zum Hauptinhalt
Die Kitaplatz-Suche soll durch den Kita-Navigator einfacher werden. Nun ist er ausgeschrieben worden.

© Andreas Klaer

Exklusiv

Einfacher zum Betreuungsplatz: Potsdam schreibt nach jahrelanger Verzögerung Kita-Navigator aus

Das Online-Portal wurde schon vor mehr als zehn Jahren angekündigt. Nun hat die Stadt das Vergabeverfahren gestartet.

Es geht um ein Projekt, das geradezu exemplarisch für die teils zähen Abläufe in der Potsdamer Stadtverwaltung steht: Der sogenannte Kita-Navigator. Dieses schon vor mehr als zehn Jahren angekündigte Online-Portal soll die mitunter nervenaufreibende Suche nach freien Kita-Plätzen in Potsdam deutlich erleichtern. Nach langen Verzögerungen hat die Stadtverwaltung nun die europaweite Ausschreibung für das Projekt auf den Weg gebracht.

Veröffentlicht ist das Vergabeverfahren, mit dem ein Anbieter für einen solchen Navigator gefunden werden soll, im EU-Amtsblatt. Ziel des Portals sei demnach eine Homepage zur „zentralen Onlineabwicklung“ der Kita-Platzvergabe. Interessenten können sich für diesen Auftrag bis 4. April melden. Die freien Träger und Tagespflegepersonen sollen demnach „ein einheitliches webbasiertes Werkzeug“ zur Unterstützung bei der Vergabe und Verwaltung der Kita-Plätze erhalten.

Eltern sollen so das Antragsverfahren für einen Kitaplatz komplett im Internet abwickeln können, inklusive des Antrags auf den Rechtsanspruch für einen Kitaplatz. Auch ein Überblick zu Platzangeboten und Einrichtungsprofilen soll integriert sein. Gerade für Familien sollen so Wege- und Wartezeiten reduziert und für Träger doppelte Anträge an verschiedenen Kitas vermieden werden, heißt es in der Ausschreibung.

2009
ist der Kita-Navigator erstmals angekündigt worden.

Dieses Ziel ist schon seit Jahren ausgegeben, erstmals 2009. Doch immer wieder hatte es Verzögerungen gegeben. Zunächst mussten die vielen privaten Kita-Träger in Potsdam ins Boot geholt werden. 2013 wurde immerhin ein einfaches Online-Tool zur Kita-Suche an den Start gebracht – der eigentliche Navigator wurde aber immer wieder verschoben. So gab es unter anderem ein Konzept für das Portal, das von Studierenden der Potsdamer Hasso Plattner School of Design Thinking auf Anregung der Stadt erstellt wurde. Im Rathaus verantwortlich waren hauptsächlich der Fachbereich Jugend – zuletzt unter Ex-Dezernentin Noosha Aubel (parteilos) – und im Hauptamt der dortige Chef Dieter Jetschmanegg (SPD).

Auch von der nun an den Start gegangenen Ausschreibung war mehrfach die Rede. So hatte die Stadtverwaltung erst im vergangenen Sommer erklärt, das nun gestartete Beschaffungsverfahren sollte eigentlich schon im Februar 2023 abgeschlossen sein. Auch müsse nun noch ein geeigneter Interessent gefunden werden, sagte ein Stadtsprecher am Montag auf PNN-Anfrage. Man hoffe dabei darauf, im dritten Quartal den Auftrag vergeben zu können. Ob es dann allerdings in diesem Jahr noch etwas mit dem Kita-Navigator wird, ließ der Sprecher offen. Weiteres soll im Jugendhilfeausschuss bekanntgegeben werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false