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Säuren und Laugen schwappen in kleinen Plastikbehältern, schmale Reagenzgläser und bauchige Glaskolben drängen sich in dunklen Holzkästen: Wenn Dorothea Coppard in der südafrikanischen Provinz Kwa Zulu unterwegs ist, ähnelt der Kofferraum ihres Wagens einem chemischen Labor.Die Frau mit dem Struwwelkopf ist aber weder Apothekerin noch für eine Pharma-Firma tätig: Als Lehrerin arbeitet sie für den Deutschen Entwicklungsdienst (DED) in Südafrika und unterrichtet - Lehrer.

Überraschendes Teffen der Präsidenten - Russische Armee setzt Truppenaufmarsch fortAngesichts der zunehmenden Spannungen im russischen Nord-Kaukasus haben die Präsidenten dreier betroffener Republiken erste Krisengespräche zur Stabilisierung der Region aufgenommen. Die russische Armee setzte unterdessen ihren Truppenaufmarsch rund um die abtrünnige Republik Tschetschenien fort und verkündete zugleich die vollständige Kontrolle über den tschetschenischen Luftraum.

Der japanische Ministerpräsident Keizo Obuchi ist am Dienstag erwartungsgemäß für zwei Jahre als Chef der regierenden liberaldemokratischen Partei LDP wiedergewählt worden. Wegen derLDP-Mehrheit im maßgeblichen Unterhaus bleibt Obuchi damit zugleich auch Regierungschef.

Wenn Bundeskanzler Gerhard Schröder an diesem Mittwoch im Alten Museum im Berliner Lustgarten das Kabinett zu einer "Jubiläumssitzung" einberuft, mag er sich im Amt des Regierungschefs ein bisschen wie ein Urenkel Konrad Adenauers fühlen. Denn sein Kabinett will damit an die erste Kabinettssitzung der Bundesrepublik Deutschland fast exakt vor 50 Jahren erinnern.

Die Champions League ist bekanntlich eine Goldgrube. Für das Erreichen der Gruppenspiele werden 1,8 Millionen Mark hingeblättert, für jedes Spiel 600 000, für jeden Sieg noch einmal dieselbe Summe, jeder Halbfinalist erhält sechs Millionen und der Gesamtsieger noch einmal das Doppelte.

In Karsruhe setzen sich die Richter zum dritten Mal seit 1986 mit der Umverteilung auseinanderUrsula Knapp Selten stand im Fall eines Karlsruher Verfassungsgerichtsverfahrens die Menge des bedruckten Papiers in so ungünstigem Verhältnis zu dessen Informationsgehalt wie bei der Beschwerde gegen den Länderfinanzausgleich, die an diesem Mittwoch verhandelt wird. Es keineswegs das erste, sondern bereits das dritte Mal, dass der Länder-Finanzausgleich - also die Ausgleichzahlungen der reicheren Bundesländer an die ärmeren - in Karlsruhe zur Überprüfung steht.

Von Ursula Knapp

Nach Demonstrationen gegen die malaysische Regierung hat die Polizei am Dienstag drei weitere Oppositionelle verhaftet. Zwei Führungsmitglieder der Nationalen Gerechtigkeitspartei stellten sich der Polizei in Kuala Lumpur, ein weiterer Aktivist wurde nach Angaben der Partei verhaftet, weil er am Sonntag an einem Protestmarsch für den inhaftierten Politiker Anwar Ibrahim teilgenommen hatte.

US-Präsident Bill Clinton hat am Dienstag vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien gerechtfertigt: Sie seien einem "klaren Konsens" gefolgt, der auf mehrere Resolutionen des Sicherheitsrats zurückgegangen sei. Es sei darum gegangen, dass die Grausamkeiten der serbischen Truppen unakzeptabel waren und dass die internationale Gemeinschaft ein überzeugendes Interesse gehabt habe, sie zu beenden, sagte der US-Präsident.

Warum waren solche Verbrechen in Deutschland möglich, nicht aber im faschistischen Italien?Philipp Lichterbeck In einer Umfrage zur "Pränatalen Diagnostik" hat kürzlich ein großer Prozentsatz deutscher Frauen erklärt, sie würden abtreiben, sobald sie wüssten, dass ihr Kind sich fettleibig oder homosexuell entwickelt.

