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Kulturstaatsministerin Roth bewertet die jüngsten Klimaproteste kritisch.

© Foto: Imago/Chris Emil Janssen

Aktionen von Klimaaktivisten : Roth nennt Angriffe auf Kunstschätze „falschen Weg“

Kartoffelbrei auf Monet, Tomatensuppe auf Van Gogh: Kulturstaatsministerin Claudia Roth hält das für einen Irrweg beim Protest für mehr Klimaschutz.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hält Attacken von Klimaaktivsten der „Letzten Generation“ auf Gemälde berühmter Meister für einen Irrweg.

„Kunst für den Klimaschutz zu attackieren - das ist aus meiner Sicht definitiv der ganz falsche Weg“, schrieb sie in einem Beitrag für das Münchner Magazin „Focus“. Der Schaden sei groß und treffe die Falschen.

Zwei Aktivisten hatten im Museum Barberini in Potsdam auf die Glasscheibe vor dem Bild „Les Meules“ (Die Getreideschober) geworfen. In London hatten Aktivistinnen vor einigen Tagen ein Gemälde von Vincent van Gogh mit Tomatensuppe attackiert.

Klimaaktivisten haben ein Gemälde von Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini mit Kartoffelbrei beworfen.
Klimaaktivisten haben ein Gemälde von Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini mit Kartoffelbrei beworfen.

© Foto: dpa/uncredited

Roth, die selbst aus der politischen Protestbewegung kommt, stellte klar, dass Protest zur Demokratie gehöre. Sie verstehe den Frust und Ärger gerade der jüngeren Generation sehr gut. Allerdings seien Attacken auf Kunstwerke keinesfalls Aktionsformen, die hier etwas bewirkten.

Im Gegenteil, damit würden Kunstschätze angegriffen, die Teil des europäischen und weltweiten Kulturerbes seien. Protest dürfe radikal sein, aber nicht willkürlich, argumentierte die Grünen-Politikerin.

Der Klimaaktivist Kim Schulz, selbst Mitglied der „Letzten Generation“, hatte am Dienstagabend in der Sendung „Kulturzeit“ bei 3sat gesagt, er trage in sich die große Hoffnung, dass solche Proteste eine Veränderung herbeiführen.

Auf die Frage, ob er manchmal Zweifel an seinen Aktionen habe, sagte Schulz: „Diese Frage stelle ich mir natürlich jeden Tag, und ich komme aber jeden Tag zu dem Ergebnis, dass ich alles andere schon versucht habe.“ Man könne nicht hinnehmen, dass eine Krise existiert, „die unser aller Leben bedroht“.

„Das ist eine Frage von Leben und Tod. Und da sehe ich nicht, wie ich moralisch verantworten könnte, woanders zu sein als hier auf diesen Straßen, um diesen Widerstand zu leisten, den es jetzt braucht, damit die Regierung handelt“, sagte Schulz.

Seit Anfang dieses Jahres blockieren Mitglieder der „Letzten Generation“ Straßen und Autobahnzufahrten, indem sie sich auf dem Asphalt anleimen. Zuletzt klebten sie sich in mehreren Museen auch an Rahmen von Kunstwerken fest. (epd)

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