Willkommen in der Big Beat Boutique. Unten am Meer in Brighton findet sie seit vier Jahren statt, Englands berühmte Clubnacht, die Big Beat geprägt hat.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 25.08.2000
In Wien, so meint Gustav Peichl, sei eine "neue Gründerzeit" angebrochen. Was da im Augenblick alles gebaut werde!
Der Minusrekord lag bei 41 Besuchern. "Die Hebamme" spiele vor einem gähnend leeren Haus, ging das Gerücht.
Das Ende aller Widersprüche, ein unendliches Vibrieren in zehn Dimensionen, eine neue Zeit: Dies alles versprechen sich Physiker von der String-Theorie. Den gesamten Kosmos reiht sie hübsch ordentlich in "Supersymmetrie" an, erklärt selbst die Existenz von schwarzen Löchern und beendet so als theory of everything all unsere menschlichen Zweifel.
Als sich John Locke im ausgehenden 17. Jahrhundert mit den komplizierten Problemen idealer Herrschaftsformen beschäftigte, und trotz seiner wortreichen Verdammung von Willkür schließlich doch zu dem Ergebnis kam, dass es "irgendwo eine Herrschaft" geben müsse "und diese fällt naturgemäß dem Manne als dem fähigeren und stärkeren Teil zu", ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten.
Shakespeare ist Henning Mankells großes Vorbild. "Der beste Thriller, der je geschrieben wurde, ist immer noch Macbeth", sagt der Krimiautor nachdenklich, "wie Shakespeare den Mord als Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse darstellt, das ist einfach unübertroffen".
Karl Friedrich Schinkel, der als Architekt besonders im preußischen Berlin Maßstäbe gesetzt hat, die heute noch Bewunderung auslösen, war ein recht vielseitiger Künstler. Da nun die antike Baukunst mit zu den Vorbildern der Architektur des 19.
Katta ist sechzehn Jahre alt und sitzt im Knast. Überfall auf eine Tankstelle, Pächter ins Bein geschossen: Eine klare Sache.
Wer gerne Zeitung liest - drei Gazetten täglich sollten das Minium sein -, kommt bei Ludwig Börnes (1786-1837) Korrespondenz voll auf seine Kosten. Das genau ist auch die Intention des Autors: Er schreibt Briefe mit dem Hintergedanken, sein Credo zu einem späteren Zeitpunkt in modifizierter Form unter die Leute zu bringen.
An sepiagetönten Postkarten vom Flohmarkt haftet Melancholie. Feierlich blicken uns Fremde in feinem Sonntagsstaat an.
Jeff Bezos ist eine Ikone der vernetzten Wirtschaft. Der Chef des Online-Buchhändlers Amazon.
Was kommt uns chinesisch vor? Alles, was wir nicht verstehen.
Wie durch ein Wunder hat das Manuskript von Paul Kornfelds Hauptwerk "Blanche oder Das Atelier im Garten" den Krieg und die Auslöschung seines Autors, der 1942 in das Konzentrationslager Lodz kam, wo er ermordet wurde, überstanden. Das Buch des Dramaturgen und Dramatikers, der 1933 aus Berlin nach Prag emigrierte, ist die Geschichte der einzigen Tochter eines Anwalts, die in den zwanziger Jahren aus der Gesellschaft in eine Welt der Träume und der Phantasien zu flüchten sucht: sie hat (ihre Eltern sind verarmt) sich auf nicht ganz korrekte Weise ein Gartenhaus erworben, in das sie sich flüchtet, das sie nach ihrem Geschmack einrichtet, wo sie Briefe an einen erträumten und erdachten Geliebten schreibt, und als Malerin dilettiert.
Ludwig Erhard gehört zu den ganz Großen der neueren deutschen Geschichte. Wie allen wirklich Großen widerfuhr ihm auch das Schicksal, dass heute jeder sein Erbe als "Gemeingut" für sich reklamieren und für beliebige Zwecke verwenden kann.
Die größte Wirtschaftsmacht der Welt steht vor Präsidentschaftswahlen. Das internationale Interesse allein an den Vorwahlen des jeweiligen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner respektive der Demokraten dokumentiert, welche Bedeutung die USA heute in der Welt einnehmen.
Eigentum, Besitz, das staatlich garantierte Recht darauf - das gehörte vor gut fünfzigJahren noch zu den Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft. Materiellen Wohlstand anzuhäufen, Autos, Staubsauger, Waschmaschinen, sich darüber als wohlhabender Konsument zu definieren, das wurde für die Gesellschaft der jungen Bundesrepublik zu einem wesentlichen Lebensinhalt.
Was herauskommt, wenn europäischer Jugendstil auf die Arbeiterlyrik farbiger Südstaatendichter trifft, zeigen Alexander Zemlinskys Orchesterlieder Opus 20: "Brich, o Herz, in Dixieland" seufzt Michael Volle mit klangvoller Baritonstimme und träumt von "schwarbraunen Mädchen" - ein fahrender Geselle zwischen Baumwollfeldern. Bis in die USA trieb Zemlinsky seine Seelen- und Stilsuche: Während in den schillernden Märchenerzählungen der Jahrhundertwende die Vorbilder Wagner und Mahler hörbar sind, besitzen die Maeterlinck-Gesänge von 1910 eine elegante Linearität ganz im Geiste der Wiener Jugendstil-Architektur.
"Mama stellte bei ihren Auftritten zuerst ihre vier Kinder vor, und dann gaben wir alle eine Solonummer zum besten. Nina tanzte einen Chopin-Walzer, Pietro einen Militärtanz, Silvio spielte ein Saxophon-Solo, und ich tanzte einen Steptanz.
Nervös zischeln die Gitarren, Bläser prusten los und von irgendwo wehen ein paar Brocken Portugiesisch herüber - mehr braucht es nicht, um die Copacabana vor dem inneren Auge aufsteigen zu lassen. Die neueste Latin-Welle hat einen Namen: "Brazilectro".