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In den vergangenen Jahren hatte es mehrfach Pannen bei den Abituraufgaben gegeben.

© dpa/Peter Kneffel

Runterladen, entschlüsseln, ausdrucken: Brandenburgs Schulen erhalten Abituraufgaben in diesem Jahr erstmals per Mail

Für mehrere Fächer kommen die Abiaufgaben in diesem Jahr auf digitalem Weg. Damit beim Empfang an den Schulen auch nichts schiefgeht, gab es eine Generalprobe.

Brandenburgs Schulen erhalten ihre Abituraufgaben in diesem Jahr erstmals auf digitalem Weg. Mit einem Rundschreiben aus dem Oktober 2022 hat das Potsdamer Bildungsministerium die digitale Verteilung der Abituraufgaben in den Fächern Mathematik und Französisch in den Grund- und Leistungskursen sowie für die Fächer Geografie, Politische Bildung und Geschichte in den Grundkursen festgelegt.

Und wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Ilona Nicklisch (BVB/Freie Wähler) hervorgeht, will man im Ministerium dabei offenbar nichts dem Zufall überlassen. Denn in den vergangenen Jahren hatte es mehrfach Pannen bei den Abituraufgaben gegeben: Unvergessen ist etwa das Mathe-Abitur des Jahres 2017, das von 2800 Schülern nachgeschrieben werden musste, weil der Stoff einer Logarithmus-Aufgabe vorher nicht im Unterricht behandelt worden war.

Generalprobe für den Prüfungstag

Deswegen gab es an den Brandenburger Gymnasien und Gemeinschaftsschulen nun eine ganz offizielle Generalprobe für den Prüfungstag: Wie das Bildungsministerium der Abgeordneten mitteilt, habe am 10. Januar ein sogenannter „Probedruck“ in den Brandenburger Schulen stattgefunden. „Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass die Schulen den Probedruck im vorgegebenen Zeitfenster herunterladen und die darin befindlichen Dateien entschlüsseln und ausdrucken konnten“, teilt das Ministerium mit.

Im Zeitalter der Digitalisierung haben Brandenburgs Schulen also geübt, eine verschlüsselte Datei per Mail zu empfangen, zu entschlüsseln und auszudrucken. Das Bildungsministerium und das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (Lisum) haben laut der Antwort auf die Kleine Anfrage sogar einen Support bereitgestellt. Auch dieser habe funktioniert.

Wie oft es in den Lehrerzimmern und Rektoraten zu leisen Flüchen kam und wie oft während des „Probedrucks“ die Telefone beim Lisum klingelten, geht aus der Antwort nicht hervor. Es habe aber keine Schwierigkeiten bei der „Passwortabfrage beim Dienstmailpostfach in den Schulen beziehungsweise bei der Entschlüsselung der ZIP-Datei mit dem überlieferten Passwort“ gegeben. Der Probedruck sei „problemlos“ umgesetzt worden, auch seien die Probedrucke der Abituraufgaben in „entsprechend guter Druckqualität“ fertiggestellt worden.

Neugierige Abiturienten indes brauchen wohl nicht darauf zu hoffen, dass es durch die digitale Verteilung der Aufgaben einfacher werden könnte, schon vor den Prüfungen an die Aufgaben zu kommen. „Beim Druckprozess ist nur die Anwesenheit der beziehungsweise des Prüfungsvorsitzenden sowie der jeweils unterrichtenden Lehrkräfte zulässig“, heißt es in der Antwort. Und nach dem Druck der Prüfungsaufgaben würden diese „wie gewohnt an einem gesicherten Ort (Tresor)“ verwahrt und anschließend den Prüflingen zur Verfügung gestellt.

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