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Landtag lädt wieder in den Innenhof ein: "KUNST zur ZEIT" Donnerstags im Juli und August. Zum vierten Mal lädt der Landtag Brandenburg in diesem Sommer zu seiner Veranstaltungsreihe KUNST zur ZEIT im Innenhof ein. Die Aufführungen unter freiem Himmel beginnen jeweils donnerstags um 18:00 Uhr. Ein vielfältiges Programm mit Musik, Kultur und Literatur aus Brandenburg erwartet die Gäste – bei freiem Eintritt. Auftakt ist am 20. Juli mit klassischer Musik, den Schlussakkord am 24. August bilden sorbische Klänge. Foto: Brandenburger Symphoniker, dirigiert von Andreas Spering, Solistin: Sibylle Mahni (Horn).

© Andreas Klaer

Auftakt zu Musik im Landtag: „Kunst zur Zeit“ mit Mozart eröffnet

Rund 500 Zuhörerinnen und Zuhörer fanden sich am Donnerstag im Innenhof des Parlamentsgebäudes ein. Es ist die inzwischen vierte Auflage des künstlerischen Landtags-Sommers.

In ihre inzwischen vierte Auflage starteten die Sommerkonzerte im Brandenburger Landtag am frühen Donnerstagabend. Rund 500 Zuhörerinnen und Zuhörer waren gekommen. Zu Gast waren die Brandenburger Symphoniker. Die Musikerinnen und Musiker aus der alten Havelstadt bilden einen Klangkörper, der bereits 1810 gegründet wurde und seit 23 Jahren als eines der vier Hausorchester des Nikolaisaals fungiert. Im weitläufigen Hof des wiederaufgebauten ehemaligen barocken Stadtschlosses standen die Hornkonzerte Nr. 1 in D-Dur KV 412 und Nr. 3 in Es-Dur KV 447 sowie die Sinfonie Nr. 40 in g-Moll KV 550 von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Konzertprogramm.

Ihre inspirierende Wiedergabe durch die Berliner Hornistin und Hochschulprofessorin Sibylle Mahni, den Symphonikern und ihrem designierten Chefdirigenten Andreas Spering war ein erfrischender Auftakt der Veranstaltungsreihe „Kunst zur Zeit“. Die von Parlamentspräsidentin Ulrike Liedtke initiierte Reihe bietet auch dieses Jahr Künstlerinnen und Künstler verschiedener Genres des Landes eine Bühne. Bis Ende August, immer donnerstags um 18 Uhr.

In Ermangelung bequemer Sitzplätze – es sind nur steinerne Bänke vorhanden – brachte sich am Donnertag ein Teil des Publikums in kluger Voraussicht eigene Campingstühle mit, Abgeordnete kamen mit Stühlen aus den Fraktionsräumen, andere Besucherinnen und Besucher versuchten sich auf den Rasenflächen bequem zu machen. Ein milder Sommerabend breitete sich über den Hof aus. Nur die Solistin, der Dirigent und das Orchester mussten sich in der Nord-West-Ecke, wo sie musizierten, dem Wind erwehren, der des Öfteren ein derbes Spiel mit den Notenblättern führte.

Die Akustik ist im Landtags-Hof zwar nicht perfekt, aber man kann insgesamt zufrieden sein. Vor allem die Blasinstrumente sind klanglich hier gut aufgehoben. Andreas Spering konzentrierte sich mit Recht bei der Wiedergabe der Werke auf das Miteinander-Musizieren, auf die Transparenz des Klangs und den Dialog mit der Solistin Sibylle Mahni. Sie ließ gleich bei ihrem ersten klaren Ansatz von Mozarts Hornkonzert Nr. 1 aufhorchen. Ihre deutlich fokussierte Tongebung ist leuchtend und hat eine angenehme Bodenhaftung, auch ohne Open-Air-Verstärkung. Besonders trefflich gelang ihr das Es-Dur-Konzert Nr. 3, das für ein Naturhorn, wie es zu Mozarts Zeiten verwendet wurde, erstaunlich anspruchsvoll. Mit Eleganz und Witz musizierte sie den ersten schnellen Satz, in der Romanze vermochte Sibylle Mahni regelrecht zu singen und beim Kehraus, einem Rondo, bewies sie ihr exzellentes virtuoses Können.

Dirigent Andreas Spering mit der Berliner Hornistin und Hochschulprofessorin Sibylle Mahni.

© Andreas Klaer

Als eine der bekanntesten Sinfonien Mozarts gilt die Nr.40 in g-Moll. Andreas Spering nahm die Tempi weniger sportlich als einige Tage zuvor während eines Konzerts im Brandenburger Dom. Doch die pulsierende Intensität der Sinfonie blieb erhalten, sodass ihre zeitlos schöne Musik in all ihren Facetten wunderbar zum Tragen kam. Zum Schluss des Konzerts überreichte Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke allen Musizierenden eine leuchtend-gelbe Sonnenblume und vom Publikum wurden sie mit herzlichem Beifall gefeiert.

Bevor die Brandenburger Symphoniker in den Urlaub gehen, ist an diesem Wochenende noch ein hoch konzentriertes Arbeiten angesagt. Sie produzieren in ihrem Stammhaus, dem Brandenburger Theater, unter der Leitung von Andreas Spering, eine neue CD. Solche Aufnahmen gehören zum Höhepunkt eines Orchesters, eines Musikers. Von den Symphonikern liegen bereits mehrere Alben vor, die sie mit ihren ehemaligen Chefdirigenten Heiko Matthias Foerster, Michael Helmrath und Peter Gülke herausgebracht haben. Diese CDs sind ein Beweis für die klangliche und interpretatorische Qualität des Orchesters. Nun werden mit der Berliner Hornistin Sibylle Mahni die vier Hornkonzerte von Mozart eingespielt. Im Herbst soll die Aufnahme vorliegen.

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