Kurz vor der Volksabstimmung in Ost-Timor hat der Führer der Unabhängigkeitsbewegung, Xanana Gusmao, zur Versöhnung der Konfliktparteien aufgerufen. Während in der Inselhauptstadt Dili mindestens 10 000 Menschen für die Unabhängigkeit des von Indonesien besetzten Ost-Timor demonstrierten, warnte ein Sprecher der pro-indonesischen Gruppen vor einem Blutbad nach dem Referendum über die Zukunft der früheren portugiesischen Kolonie am 30.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 25.08.1999
Das schwere U-Bahn-Unglück in Köln ist nach Ansicht der Kölner Staatsanwaltschaft mit ziemlicher Sicherheit auf ein Versagen des elektrischen Bremssystems des "City Sprinter" zurückzuführen. Allerdings sei mit der Auswertung des Fahrtenschreibers frühestens am Freitag zu rechnen, sagte Oberstaatsanwältin Regine Appenrodt.
Seit Mittwochabend ist in Hamburg einiges mehr in Fluss geraten als nur das Wasser der Elbe. Die Betreiber von Schnellreinigungs-Buden sind in Tränen ausgebrochen, da sie nun nicht mehr das gelbe Jackett von Frank Pagelsdorf waschen, trocknen und bügeln dürfen.
"Ich hasse die Nacht", flüstert Necla Ekim. Sie lebt mit ihrem Sohn, Schwiegertochter und Enkelin in einer aus Holz und Plastikplanen errichteten Hütte.
Bei den Gesprächen über eine Entschädigung von ehemaligen NS-Zwangsarbeitern zeichnet sich noch kein Durchbruch ab. Die Anwälte der Opfer hätten die Gesprächsrunde am Mittwoch in Bonn überraschend mit neuen Forderungen belastet, hieß es aus Teilnehmerkreisen.
Mit viel Glück erreichen die Berliner ein torloses Unentschieden auf Zypern. Nun kommt das große Geschäft mit großen NamenKlaus Rocca Jürgen Röber stand an der Seitenlinie und schimpfte.
Die Vereine der Fußball-Bundesliga würden bei einem Börsengang einen gewaltigen Aktien-Run auslösen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Westdeutschen Genossenschafts-Zentralbank (WGZ) in Düsseldorf.
Mehr als eine Woche nach der Erdbebenkatastrophe in der West-Türkei haben Deutschland und Frankreich eine schnelle Wiederaufbauhilfe der Europäischen Union gefordert. Die EU wird noch in dieser Woche weitere zwei Millionen Euro (knapp vier Millionen Mark) für die Erdbebenopfer bereitstellen, hieß es am Mittwoch bei der EU-Kommission in Brüssel.
Eine Spendeninformation über im Erdbebengebiet der Türkei tätige, förderungswürdige Hilfsorganisationen hat das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) herausgegeben. Auf einer Liste werden die Organisationen mit Namen, Adressen, Telefon und Kontonummern aufgeführt, die Hilfe im Katastrophengebiet leisten und das DZI-Spendensiegel tragen, wie das Institut in Berlin mitteilte.
Die Landesregierung musste auf der gestrigen Sondersitzung des Landtages wegen der gescheiterten Flughafen-Privatisierung heftige Prügel der Opposition einstecken. CDU und PDS warfen ihr und dem Verhandlungsführer Minister Jürgen Linde Versagen vor.
Stefan (Name geändert) hat ein Problem, für das es keine Lösung gibt. Er selbst beschreibt seine Lage als "hilfloser Fall - Akte geschlossen".
Bayern gegen Unterhaching - das sollte trotz des mißlungenen Saisonstarts des Meisters eine klare Sache sein. Doch vor dem Trainer des Außenseiters sollten die Bayern auf der Hut sein.
Ein Veruntreuungsfall, in dem es um 8,6 Millionen Schweizer Franken geht, weitet sich zur Staatsaffäre aus. Mit dem Namen des ehemaligen Rechnungsführers des eidgenössischen Militär-Nachrichtendienstes, Dino Bellasi, verbindet sich der Verdacht, in der Schweiz habe es Leute gegeben, die am Aufbau eines zweiten Geheimdienstes gearbeitet hätten.
Seine Worte waren Ermunterung und Mahnung zugleich: "An einem Strang" müsse die Opposition in Jugoslawien ziehen, wenn sie den Präsidenten Slobodan Milosevic stürzen wollte. Aber die Abspaltung Montenegros vom Bund mit Serbien sei "die Lösung nicht".
Erstes Tor für Borussia Dortmund, erste Berufung ins "A 2"-Nationalteam und gestern auch noch Europacup-Debüt: Giuseppe Reina, der die 30 Meter in 3,7 Sekunden sprintet, hat den Millionen-Stars des Weltpokalsiegers von 1997 im Kampf um die Schlagzeilen vorübergehend den Rang abgelaufen. "Was in den letzten Tagen passiert ist, ist einfach gigantisch", beschrieb der 27-Jährige vor der Qualifikation zur Champions League gegen den FK Teplice seine Gefühle.
