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Blauer Lichterglanz in Potsdam 2023.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Update

Potsdamer Weihnachtsmarkt: Mike Schubert lädt Einzelhandel zum Krisengespräch – Kritikerin darf reden

Nach dem Händlerprotest gegen den Potsdamer Weihnachtsmarkt „Blauer Lichterglanz“ laden Oberbürgermeister Mike Schubert und die AG Innenstadt zum Austausch. Erneute Kritik regt sich.

| Update:

Der Potsdamer Weihnachtsmarkt „Blauer Lichterglanz“ wurde im Dezember von massiver Kritik des ansässigen Einzelhandels begleitet. Gut einen Monat nach dem offiziellen Marktende, am Sonntag, 28. Januar, laden Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und der Veranstalter AG Innenstadt die Gewerbetreibenden zu einem ersten, dreistündigen Austausch über den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt ein.

Es soll ein Auftakt für den weiteren Prozess zur Ausrichtung des Potsdamer Weihnachtsmarktes sein und der Bestandsaufnahme der aktuellen Situation dienen, heißt es in der Einladung des OBs. Laut Tagesordnung wird Götz Friederich, Vorsitzender der AG Innenstadt, die Rahmenbedingungen für den Weihnachtsmarkt erläutern. Zudem wird Eberhard Heieck, Coex-Chef und Weihnachtsmarktausgestalter seit 1998, über Veränderungen und Weiterentwicklungen der vergangenen Jahre informieren. Stadtentwicklungs-Beigeordneter Bernd Rubelt berichtet von Parallel-Projekten wie der autoarmen Innenstadt und Karstadt. An Punkt 5 steht eine Gesprächsrunde für Feedbacks und Impulse.

Kritik an der Tagesordnung

Das geht Julia de la Chevallerie, Initiatorin der Unterschriftenliste, nicht weit genug. „Leider ergibt der vorgesehene Ablauf nicht den versprochenen Dialog auf Augenhöhe, in dem die Forderungen und Wünsche von inzwischen über 270 HändlerInnen gehört werden“, teilt sie Mike Schubert per E-Mail mit. Keine der acht Forderungen des Einzelhandels seien als Diskussionsgrundlage benannt. Zudem kritisiert sie die Rolle der AG Innenstadt als Moderator und Ausrichter. Ein großer Teil der Händlerinnen und Händler fühle sich nicht oder nicht mehr durch die AG Innenstadt vertreten. Weitere Einzelhandelsvertretungen, wie beispielsweise ici!, seien nicht genannt.

Julia von La Chevallerie, Betreiberin des Cafés Cafe Miss Green Bean, hat mittlerweile 270 Unterschriften gesammelt.
Julia von La Chevallerie, Betreiberin des Cafés Cafe Miss Green Bean, hat mittlerweile 270 Unterschriften gesammelt.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Mittlerweile fordern 270 Gewerbetreibende der Innenstadt unter anderem, den „Blauen Lichterglanz“ auf Marktplätzen statt in der Brandenburger Straße zu veranstalten und die Vergabe öffentlich auszuschreiben. Für den Austausch am Sonntag fordert Julia de la Chevallerie im Namen des Einzelhandels Transparenz, unter anderem zu aktuellen Verträgen, Verantwortlichkeiten sowie allen Förderungen und Zuwendungen der Stadt bezüglich des Weihnachtsmarktes und des Mottos „Filmweihnacht“.

Kritikerin bekommt Redezeit

Das Rathaus reagiert auf Julia de la Chevalleries Kritik. „Die Tagesordnung wird ergänzt. Wir werden sowohl Frau Chevallerie als auch ici! die Möglichkeit bieten, ihre Themen am Sonntag einzubringen“, teilt das Rathaus auf PNN-Nachfrage mit. Bei den Punkten auf der Tagesordnung stehe die offene Gesprächsrunde, bei der alle Teilnehmenden ihre Standpunkte darlegen können, im Vordergrund. Für die im Dezember angekündigte Befragung aller ansässigen Gewerbetreibenden, die mit den Händlervereinigungen abgestimmt werden soll, gibt es laut Rathaus noch keinen Termin.

Bereits bei der Stadtvertreterversammlung am Mittwoch ist der Weihnachtsmarkt in drei Anträgen Thema. Die Grünen wollen eine Ausschreibung der Stadt. Die Fraktion Die Andere will einen völlig neuen Standort suchen, die CDU fordert eine Evaluierung des Marktes.

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