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Polizisten stehen im Sommer auf dem Flugfeld Düsseldorf und versuchen Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ vom Asphalt zu lösen.

© dpa/David Young

Update

Nach Schadenersatzforderung über 740.000 Euro : Lufthansa erhält „Angebot“ von „Letzter Generation“

Wegen Störaktionen an deutschen Flughäfen hatten einige Klima-Aktivisten saftige Rechnungen von der Airline Eurowings erhalten. Nun reagierten Gruppenmitglieder mit einem Alternativvorschlag.

| Update:

Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ haben der Lufthansa nach Schadenersatzforderungen wegen Protestaktionen ein „Angebot“ gemacht. Sie seien bereit, die geforderten 740.000 Euro Schadenersatz zu zahlen, teilten die Klimaaktivisten am Montag mit.

Im Gegenzug müsse die Lufthansa die jährlichen sozialen Kosten des CO2-Ausstoßes begleichen. Dies sind nach Darstellung der Aktivisten rund sechs Milliarden Euro.

Am Sonntag hatte die „Bild am Sonntag“ (Bams) berichtet, die Fluggesellschaft Eurowings fordere stellvertretend für alle Lufthansa-Töchter insgesamt 740.000 Euro Schadensersatz von Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“.

Grund seien Störaktionen der Gruppe an den deutschen Flughäfen Hamburg, Düsseldorf und Berlin. Einigen Beschuldigten seien bereits Zahlungsaufforderungen zugestellt worden.

Dem Bericht zufolge waren nach Lufthansa-Angaben alleine in Hamburg von einer Protestaktion am vergangenen 13. Juli 57 Flüge der Lufthansa-Gruppe mit 8500 Passagieren betroffen.

Für den dortigen Vorfall mache die Lufthansa 400.000 Euro Schaden geltend. Zehn Beschuldigten würden mit Blick auf die Hamburger Proteste die Aufforderungsschreiben zur Zahlung zugestellt.

Schadensersatz fordert die Lufthansa der „Bams“ zufolge auch für Protestaktionen am Flughafen Düsseldorf am gleichen Tag mit 24 betroffenen Flügen - sowie für eine Aktion im November 2022 am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg mit 35 betroffenen Flügen.

Für die Aktion in Düsseldorf gehe es um 220.000 Euro Schadensersatz. Für den Protest am Berliner Flughafen sollen sechs Beschuldigte bereits die Aufforderungen zur Zahlung in Höhe von 120.000 Euro bekommen haben.

Wissing plädiert für Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kündigte in dem vorab veröffentlichten Artikel an, angesichts der Vorfälle für eine Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes eintreten zu wollen. Darüber sei er mit Justizminister Marco Buschmann, ebenfalls FDP, einig.

„Blockaden von Flughäfen mit dem Ziel, die dortigen Abläufe zu stören, überschreiten bei weitem die Grenzen des legitimen Protests. Das sind auch keine Bagatelldelikte“, so Wissing. Eine Strafverschärfung sollte „schnellstmöglich“ kommen.

Bereits im Juli hatten die Fluglinien Eurowings, Condor und Tuifly mitgeteilt, nach den damaligen Flughafen-Bockaden Schadenersatzklagen gegen die „Letzte Generation“ zu prüfen. (AFP, Reuters)

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