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Dieter Kosslicks letzter Auftritt bei der Berlinale 2019. Wird er nun 2024 Leiter des Potsdamer Umweltfilmfestivals?

© imago/Future Image/Frederic Kern

Einst Berlinale, künftig Potsdam?: Dieter Kosslick soll 2024 neues Filmfestival leiten

Der Auftakt von Potsdams neuem Umweltfilmfestival wird um ein Jahr verschoben - und soll vom Ex-Chef der Berlinale geleitet werden. Was aber noch fehlt: Sponsoren.

Bis 2019 war Dieter Kosslick Chef der Berlinale, fünf Jahre später könnte er als Festivalleiter zurückkehren: Als Kopf des geplanten Umweltfilmfestivals in Potsdam. Anders als ursprünglich vorgesehen, wird dieses nicht schon 2023 aus der Taufe gehoben werden, sondern erst ein Jahr später. Das bestätigte Marc Wessel von der Berliner Werbeagentur Runze & Casper den PNN. Die Agentur soll im Auftrag der Stadt Potsdam das Festival organisieren - und auch nach Sponsoren suchen.

Letzteres ist der Grund für den Aufschub des Events. Die Landeshauptstadt ist zwar Initiatorin, machte aber schon bei der Verkündigung des Vorhabens im Februar 2022 deutlich: Ein Zuschuss sei geplant, zur Finanzierung seien neben dem Zuschuss und den Ticketeinnahmen jedoch „auch umfangreiche Sponsoringaktivitäten unabdingbar“. „Wir sind da nicht naiv herangegangen“, sagt Wessel, „aber die Suche gestaltete sich infolge der Energiekrise etwas schwieriger als ursprünglich gedacht.“

Wir wollen etwas im Bewusstsein der Menschen verändern.“

Marc Wessel, Werbeagentur Runze & Casper, über das geplante Umweltfilmfestival

Verzögerung durch die Energiekrise

„Die wirtschaftliche Situation in Folge des Angriffskrieges von Russland gegen die Ukraine hat uns schnell deutlich gemacht, dass die Planung eines neuen Filmfestivals in dieser Phase ein zu hohes Risiko darstellt.“ Daraufhin habe man gemeinsam mit der Landeshauptstadt entschieden, den Festivalstart für 2024 zu planen. „Wir sind weiterhin mit an Bord“, so ein Stadtsprecher. „Aber die Organisation liegt bei der Werbeagentur Runze & Casper.“ Zur Höhe der Unterstützung will man sich vonseiten der Stadt Potsdam noch nicht äußern: Die Verhandlungen um den Doppelhaushalt 2023/24 sind noch nicht abgeschlossen.

Dem Vorhaben, ein neues Filmfestival zu gründen, war seit 2020 eine aufwändige Machbarkeitsstudie vorausgegangen: durchgeführt von der Agentur Runze & Casper gemeinsam mit Dieter Kosslick, jenem Mann, der jahrzehntelang das filmische Gesicht Berlins prägte. Interviews mit rund 30 Expert:innen aus Film, Wissenschaft und Umwelt sowie eine Besucherpotenzialbefragung hätten großes Interesse an Filmen rund um das Thema Klima in Potsdam ergeben, hatte die Stadt 2022 mitgeteilt. Dass Kosslick nicht nur in beratender Funktion tätig sein wolle, sondern auch als Leiter zur Verfügung stehe, bestätigte Wessel nun den PNN. „Damit gehen wir in die Akquise.“ Als Voraussetzung auch für diese Personalie gilt: Erst müssen die Sponsoren gefunden werden.

Geplant ist das Festival für Juni 2024

Marc Wessel ist zuversichtlich. „Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um in die Vorbereitungen für 2024 zu gehen.“ Der zeitliche Vorlauf für eine Ausgabe 2023 sei etwas knapp bemessen gewesen. „Geplant ist ein Termin Anfang Juni 2024“, aber sie seien noch flexibel – „je nachdem, wie eventuell die Wünsche von den noch zu findenden Partner:innen sind.“ Das Prinzip Flexibilität gilt auch für die Regelmäßigkeit des Events („Ideal wäre ein Jahresrhythmus, aber je nach der Unterstützung der Sponsoren ist auch ein Festival alle zwei Jahre denkbar“) – sowie für den Ort. 2022 war die Schinkelhalle in der Schiffbauergasse als Austragungsort genannt worden. Darauf wolle man sich jedoch nicht festlegen, so Wessel.

Großen Wert hingehen legt die Medienagentur darauf, dass das neue Festival „in keiner Weise in Konkurrenz zu anderen Festivals in Potsdam“ gedacht sei. Mit dem thematisch ähnlich gewichteten, bereits bestehenden Festival Ökofilmtour stehe die Agentur in engem Austausch. Zwar gebe es eine ähnliche Zielgruppe und möglicherweise auch Interesse an ähnlichen Filmen, aber der Zeitpunkt sei ein anderer, und auch die Ausrichtung werde sich unterscheiden, weil Größen aus der Wissenschaft beteiligt würden. Was man gemeinsam habe: das Ziel. „Wir wollen etwas im Bewusstsein der Menschen verändern.“

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