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Kinder in einer Kita (Symbolbild).

© Getty Images/Lourdes Balduque

Nach jahrelangen Verzögerungen : Potsdamer Kita-Navigator soll im Herbst 2024 starten können

Das Portal soll Eltern die Suche nach freien Kita- und Krippen deutlich erleichtern. Vor der Umsetzung des Projekts gibt es aber noch viel zu klären.

Es geht um ein Projekt, das als Negativbeispiel für die zähen Abläufe in der Potsdamer Stadtverwaltung steht: Der sogenannte Kita-Navigator. Dieses schon vor mehr als zehn Jahren angekündigte Online-Portal soll die mitunter nervenaufreibende Suche nach freien Kita-Plätzen in Potsdam deutlich erleichtern – und soll nun tatsächlich umgesetzt werden. Am Dienstag jedenfalls teilte die Stadtverwaltung mit: Nach „sorgfältiger Planung“ habe die Vergabe für das künftige Kita-Portal nun abgeschlossen werden können.

Demnach soll die deutschlandweit im IT- und Digitalbereich aktive Netgo-Unternehmensgruppe das Vorhaben in die Hand nehmen. Ziel: Im Herbst 2024 soll das Portal vollständig in Betrieb gehen. Das ist erneut eine kleinere Verschiebung: Zuletzt war im vergangenen März vom früheren Chef des Jugendamts, Robert Pfeiffer, als Zielmarke der Sommer 2024 genannt worden.

In dem Kita-Portal erhalten Eltern und Pflegepersonen zukünftig mit nur wenigen Klicks Informationen zu allen Kitas, Krippen, Horten und Kindertagespflegepersonen in Potsdam sowie den jeweiligen freien Kapazitäten, so das Versprechen der Stadt. „Auf dieser Basis können die Nutzerinnen und Nutzer im Portal eine Vorauswahl treffen und eine Online-Voranmeldung bei der jeweiligen Wunscheinrichtung abgeben“, sagte eine Stadtsprecherin. Auch die Antragstellung zur Feststellung eines Rechtsanspruchs auf Kindertagesbetreuung und die rechtssichere Bescheidung soll demnach über das Portal möglich sein.

Wir freuen uns auf die aktive Mitwirkung aller Träger und des Kitaelternbeirats.

Walid Hafezi (Grüne), Potsdams neuer Beigeordneter für Jugend

Die Träger der Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen können sich mit ihren Angeboten im Portal präsentieren und dort auch die Bewerbungen von Eltern bearbeiten, hieß es weiter. Gerade für Familien sollen so Wege- und Wartezeiten reduziert und für Träger doppelte Anträge an verschiedenen Kitas vermieden werden.

Bis zum Start sind noch einige Gesprächsrunden vorgesehen. Die Netgo GmbH und die Stadt Potsdam wollen sich demnach gemeinsam mit einem Projektteam aus Vertretern freier Kita-Träger und dem Elternbeirat in drei geplanten Workshops „den fachlichen und systemseitigen Fragen widmen und gemeinsame Lösungen erarbeiten“, teilte das Rathaus mit. Mit den Workshops und darauffolgenden Schulungen, gerade für die Kita-Träger, solle „eine optimale Vorbereitung“ auf den Start im Herbst 2024 gewährleistet sein.

Schon mehrere Beigeordnete und Dezernenten waren mit dem Vorhaben befasst

Von einem „Qualitätssprung für Eltern“ sprach der neue Jugendbeigeordnete Walid Hafezi (Grüne): „Großen Wert haben wir auf Anwenderfreundlichkeit und Sicherheit gelegt.“ Auch für die Entwicklung bedarfsgerechter Betreuungsplätze in der Stadt sei das webbasierte Werkzeug „wertvoll und hilfreich“. Hafezi ist nach Noosha Aubel, Mike Schubert und Elona Müller-Preinesberger der vierte verantwortliche Dezernent, der sich mit dem Vorhaben befassen darf.

Das Projekt war erstmals 2009 als Ziel der Stadtverwaltung beschrieben worden. Doch immer wieder hatte es Verzögerungen gegeben. Unter anderem mussten die vielen privaten Kita-Träger in Potsdam ins Boot geholt werden. Ferner gab es unter anderem ein Konzept für das Portal, das von Studierenden der Potsdamer Hasso Plattner School of Design Thinking auf Anregung der Stadt erstellt wurde.

Im Rathaus verantwortlich waren hauptsächlich der Fachbereich Jugend und im Hauptamt der dortige Chef Dieter Jetschmanegg (SPD). Dieser ließ sich nun in der Mitteilung der Stadt so zitieren: „Die Softwarelösung für die Kindertagesbetreuung ist erklärtes Ziel für eine serviceorientierte und sich entwickelnde, digitale Lebenswelt.“

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