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Alice Weidel.

© REUTERS/ANNEGRET HILSE

„Brandmauer im Osten“ niederreißen : AfD-Chefin Weidel kritisiert Abgrenzungskurs der CDU

Zum Auftakt der AfD-Europawahlversammlung fordert die Partei-Chefin Zusammenarbeit mit der CDU im Osten. Außerdem spricht sie sich für eine „Festung Europa“ aus.

AfD-Chefin Alice Weidel hat den Abgrenzungskurs der CDU kritisiert. Deren Parteichef Friedrich Merz verliere sich in „antidemokratischen Brandmauerdebatten und Kontaktverboten“, sagte die Co-Vorsitzende am Samstag auf der Europawahlversammlung der Partei in Magdeburg.

„Wir müssen nur eine Brandmauer niederreißen und das ist die Brandmauer der CDU im Osten, wo wir als AfD bereits jetzt stärkste Kraft sind“, rief sie den Delegierten zu.

In bundesweiten Wählerumfragen erreichten die Rechtspopulisten zuletzt Werte zwischen 18 und 22 Prozent. Weidel kündigte an, für Koalitionen „mit jedem“ reden zu wollen. Dies sei man den Wählern schuldig.

Mit den Grünen schloss Weidel eine Zusammenarbeit jedoch aus. „Das einzige, was wir brauchen, ist ein Bollwerk gegen das grüne Narrenschiff, was dieses Land in Grund und Boden regiert“, sagte sie. Die im Bundestag vertretenen Parteien haben ihrerseits eine Koalition mit der AfD alle ausgeschlossen.

Weidel fordert „Festung um Europa“

Weidel forderte außerdem einen Rückbau der EU-Institutionen. Ziel der AfD auf europäischer Ebene sei ein „Kompetenzrückbau“, sagte Weidel am Samstag vor den Delegierten in Magdeburg. „Wir treten ein für die Stärkung der Nationalstaaten innerhalb der EU.“

Eine wichtige Aufgabe für die EU sehe die AfD in der Abwehr von Zuwanderung. „Wir müssen eine Festung um Europa bauen“, sagte Weidel. Dieses Ziel verfolge die AfD „gemeinsam mit unseren europäischen Partnern“, fügte Weidel hinzu.

Die rund 600 Delegierten der AfD sollen in Magdeburg die Kandidaten für die Europawahl im kommenden Jahr aufstellen. Am Samstag soll der Spitzenkandidat gekürt werden. Als ausichtsreicher Anwärter gilt der sächsische Europaagbeordnete Maximilian Krah, der in der Partei allerdings umstritten ist. Für die Kandidatenaufstellung hat die AfD insgesamt fünf Tage vorgesehen - an diesem und am kommenden Wochenende.

„Lasst uns eine starke Truppe ins europäische Parlament schicken“, appellierte Weidel an die Delegierten in Magdeburg. Dem Parteitag liegt ein Entwurf des Bundesvorstands für ein Europawahlprogramm vor. Darin wird unter anderem die Auflösung des EU-Parlaments gefordert - also jenes Parlaments, für das die AfD nun Kandidaten aufstellen will. (dpa/AFP)

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