die regierende Partei der Nationalen Aktion (PAN), der Fox angehört, hat nämlich in keiner der beiden Kammern eine Mehrheit.

Über Literaturverfilmungen kann man - wie über fast alles im Leben - geteilter Meinung sein. Auf jeden Fall ist eine gewisse Vorsicht geboten, wenn es darum geht, sich über die Qualitäten solcher Versuche zu äußern.

Mit wirklich dummer und sinnloser Geste gab Saddam Hussein kürzlich bekannt, dass der Irak aus Protest gegen Israels Vorgehen in der Westbank in den kommenden 30 Tagen kein Öl exportieren würde. Sinnlos, weil das den Palästinensern nicht hilft, und dumm, weil die Weltwirtschaft davon keinen Schaden nimmt, George Bushs Koalition gegen Saddam jedoch gestärkt wird.

In einer landesweiten Umfrage berichteten vor vier Jahren, erstmalig in der Geschichte der USA, mehr Schwarze (51 Prozent) als Weiße (32 Prozent) von einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Nur neun Prozent der Schwarzen gaben eine Verschlechterung an, aber 17 Prozent der Weißen.

Innerhalb weniger Monate hat das Thema des "NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts" eine breitere Öffentlichkeit erreicht. Tagungen in Köln und unlängst in Hamburg haben die Bemühungen der Museen verdeutlicht, sich den Restitutionsforderungen und darüber hinaus dem Generalverdacht, sie horteten unrechtmäßigen Besitz, zu stellen.

Von Bernhard Schulz

Bonn ist ja im Grund ein ziemliches Dorf gewesen. Jedenfalls, sofern "Bonn" als Metapher zu verstehen ist für das kleine Polit-Viertel zwischen drei Anlegern der Rhein-Touristenflotte.

Von Robert Birnbaum

US-Außenminister Colin Powell und Palästinenserpräsident Jassir Arafat haben am Sonntag bei einem Treffen in Ramallah nicht den erhofften Durchbruch bei den Bemühungen um eine Waffenruhe mit Israel erzielt. Powell sprach nach mehr als drei Stunden lediglich von "nützlichen und konstruktiven" Gesprächen.

Hat er die Liste nun gekannt oder nicht? Am Freitag schien der Vorgang klar: SPD-Generalsekretär Franz Müntefering hat von der so genannten "Menger-Liste" mit den rekonstruierten Namen der 42 mutmaßlichen Spenden-Verschleierer von Köln nichts gewusst, als er vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages vernommen wurde.

Von Robert Birnbaum