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Der Ortsbeirat Golm fordert für die laufenden Arbeiten am Kuhfortdamm einen Baustopp.

© Andreas Klaer

Streit um Baustelle am Kuhfortdamm: Golm will laufende Straßensanierung stoppen

Der Ortsbeirat blitzt im Bauausschuss mit seinem Antrag ab. Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) spricht ein Machtwort.

Der Ortsbeirat Golm will den laufenden Straßenumbau am Kuhfortdamm stoppen. Wegen der geplanten Änderungen im Bebauungsplan solle die Baumaßnahme verschoben und die Straße provisorisch abgedeckt werden.

Der Kuhfortdamm ist zwischen Kaiser-Friedrich-Straße und Bahnbrücke seit Anfang Oktober 2023 bis Ende Oktober 2024 komplett gesperrt. Die alte Fahrbahn ist inzwischen verschwunden. Im Zusammenhang mit dem Straßenneubau werden auch Leitungen erneuert. Zudem wird ein dringend benötigter Radweg neu gebaut. Damit wird die Lücke der Radschnellverbindung der Uni-Standorte Neues Palais und Golm zwischen Lindenallee und der Straße Am Urnenfeld geschlossen.

Die geplante Änderung des Bebauungsplans würde jedoch neue Nutzungen in der Umgebung vorsehen, so werde die bestehende Sportstätte neu geordnet. Für künftige Anlieger und neue Leitungen müsse möglicherweise die Straße wieder aufgerissen werden, sagte Ortsbeiratsmitglied Angela Böttge (parteilos) im Bauausschuss. Deshalb sollten die Arbeiten gestoppt und Umplanungen berücksichtigt oder Leerrohre für künftige Medien verlegt werden.

Der zuständige Fachbereichsleiter Norman Niehoff wies die Forderung zurück. Der Straßenumbau sei 2017 beschlossen worden. „Wir sind froh, dass wir endlich bauen können.“ Ein Baustopp bedeute einen jahrelangen Stillstand und Regresszahlungen an die beauftragte Baufirma. „Wir wollen das Vorhaben in diesem Jahr zu Ende bringen“, sagte Niehoff.

Unterstützung erhielt der Ortsbeirat von Horst Heinzel, der als sachkundiger Einwohner für das Bürgerbündnis im Ausschuss sitzt. Das Gremium müsse ernst genommen werden. Er forderte die Verwaltung auf, mit dem Ortsbeirat eine Lösung zu finden. Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) wies das entschieden zurück: „Das wäre Zeitverschwendung.“ Der dringende Auftrag zum Radwegbau werde endlich umgesetzt. Er könne die Forderung nach einem Stopp nicht nachvollziehen. Ein Stopp würde Schaden verursachen.

Schon heute müssten täglich 7000 Fahrzeuge einen drei Kilometer langen Umweg fahren. Das mache zusammen 21.000 Kilometer und zusätzlich 1086 Liter Kraftstoffverbrauch aus, rechnete Ralf Jäkel („Potsdam sozial gerecht“) vor. Ein Aufschieben der Bauarbeiten sei unverantwortlich. Die Mehrheit des Ausschusses sah das ähnlich und lehnte den Antrag des Ortsbeirats ab.

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