Wären Staaten Menschen, dann wäre es einfacher. Dann könnte man ihnen, wenn sie sich immer nur alles übelnehmen, Missverständnisse und enttäuschte Hoffnungen vorhalten, raten, einander aus dem Weg zu gehen.
Russische Truppen haben eigenen Angaben zufolge alle Bergdörfer in der Kaukasusrepublik Dagestan von moslemischen Rebellen zurückerobert. Die meisten Freischärler seien ins benachbarte Tschetschenien zurückgekehrt.
Russland und China sowie Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan sind mit von der PartieVor dem Hintergrund der jüngsten Kämpfe gegen islamische Rebellen im Kaukasus haben Russland und China sowie Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan eine verstärkte Kooperation in Sicherheits- und Entwicklungsfragen vereinbart. Die Staaten wollten gemeinsam gegen Drogenhandel, Waffenschmuggel, illegale Einwanderung, Unabhängigkeitsbestrebungen und religiösen Fanatismus angehen, erklärten die fünf Staatschefs am Mittwoch zum Abschluss eines zweitägigen Gipfeltreffens in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek.
Für das kommende Wochenende kündigte der frühere Ministerpräsident Sergej Kirijenko am Dienstag die Gründung einer neuen Allianz an. Ihr wollen die Parteien "Junges Russland" des früheren Ministers Boris Nemzow und "Russlands Wahl" von Anatoli Tschubais beitreten.
Vor dem monumentalen Standbild des albanischen Nationalhelden Skanderbeg im Museum von Kruja, dem Bergstädtchen nordöstlich der Hauptstadt Tirana, stockt die Führung. Wie Skanderbeg im Jahre 1444, eben erst aus osmanischer Geiselhaft am Hof des Sultans entflohen, in der Festung Kruja mit 15 000 Mann den zehnmal so starken osmanischen Belagerern trotzte, das muss sich der Besucher, Griechenlands Ministerpräsident Kostas Simitis, besonders ausführlich anhören.
Otto Rehhagel steht beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern offenbar kurz vor einer vorzeitigen Vertragsverlängerung bis ins Jahr 2002.
Im Skandal um Korruption und geheime Waffendepots beim Schweizer Geheimdienst überschlagen sich die Ereignisse. Der Anwalt des wegen Millionenbetrugs inhaftierten Ex-Agenten Dino Bellasi erklärte am Mittwoch in Bern, sein Mandant habe außer Nachrichtendienstchef Peter Regli und zwei weiteren Vorgesetzten nun auch seinen ehemaligen Chef Bernhard Stoll, den heutigen Schweizer Militärattache in Budapest, schwer belastet.
Der serbische General Momir Talic ist am Mittwoch in Wien auf Grund eines Haftbefehls des Kriegsverbrechertribunals der Vereinten Nationen festgenommen worden. Dies teilte die Chefanklägerin des Tribunals, Louise Arbour, in Den Haag mit.
Das hoch gelobte Rotationssystem der Bayern ist ohne den verletzten Kapitän Stefan Effenberg offenbar nichts wert. Dieser Verdacht drängt sich nach dem Bundesliga-Fehlstart des Deutschen Meisters mit nur einem Punkt aus zwei Spielen auf.
Wegen der Dioxin-Krise in Belgien bleiben die EU-Exportbeschränkungen für belgische Rinder, Schweine und Hühner weiter in Kraft. Darauf hat sich der Ständige EU-Veterinärausschuss am Mittwoch bei Beratungen in Brüssel verständigt.
Die französische Regierung bereitet Steuersenkungen vor. Geplant ist offenbar, die Mehrwertsteuer auf Instandsetzungsarbeiten in Wohnungen von derzeit 20,6 Prozent auf 5,5 Prozent zu verringern.
Politik: Die britische Firma BNFL kritisiert Verzögerungen bei der Aufnahme deutscher Atomtransporte
Im Streit um eine Fortsetzung der Transporte abgebrannter Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken hat die staatliche britische Wiederaufbereitungsfirma British Nuclear Fuels (BNFL) erstmals öffentlich deutliche Kritik an Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) geübt. Die BNFL verlasse sich seit Monaten auf das Wort von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zur Einhaltung der Wiederaufarbeitungsverträge und Fortführung der Transporte, das Umweltministerium und dessen nachgeordnete Behörden lösten dieses Versprechen aber nicht ein, sagte der Präsident der BNFL Deutschland, Eckhard Strecker, in einem Gespräch mit dem Handelsblatt.
Mancher Spitzenpolitiker der rot-grünen Koalition hat mit der Haushaltskonsolidierung noch immer seine Probleme. Der SPD-Fraktionschef Peter Struck zum Beispiel.
Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt haben am Dienstag Privaträume und Büros des früheren DVU-Abgeordneten Torsten Miksch durchsucht und Schusswaffen sowie Munition beschlagnahmt. Die Durchsuchungen und das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts unerlaubten Waffenbesitzes gehen auf die Aussage eines Belastungszeugen zurück, bestätigten Sprecher von Justiz und LKA einen Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung", ohne Angaben über die Identität des Zeugen zu machen.
Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer (68) scheidet zum 31. August aus dem Amt.
Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) sieht sowohl in seiner Partei wie auch bei der SPD starke Stimmen gegen die Fortführung der großen Koalition in seinem Bundesland. Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl am 12.
Mancher Minister dürfte beim Blick in die Morgenzeitungen schlechte Laune bekommen haben, als er sich auf den Weg zur Sitzung des Bundeskabinetts im Kanzleramt machte. "SPD wackelt bei der Rentenreform", hieß es da.
Der französische Gitarrist Alexandre Lagoya ist am Dienstag im Alter von 70 Jahren nach langer Krankheit in Paris gestorben. Das gab seine Familie bekannt.
Kerstin Müller (35) ist Fraktionschefin von Bündnis 90/Die Grünen. Thomas Kröter sprach mit der Politikerin über das verabschiedete Sparpakete und das Selbstverständnis der Grünen.
Die Zukunft des Kinos "Union" an der Friedrichshagener Bölschestraße ist immer noch unklar: Zu dem baulichen Konzept, das der Bürgerverein "Kino Union" Anfang August für das denkmalgeschützte Gebäude vorlegte, hat sich der Eigentümer, TV-Moderator Wolfgang Lippert, bisher nicht geäußert. Er warte noch auf das längst fällige wirtschaftliche Konzept der Friedrichshagener, sagte Lippert auf Anfrage.
Der Hamburger SV ist von Wolke sieben auf dem Boden der Tatsachen zurück. Das unfassbare kollektive Versagen im Elfmeter-Drama gegen den SC Montpellier und die damit vergebene Chance auf das Millionenspiel Uefa-Pokal versetzte die Hanseaten nach Tagen der Euphorie abrupt in einen tiefen Schockzustand.
Wann der S-Bahn-Verkehr zwischen Treptower Park und Baumschulenweg nach dem Brückeneinsturz vom 20. August wieder aufgenommen werden kann, ist weiter ungewiss.
Fritz Vahrenholt (50) ist Mitglied der SPD und war bis 1997 Umweltsenator in Hamburg. Seit anderthalb Jahren gehört er dem Vorstand der Deutschen Shell AG in Hamburg an und ist zuständig für das Chemiegeschäft und erneuerbare Energien.
Wenn sich ein Jahrhundert neigt, haben Erinnerungen Konjunktur. Oft berichten die "Profis" der Geschichte: Politiker, Wissenschaftler, Künstler.
Der Thüringer Technologiekonzern Jenoptik hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23,4 Prozent auf 1,282 Mrd. DM (656 Mill.
35 Fischkutter haben am Mittwoch Kurs auf Kiel genommen, um gegen die geplante Ausweitung des Nationalparkes Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu protestieren. Die niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Muschel- und Krabbenfischer wenden sich besonders gegen "Nullnutzungszonen".
Nur 7830 der 141 000 Wilmersdorfer beziehen Sozialhilfe, das entspricht 5,5 Prozent. Auf Berlins Sozialindex belegt der Bezirk den viertbesten Platz.
Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat nach eigenen Angaben nach 15 Jahren bewaffnetem Kampf mit dem Abzug aus der Türkei begonnen. Damit komme die Partei einem Aufruf ihres zum Tode verurteilten Vorsitzenden Abdullah Öcalan nach, teilte der PKK-Kommandorat am Mittwoch in einer Erklärung mit, die von der kurdennahen Nachrichtenagentur DEM in Ankara verbreitet wurde.
Hans Eichel malte das Bild in den schwärzesten Farben, mit dem er die Notwendigkeit für das Sparpaket der Bundesregierung bekräftigte: Lege man die Definition des Bundesverfassungsgerichts zugrunde, dann sei die Bundesrepublik ein Haushaltsnotlageland. Die Schulden des Bundes sind drei Mal so hoch wie die Ausgaben des Bundeshaushalts.
Das Zwei-Mann-Theater Mimomagique huldigt Marcel Marceau, anfangs recht konventionell, sich dann freispielend mit der besten Nummer aus seinem "Silence!"-Programm: Ein Streit zwischen Gast und Kellner steigert sich zur actionfilmreifen Hetzjagd.
Der Stiftungsrat des Jüdischen Museums Berlin tritt am Donnerstag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Damit sei "die Eigenständigkeit des Museums, die nach jahrelangen Kontroversen im Dezember letzten Jahres gesetzlich festgeschrieben wurde, nun auch institutionell verwirklicht", erklärte das Jüdische Museum am Mittwoch.
Nach langen komplizierten Beratungen hat das Bundeskabinett am Mittwoch auch die Ökosteuer beschlossen. Mit den Erträgen sollen die Rentenversicherungs-Beiträge von jetzt 19,5 Prozent bis zum Jahr 2003 auf unter 19 Prozent gesenkt werden.
Man mag sagen, was man will. Das Melodram lebt.