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Filmstill aus dem Filmuni-Werk “El Secuestro de la novia“.

© Jacob Sauermilch

Berlinale in Potsdam: Filmfest-Flair mit Filmuni

Die Internationalen Filmfestspiele starten am 16. Februar. Eine Auswahl des Programms ist bald in der Landeshauptstadt zu sehen.

Die Filmstadt Potsdam prägt auch in diesem Jahr die Berlinale. Das Filmfestival in der benachbarten Bundeshauptstadt, das in diesem Jahr vom 16. bis 26. Februar wieder ohne Pandemiebeschränkungen stattfinden soll, strahlt bis in die brandenburgische Landeshauptstadt und „Unesco-Stadt des Films“. Von der Babelsberger Filmuniversität haben es zwei Beiträge in die Perspektive Deutsches Kino geschafft. In der renommierten Sektion des Festivals versammeln sich in Deutschland produzierte Debüt- und Zweitfilme mit universalen, internationalen Geschichten.

Einer der Berlinale-Vertreter von der Babelsberger Filmuni ist das Musical „Ash Wednesday“, ein mittellanger Film, der Rassismus und Polizeigewalt in einer brasilianischen Favela thematisiert. Am letzten Tag des Karnevals in Rio de Janeiro wartet Demétria vergeblich darauf, dass ihre Tochter Cora von der Schule nach Hause kommt.

Als ihr Viertel von einer Polizeirazzia heimgesucht wird und sie sich an die schwindende Hoffnung klammert, bekommt Demétria nacheinander Besuch von einem Polizisten, dem lokalen Pfarrer und dem Gouverneur des Bundesstaats. Sie alle spielen eine unterschiedliche Rolle in dem scheinbar endlosen Krieg zwischen Mensch und Militär. 2021 wurde das Drehbuch der Koproduktion von Babelsberger Filmuni und Schuldenberg Films bereits mit einer Produktionsförderung des französischen Festivals War on Screen ausgezeichnet.

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Filmuni-Studenten zählen zu den diesjährigen Berlinale-Talents.

Ein zweiter Potsdam-Vertreter ist die 30-minütige Ausbildungsproduktion „El secuestro de la novia“ von der Regisseurin Sophia Mocorrea, die bereits zum nicht minder berühmten Sundance-Festival eingeladen wurde, das vom 19. bis 29. Januar stattfindet. Dort feiert der mittellange Film seine Welt-Premiere, während er nur wenige Tage seine Europa-Uraufführung auf der Berlinale begehen kann.

Im Zentrum des Films stehen Luisa aus Buenos Aires und Fred aus Brandenburg. Ihre einzigartige Beziehung wird ausgerechnet bei ihrer Hochzeit erschüttert – durch den traditionellen Brauch des Brautstehlens. Die beiden Liebenden werden zunehmend mit ihren sozialen Rollen und interkulturellen Vorurteilen konfrontiert und verlieren im Strudel der Nacht ihre Souveränität und einander aus den Augen. Im klaustrophobischen Rollenspiel der Ehe hat ihre Liebe keinen Platz.

Mit gleich sieben Teilnehmern sind Studierende der Babelsberger Filmuni stark bei den diesjährigen Berlinale-Talents vertreten. Diese Gruppierung mit 204 Teilnehmenden aus 68 Ländern will die Vernetzung von jungen, aufstrebenden Filmschaffenden weltweit stärken.

Warten auf eine neue Runde „Berlinale goes Kiez“ in Potsdam

Doch auch das Potsdamer Kinopublikum darf sich auf die Berlinale diesseits der Glienicker Brücke freuen. Wie in den Vorjahren zeigt das Kino des Potsdamer FIlmmuseums im Marstall, Breite Straße 1A, im Anschluss an das Filmfestival eine kuratierte Auswahl aus dem diesjährigen Festivalprogramm. Bei den sogenannten Berlinale Spotlights vom 1. bis 5. März 2023 werden Filme der Berlinale-Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ im Filmmuseum zu sehen sein. Zu den Vorführungen sind Gesprächspartner*innen aus den Filmteams eingeladen.

Und es könnte nicht das einzige Berlinale-Kino in Potsdam sein. In der Reihe „Berlinale goes Kiez“ öffnete sich das Filmfestival bereits in den Vorjahren in die Außenbezirke und auch über die Berliner Stadtgrenzen hinaus. Für einen Abend wurden ausgewählte Kinos, so auch wiederholt das Babelsberger Thalia-Kino, zu Berlinale-Premierenstätten, mit roten Teppichen, exklusiven Vorführungen, Filmstars und Festivalglamour. Am 18. Januar will die Berlinale-Organisation die Kinoauswahl für die kommenden Festspiele bekanntgeben.

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