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Reif für Olympia? Kai Wegner Sportsenatorin Iris Spranger.

© dpa/Christophe Gateau

Olympia in Berlin: Vielleicht doch lieber einen Formel-1-Kurs

Zuletzt zeigte sich Berlins neuer Senat eher als Freund der motorisierten Fortbewegung. Insofern überrascht es schon, dass das Buhlen um Olympia so eine große Rolle spielt für Wegner und Kollegen.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Olympische Sommerspiele in Berlin? Da knallen bei nicht wenigen Menschen schon mal die Olympiaglocken. Aber der neue Senat hat es ja nun mal festgeschrieben, dass er die Spiele in die Stadt holen will. 2036 oder 2040, wer weiß das schon genau, denn der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) tastet sich seit Donnerstag nun offiziell erst einmal ganz langsam an die Möglichkeit einer Bewerbung heran. Und da gibt es ja auch noch andere Standorte, die für Olympia in Frage kommen und nicht nur Berlin.

Gemessen an der Verkehrspolitik des neuen Senats sollte sich Berlin wohl lieber für ein Formel-1-Rennen bewerben, denn schließlich haben ja ab jetzt die Autos klar Vorfahrt in der Stadt vor den Freizeitsportlerinnen und Sportlern auf den Rädern. Jetzt noch schnell überflüssige Freifläche asphaltieren und dann an die Öffentlichkeit gehen und sagen – Vorbild Avus –,  dass der neue Kurs an 350 Tagen im Jahr auch für den freien Autoverkehr genutzt werden kann, das könnte auch in Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung stoßen.

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Nein, ganz im Ernst. Der neue Regierende Kai Wegner hat neulich schon gesagt, dass Berlin „mehr Schwimmflächen“ braucht, womit er wahrscheinlich Schwimmhallen meinte. Denn Berlins Sport hat ein Kapazitätsproblem im Sport und für Olympia würde etwas getan, würde renoviert. Ernsthaft würde man, alle Worte des DOSB mal außer Acht gelassen, wohl auch neu bauen müssen.  

Apropos Neubauten: Ein Olympisches Dorf, dessen Wohnungen nachher an die Bevölkerung übergehen und nicht an profitgierig Immobilen-Haie – das wäre vielleicht ein Schachzug, um den Berlinerinnen und Berlinern Olympia schmackhafter zu machen.

Klar, kommt jetzt, dass wir andere Probleme haben als Olympische Spiele. Aber die hatten und haben wir immer. Das internationale Flair, das Olympische Spiele mit sich bringt, die vielen Menschen aus der ganzen Welt – so ein Aufschlag würde auch Berlin nicht schaden in der Zukunft.   

Eines ist sicher: In jedem Fall wird das Werben für Olympia ein hartes Abenteuer für den DOSB und auch für Berlin.

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