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Das Football-Team "Berlin Thunder" erhebt den Anspruch, zweitbeliebteste Mannschaft der Stadt zu sein, nach der Hertha. Wahrscheinlich ist das ein bisschen überzogen, es gibt schließlich noch die Fußballer von Union und die Basketballer von Alba - aber, immerhin, zu den Spielen von Berlin Thunder kommen 10 000 Leute, und sie sind in der Europaliga.

Beim Aufbau eines neuen bundesweiten Fahndungssystems der Polizei haben Fachleute des Bundesrechnungshofes eine Reihe von Pannen festgestellt. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete, das System "Inpol-neu" könne nun wegen technischer Probleme erst verspätet im Jahr 2005 in Betrieb gehen.

Seit nunmehr drei Jahren durchweicht "nicht wirklich" die deutsche Sprache. Die Moderatoren der Privatsender benutzen die Scheinrealität.

Weder die Begegnung mit den Führern islamischer Staaten noch Gespräche mit den Vertretern von Hilfsorganisationen stimmten den Außenminister um: Während im heimischen Deutschland Grünen-Politiker darüber stritten, ob die US-Militärschläge gegen Ziele in Afghanistan nicht alle Moslems zu Feinden des Westens machen und die Versorgung der afghanischen Flüchtlinge verschlechtern würden, zeigte sich Joschka Fischer durch seine Erfahrungen in Pakistan und Tadschikistan bestätigt: Mehr denn je sei er überzeugt, dass den Taliban und den von ihnen gedeckten Terroristen ohne militärische Mittel nicht beizukommen sei, verkündete der Außenminister, bevor er am Samstagabend wieder in Berlin landete.Gleichsam eine Doppelbotschaft brachte der Außenminister zurück, die sich auf die einfache Formel bringen lässt: Militär muss sein, Politik und humanitäre Hilfe müssen sein.

Von Hans Monath

Nun ist die Berliner Wahl gelaufen, das Schlachtengetöse ebbt ab - und wir können endlich daran gehen, mit vereinten Kräften der Stadt Bestes zu suchen. Jenseits der nun unweigerlich anhebenden Koalitionsverhandlungen muss das Ziel sein, jene Spitzenkräfte an einem Senatstisch zu vereinen, die durch ihre Äußerungen deutlich gemacht haben, dass sie Kompetenz und Durchsetzungskraft in sich aufs Innigste zu verbinden wissen.

Wenn der Wähler gesprochen hat, dann heißt das noch lange nicht, dass er auch viel zu melden hat. Meistens ist es so, dass die Politiker den Wählern schon um kurz nach sechs ihre Stimme zu entreißen suchen und dann damit machen, was sie wollen - kneten, kauen und verdauen.

Von Giovanni di Lorenzo

Noch immer hat George Bush auf die Frage nach der politischen Perspektive Afghanistans nach dem Sturz der Taliban keine Antwort gegeben. Die EU legte diese Woche zumindest Kriterien für eine künftige Ordnung vor: Selbstbestimmung auf breiter ethnischer Basis, der frühere König als Integrationsfigur, die UN als Faktor.

In Afghanistan tobt gegenwärtig ein weitgehend unsichtbarer Krieg. Außer dem militärischen Gerät, der Farbe Grün bei den Bombenangriffen der Amerikaner auf Kabul und gelben Care-Paketen bekommen wir wenig vom Kampf gegen den Terrorismus zu sehen.

Von Christian Böhme

Bereits vor der Fertigstellung der gärtnerischen Anlagen war das Konzept des Quartiers McNair klar erkennbar: Zwischen den weißen Kuben der zwei- bis dreigeschossigen Reihenhäuser mit ihren flachen Dächern wuchs der grüne Rollrasen. Die Buchenhecken zwischen den Gartentoren waren zwar noch ein bisschen schütter, doch man konnte ahnen, dass sie in zwei, drei Jahren einen ebenso undurchdringlichen wie lebendigen grünen Sichtschutz abgeben würden.

Die Amerikaner sind in Afghanistan gelandet, das Militär rückt vor. Alle Augen richten sich darauf - zu Unrecht.

Von Stephan-Andreas Casdorff

"When the saints go marching in", spielt die Kapelle, und der Star der SPD-Wahlparty wiegt sich mit seinen roten Gratulationsblumen im Takt. Der Siegesrausch hält sich in Grenzen, denn es ist schwer, aus dem Erfolg eine stabile Koalition zu zaubern.

Von Brigitte Grunert

Schon am Mittwoch hatten zwei der Sieger dieses Sonntags vereinbart, wann die Gratulation erfolgen sollte. Um 18 Uhr 01 würde Gerhard Schröder bei Klaus Wowereit anrufen und den Sieger beglückwünschen.

Von
  • Robert Birnbaum
  • Robert von Rimscha

Potsdam. Vielleicht war es ganz gut, dass Günther Jauch die Babelsberger Einladung ausgeschlagen hatte.