Von Philipp Lichterbeck

Turbulent geht es derzeit bei etlichen Vereinen der Regionalliga Nordost zu: Spielabbruch im Leipziger Bruno-Plache-Stadion, weil sich die Fans vom VfB Leipzig und Dynamo Dresden mal wieder mehr als nur daneben benommen haben. Ärger beim Tabellenführer Dresdner SC, weil die beiden Argentiner Sergio Bustos und Sergio Sanchez wochenlang nur mit Touristenvisum ausgestattet gegen den Ball traten.

Von Claus Vetter

Roland Suso Richters fiktiver Film über die Rückkehr des KZ-Arztes Mengele nach Deutschland ist eine gefährliche VerklärungJan Schulz-Ojala Dieser Film leugnet nichts. Er benennt ausdrücklich, dass der von Mai 1943 bis November 1944 im KZ Auschwitz tätige Arzt Josef Mengele Patienten bei vollem Bewusstsein Farbstoff in die Augen injiziert hat; dass er die Augen von Toten, wie ein Schmetterlingssammler, an ein Brett heftete; dass er einen einjährigen Drilling bei lebendigem Leib seziert und lebenden Zwillingen zur Entnahme von Knochenmark die Schenkel aufgemeißelt hat; dass er mindestens einmal ein Neugeborenes selbst in den Verbrennungsofen geworfen und insgesamt über 300 000 Menschen an der Auschwitz-Rampe für die Gaskammer selektiert hat.

Von Jan Schulz-Ojala

In der Affäre um angebliche Provisionszahlungen an die Strauß-Familie hat Bayerns SPD-Chefin Renate Schmidt von der Landesregierung Auskunft über die Geschäftsbeziehungen der Münchner Kultusministerin und Strauß-Tochter Monika Hohlmeier (CSU) zu dem Waffenhändler Karlheinz Schreiber gefordert. Hohlmeier sei in der Affäre "in höchstem Maße öffentlich belastet", heißt es in einem am Dienstag in München veröffentlichten Schreiben Schmidts an Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU).

Bei den bundesweiten Ermittlungen wegen illegaler Geldtransfers ins Ausland und Steuerflucht hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag die Vorstandsetage der Westdeutschen Landesbank (WestLB) in Düsseldorf durchsucht. Dabei seien die Arbeitsplätze und Wohnungen von vier Vorstandsmitgliedern und zwei ehemaligen Vorständlern ins Visier genommen worden, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Johannes Mocken.

Im Streit um den Atomkonsens machen die Grünen neuen Druck. Nach den schweren Niederlagen bei den letzten Wahlen hat die Grünen-Spitze nach Informationen des Tagesspiegels Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) deutlich gemacht, dass von einem Erfolg in dieser Frage für ihre Partei und damit für das rot-grüne Bündnis das politische Überleben abhängen könnte.

Von Robert Birnbaum

Wer an der Ecke Kollwitzstraße / Knaakstraße vorbeikommt, bemerkt vielleicht plötzlich: Da ist ja Kunst! Die steht unscheinbar vor einem blau-weißen Kasten des Sozialen Wohnungsbaus, wo vor dem Krieg das Wohnhaus von Käthe Kollwitz stand.

Nach einer Reihe von Irritationen in den vergangenen Wochen will die Landtags-CSU ihr Verhältnis zur Staatskanzlei von Ministerpräsident Stoiber (CSU) klären. Zum offiziellen Auftakt der Herbstklausur im oberfränkischen Kloster Banz äußerten eine Reihe von Abgeordneten am Dienstag offen ihren Unmut über das Krisenmanagement während der LWS-Immobilienaffäre.

Der Senat hat gestern den Verkauf des Studentendorfs Schlachtensee an die Investoren Deutsche Bank, Realprojekt und Viterra bestätigt. Zugleich wurden die Regelungen im schon abgeschlossenen Vertrag geändert: Auf Druck von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) sollen von den denkmalgeschützten 50er-Jahre-Bauten acht statt vier bis fünf erhalten bleiben.

Von Cay Dobberke

Als erster Regierungschef zu offiziellem Besuch am neuen Regierungssitz ist der israelische Ministerpräsident Ehud Barak am Dienstagabend in Berlin eingetroffen. Vor dem Empfang mit militärischen Ehren durch Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte Barak die Bundesrepublik ausdrücklich als Freund Israels gewürdigt.