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Die in Japan seit zwei Wochen andauernde Blockade des Parlaments durch die Opposition soll jetzt beendet werden. Die Regierungskoalition und die größte Oppositionspartei der Demokraten stimmten am Dienstag einem Schlichtungsplan des Unterhaussprechers zu.

Die Bundestagsabgeordneten haben nach Artikel 38 des Grundgesetzes eine herausgehobene Stellung: Ihnen darf grundsätzlich niemand vorschreiben, wie sie zu handeln haben. Deshalb sind die am Dienstag geäußerten Mahnungen an den Abgeordneten Helmut Kohl, sein Mandat abzugeben oder ruhen zu lassen, nur Appelle.

Roland Kochs PR-Berater hatten vorgebaut: Die "schmerzliche Aufklärung der schlimmen Vorgänge in der Vergangenheit ist nach wochenlanger harter Arbeit weitgehend abgeschlossen." Und so lud die hessische Union zur Pressekonferenz mit dem Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Roland Koch, dem Generalsekretär Herbert Müller und dem Frankfurter Kreisvorsitzenden, Staatssekretär Udo Corts.

Von Christoph Schmidt Lunau

Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) hat seinem Vorgänger Gerhard Glogowski (SPD) "ernsthafte Fehler" in der Amtsführung und eine Vermischung dienstlicher und privater Angelegenheiten vorgeworfen. Bei der Vorstellung eines Berichts des Sonderermittlers in Sachen Glogowski-Affären, Heiner Herbst, sagte Gabriel am Dienstag in Hannover, der "oftmals nachlässige Umgang mit finanziellen Angelegenheiten durch das persönliche Büro" Glogowskis liege letztlich auch in der persönlichen und politischen Verantwortung des früheren Ministerpräsidenten.

Im Streit um die Zulassung von "Fixerstuben" setzt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Christa Nickels (Grüne), auf ein Einlenken der unionsregierten Bundesländer. Die Gesundheitsstaatssekretärin appellierte am Dienstag in München vor allem an Bayern, einen Konsens in der "Überlebenshilfe" für schwerst Drogenkranke nicht aufs Spiel zu setzen.

Der Versuch acht kranker Menschen, legalen Cannabis-Konsum zur Schmerzlinderung vor dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe zu erstreiten, ist vorerst gescheitert. Die Verfassungsbeschwerden wurden aus formalen Gründen für unzulässig erklärt.

Von Ursula Knapp

Die Landesregierung will die Zusammenarbeit mit Berlin zur Vorbereitung der Länderehe wesentlich intensivieren. In einem gestern vom Kabinett beschlossenen, dem Tagesspiegel vorliegenden detaillierten Kooperations-Katalog werden unter anderem eine abgestimmte Wirtschaftsförderung und Krankenhausplanung, eine gemeinsame Schulentwicklungsplanung und gemeinsame Einrichtungen vorgeschlagen.