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Deutschlands Klara Bühl (re.) sorgte in der Offensive nur selten für Akzente.

© imago images/Beautiful Sports

1:2-Niederlage gegen Frankreich: DFB-Frauen verpassen vorzeitige Qualifikation für Olympia

Nach dem WM-Debakel vom Vorjahr droht den deutschen Fußballerinnen ein Sommer ohne Olympia. Den ersten Matchball jedenfalls verspielt die Auswahl von Horst Hrubesch.

Alles geben für den Traum Olympia. Mit diesen Worten schwor Alexandra Popp ihr Team kurz vor Spielbeginn im Kreis ein. Das Duell mit Frankreich am Freitagabend war zwar erst das Halbfinale der Nations League, ein Sieg gegen den Gastgeber der Olympischen Sommerspiele in diesem Jahr hätte aber vorzeitig die Qualifikation für eben diese bedeutet.

Durch die 1:2 (0:2)-Niederlage der deutschen Fußballerinnen in der Arena in Lyon vor 30.267 Zuschauenden sollte dieser Traum aber erstmal unerfüllt bleiben. Die nächste Chance ergibt sich bereits am Mittwoch, wenn es gegen die Niederlande geht, die im Parallelspiel Spanien mit 0:3 unterlagen, und um das begehrte dritte Olympiaticket.

Im Gegensatz zum torlosen Unentschieden gegen Wales zum Abschluss der Gruppenphase der Nations League Anfang Dezember, setzte Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch diesmal auf geballte Erfahrung. In der Abwehr starteten Giulia Gwinn und Marina Hegering anstelle von Paulina Krumbiegel und Sara Doorsoun, im defensiven Mittelfeld ersetzte Lena Oberdorf Elisa Senss. Zudem kehrte Lea Schüller in die Startelf zurück, nachdem sie ebenso wie Oberdorf bei den vergangenen zwei Spielen verletzungsbedingt gefehlt hatte. Jule Brand nahm dafür zunächst auf der Bank Platz.

Nach der emotionalen Ansprache von Popp wirkte Deutschland von Beginn an hochmotiviert. Das bessere Team war zunächst aber Frankreich. In der zerfahrenen Anfangsphase waren es die Gastgeberinnen, die immer wieder zu gefährlichen Kontern kamen und Deutschland mit ihrem hohen Pressing sichtlich unter Druck setzten. Deutschland schaffte es kaum, in einen geordneten Spielaufbau zu kommen.

Auch weil Frankreich Umschaltaktionen des DFB-Teams konsequent unterband, machte sich das Fehlen der etatmäßigen Kapitänin Wendie Renard nicht so sehr bemerkbar, wie von Hrubesch im Vorfeld erwartet.

Vielmehr waren es die Französinnen, die Deutschlands Defensive zu Fehlern zwangen und für Missverständnisse unter den Spielerinnen sorgten. Immer wieder spielte sich Frankreich über ihre rechte Angriffsseite durch. Nach Chancen von Kadidiatou Diani und Eugénie Le Sommer (11. und 17. Minute) war es schließlich Popp, die nach einer Eckballvariante für die erste gute Tormöglichkeit Deutschlands sorgte. Ihr Kopfball ging aber knapp daneben.

Die Drangphase der Französinnen schien endgültig beendet, als Klara Bühl kurz hintereinander zwei sehr gute Abschlüsse von links verzeichnete. Doch weil Deutschland seine Chancen nicht nutzte, kam es, wie es kommen musste.

Fünf Minuten vor der Halbzeit nutzte Diani die schwache Kopfballabwehr des deutschen Teams nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und brachte den Ball mit einem satten Schuss aus dem Rückraum im Tor von Merle Frohms unter. Doch damit nicht genug. Es waren nur noch wenige Sekunden zu spielen, als Oberdorf einen Elfmeter verursachte, indem sie Grace Geyoro foulte. Das anschließende 2:0 durch Sakina Karchaoui war nur noch Formsache.

Deutschland erzielt spät den Anschlusstreffer

Die richtigen Worte schien Hrubesch in der Kabine nicht gefunden zu haben. Weiterhin ging nur wenig aus dem Spiel heraus für die deutschen Fußballerinnen, daran änderten auch die offensiven Einwechslungen von Brand und Sydney Lohmann nichts. Den ersten Abschluss aus deutscher Sicht hatte Gwinn in der 54. Minute. Erneut nach einer Ecke, erneut nach der Variante auf den kurzen Pfosten.

In der Folge stand Frankreich etwas tiefer, lauerte aber auf Konter. Den sich bietenden Raum wusste das deutsche Team nur selten zu nutzen. Erst zwanzig Minuten vor Schluss sorgte Popp mit einem Lattentreffer mal wieder für Torgefahr.

Etwas aus dem Nichts fiel dann der Anschlusstreffer Deutschlands. Nach einem Handspiel von Amandine Henry im Strafraum zeigte Schiedsrichterin Esther Staubli nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß schoss Giulia Gwinn unter die Latte (82. Minute). In der Schlussphase entdeckte das deutsche Team dann endlich seinen Mut. Der Ausgleich sollte trotz guter Chancen von Brand und Sjoeke Nüsken aber nicht mehr gelingen.

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