Von Michael Meyer

Nein, zum "Graswurzelpolitiker" ist der ehemalige SPD-Parteivorsitzende und zurückgetretene Finanzminister der Schröder-Regierung nicht geworden, aber Oskar Lafontaine schmückte mit seiner Anwesenheit die globalisierungskritische "Attac"-Bewegung, die am Wochenende mit 2500 Teilnehmern ihren ersten Bundeskongress in Berlin abhielt. Nur "ein einfacher Unterstützer" will Lafontaine sein, einer, der jedoch mit der Autorität seiner Erfahrungen reklamiert, dass nicht "die Märkte, insbesondere die unkontrollierten internationalen Finanzmärkte" über "demokratisch gewählte Regierungen" bestimmen und entscheiden.

Die Frage des Abends auch in der Runde der führenden Parteifunktionäre: Was ist gut für Berlin? Und welche Konstellation schafft das Gute?

Von Albert Funk

Auf der geschwungenen Freitreppe im Abgeordnetenhaus löst sich für einen kurzen Moment die Anspannug des Tages. Die erste Stufe auf dem roten Läufer ist schon genommen, da atmet Ingrid Rexrodt laut aus.

Von Christian Tretbar

Der Osten bekommt seine Fördermittel, bis 2019. Er hat seinen Minister, der in den neuen Ländern Unternehmungsnetzwerke - was immer das sein soll - im Dutzend unterstützt.

Von Hermann Rudolph

Berlin. Im Bundesinnenministerium gibt es offenbar Überlegungen, das Gesicht des jeweiligen Inhabers als dreidimensionales Hologramm in Pass und Personalausweis aufzunehmen.

Von Christian Böhme

Berlin hat gewählt - aber was? Zum ersten Mal seit 1990 gibt es mehr als nur eine Möglichkeit, den Senat zu bilden: Weil die Sozialdemokraten die PDS-Blockade aufgehoben haben; und weil die Liberalen wieder im Abgeordnetenhaus sitzen.

"Eine sehr bittere Stunde", sagt Laurenz Meyer. Das Gesicht des CDU-Generalsekretärs passt ausgezeichnet zu seinen Worten.

Von Robert Birnbaum

Nichts weist von außen darauf hin. Die Parteizentrale der CDU steht wie verlassen da, unbewegt wirken die Fahnen.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Oskar Lafontaine ist wieder da. Der Ex-Finanzminister und Gegner liberaler Wirtschaftspolitik profiliert sich bei den Globalisierungsgegnern.

Amerikanische Elitesoldaten und andere Sonderkommandos machen Jagd auf Osama bin Laden. Sie sollen ihn zur Strecke bringen.

Von Christian Böhme

Schon Putzig. Als der Moderator die letzte Minute vor der Hochrechnung ansagt, gebärden sich die Genossen wie kurz vor Silvester.

Von Katja Füchsel

Bafög-Anspruch haben heute wieder mehr Studenten, und die Regierung hat eine Entbürokratisierung der Beantragung versprochen. Wie es geht, steht unter www.

Es wird eng für Anhänger der "Freien Heide": Während im alltäglichen Leben Kriegsangst, Bombenabwürfe und Aufrüstung allmählichen zum normalen Wortschatz gehören, wollen die Friedensbewegten im Norden Brandenburgs der Bundeswehr keinen Quadratmeter Übungsfläche überlassen. Scheinbar unbeeindruckt von den Ereignissen des 11.

Von Claus-Dieter Steyer

Nein, der Angst vor etwaigen Milzbrandanschlägen sind sie nicht zum Opfer gefallen - die grauen Stimmzettel-Umschläge. Wer sich beim gestrigen Gang in die Wahlkabine gewundert hat, dass er die Stimmzettel bloß zu falten braucht, hat bei der letzten Berliner Wahl 1999 nicht richtig aufgepasst.

Von Tanja Buntrock

SPD-Spitzenkandidat Klaus Wowereit: "Gemeinsam sind wir stark, das haben wir jetzt bewiesen - und das bleibt auch so." PDS-Spitzenkandidat Gregor Gysi: "Wir haben weit mehr bekommen, als man uns zugetraut hat.

Der Tagesspiegel und der Verein der Berliner Kaufleute und Industrieller (VDKI) hatten zur großen Wahlparty ins Ludwig-Erhard-Haus geladen - und rund 800 Gäste kamen, um sich bei Wasser, Wein und Preußen Pils die Hochrechnungen auf Großbildschirmen der Firma Berlikomm anzusehen - und zu hören, wie Prominente den Wahlausgang live auf der Bühne kommentierten. Zum Thema Ergebnisse I: Stimmenanteile und Sitzverteilung im Abgeordnetenhaus Ergebnisse II: Direktmandate im Abgeordnetenhaus Ergebnisse III: Ergebnisse nach Regionen (Abgeordnetenhaus und BVV) WahlStreet.

Ein Wiedersehen mit DDR-Marken gibt es seit gestern in Eisenhüttenstadt: Unter dem Titel "abc des Ostens" öffnete das Dokumentationszentrum für DDR-Alltagskultur eine neue Sonderausstellung. Für jeden der 26 Buchstaben des Alphabets wurde ein Gegenstand aus dem täglichen Leben ausgewählt.

Joseph Mallord William Turner scheute keine Risiken. Für mehrere Stunden ließ er sich Odysseus-gleich an den Mast eines Schiffes binden, um während eines Schneesturms vom Deck aus das Naturschauspiel zu beobachten.

Von Anna Kemper