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Seit ungefähr zehn Jahren gleichen die Berliner Festwochen dem Römischen Reich in der Endphase seines Bestehens. Ohne inneren Zusammenhalt definiert sich das Konvolut ihrer Einzelgebiete fast nur noch durch Äußerlichkeiten und Symbole: durch dicke Programmbücher, die das kulturelle Gewicht ihrer Veranstaltungsreihen versinnbildlichen sollen, und durch ein kleines stilisiertes Fenster auf den Eintrittskarten, das für das einstige kulturpolitische Anliegen eines weltoffenen Festivals steht.

Wer unverbesserlich behauptet, alles sei schon einmal dagewesen und Musik bestünde heutzutage sowieso nur aus Plagiaten und Coverversionen, der kann sich in der Kalkscheune eines Besseren belehren lassen. Der New Yorker Sänger und Performer Howard Katz Fireheart bietet zusammen mit dem Berliner Pianisten Ari Benjamin Meyers unter dem Namen Toyz einen kleinen Vorgeschmack auf die erste CD des ungewöhnlichen Duos, die Ende des Jahres beim KOOK-Label erscheinen soll.

Ein paar Besucher hatte sich Anja Grunwald vom Brackenheimer Theodor Heuss Museum schon erhofft. Doch als dann die Menschen ununterbrochen in das ehemalige Oberamtsgefängnis strömten, war auch sie perplex: am ersten Wochenende nach der Eröffnung schon über 1000 Besucher.