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Blauer Lichterglanz 2023.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Vergabe ab 2025?: Potsdamer Grüne und Kritikerin unzufrieden mit Weihnachtsmarkt-Workshop

Am Tag nach dem Weihnachtsmarkt-Workshop kommt erneut Kritik zur Ausschreibung. Diesmal nicht nur vom Einzelhandel, sondern auch von der Grünen-Stadtfraktion.

Die Stadtfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Weihnachtsmarkt-Kritikerin Julia von La Chevallerie sind mit dem Workshop für ein neues Konzept für den „Blauen Lichterglanz“ am Sonntag nicht zufrieden. Ein zentrales Ergebnis war eine mögliche Neuausschreibung des Weihnachtsmarktes ab 2025, sollte die Stadtverordnetenversammlung zustimmen.

Kritik von den Grünen

„Nach wie vor sehen wir die Teilnahme von Personen, die bei einer späteren Ausschreibung durch die Stadt möglicherweise auf der Bewerberseite stehen könnten, kritisch“, sagte Co-Fraktionsvorsitzende Saskia Hüneke am Montag. Gemeint ist etwa die AG Innenstadt, die seit 1998 mit der Eventfirma Coex den Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße veranstaltet. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) wäre wirtschaftlich kompetent, aber ohne Interessenkonflikt gewesen.

Zudem kritisierte Hüneke, „dass nur so wenige Personen der Initiative, die den Diskurs maßgeblich angestoßen haben, aufgrund der Einladungsregeln mitwirken konnten“. Um ausgewogen alle Perspektiven im Workshop einzubeziehen, waren vorwiegend Bürgerinnen und Anwohner, aber lediglich drei Personen der Initiative „Für einen besseren Weihnachtsmarkt“ zugelassen.

Kritikerin bemängelt Framing

Kritik kam auch von Julia von La Chevallerie, Begründerin der Unterschriftenliste und besagter Initiative. Sie sehe es „als schwierig an, dieses einzige Treffen als Grundlage für eine Bürger:innen-Befragung zu nehmen und noch kritischer – als Grundlage für eine Ausschreibung“, sagte La Chevallerie. Es bedürfe eines intensiveren Austausches und mehr neutralem, echtem Expertenwissen.

Sie kritisierte, dass es zu wenig Zeit für Themen wie Beleuchtung, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit gegeben habe sowie das „Framing“ des Workshops, sowohl durch den „Einfluss der Schausteller und Budenbetreiber“ als auch durch die Design-Thinking-Coaches des Hasso-Plattner-Instituts, die die sechs Workshop-Gruppen leiteten und sich teilweise als „’Fans und begeisterte Besucher’ des aktuellen Weihnachtsmarktes ‘outeten’“.

Die Interessen von Geheingeschränkten seien nicht berücksichtigt, Senioren, Jugendliche und Geschäftstreibende der Nebenstraßen seien nicht repräsentiert worden. Zugleich fragte sie: „Wieso können die meisten Ergebnisse des Workshops nicht schon konkret 2024 umgesetzt werden? Es sind noch acht Monate.“

Vor der Online-Umfrage im Ausschuss?

Die Grünen wollen nun beantragen, das Thema im Bauausschuss am 9. April zu besprechen. „Wir wollen Klarheit darüber bekommen, wie die beabsichtigte öffentliche Befragung inhaltlich gefasst werden soll und erwarten, dass die Onlinestellung erst nach der Behandlung im Ausschuss erfolgt“, sagte Co-Fraktionsvorsitzender Gert Zöller.

Laut Stefan Frerichs, Leiter der Wirtschaftsförderung Potsdam, sollen die Workshop-Ergebnisse im April für alle Potsdamerinnen und Potsdamer online zur Abstimmung gestellt und dessen Ergebnisse zum Bauausschuss am 7. Mai präsentiert werden. Zuvor war der Antrag der Grünen zur Ausschreibung im Bauausschuss bis zum 7. Mai zurückgestellt worden.

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