zum Hauptinhalt
Kunst, Politik oder Propaganda? Blick in die Ausstellung im NBK.

Fragen über Fragen: Eine Ausstellung im Neuen Berliner Kunstverein beschäftigt sich mit der "Freedom of Speech".

Von Anna Pataczek
Der Rastlose. Paul Bowles im Jahr 1990.

An Marokko schätzte er "die Stille, die Sonne, das Nichts". Weisheit und Ekstase: Zum 100. Geburtstag des Schriftstellers und Komponisten Paul Bowles.

Von Gerrit Bartels
Zeit des Missvergnügens. Der Protest der Stuttgarter Bürger gegen das Bahnhofsprojekt ist zum Symbol eines neuen Demokratieverständnisses geworden.

Lange ging die Erosion viel zu wohlstandsgepuffert vonstatten, um wirklich Unruhe zu provozieren. Das hat sich in diesem Jahr geändert. Zerfall der Mitte: Bürger und Parteien müssen für die Allgemeinheit kämpfen.

Nikolaj Chandogins Kriegsfotografien im Museum Karlshorst. Die Ausstellung zeigt Alltagsmomente an einem Ort, an dem es keinen Alltag geben konnte.

Der 1981 in der Türkei geborene Künstler Caner Aslan hat in den Grubenschächten des Atommülllagers Asse II einen Film gedreht. Er hat die Aufnahmen sehr clever mit Fotos von archäologischen Ausgrabungen kombiniert.

Nach Dienstschluss verwandelt sich Berlins berühmteste Ägypterin in einen Menschen aus Fleisch und Blut und fängt an zu plaudern. Da Nofretete schon über 3500 Jahre alt ist, hat sie jede Menge Stories auf Lager.

Eine Bühne, ein Mikrofon, ein Mensch; ein Text und fünf Minuten Zeit, ihn vorzutragen; ein Publikum, das zugleich Jury ist; ein Moderator, der am Ende des Abends diejenigen kürt, deren Texte am offenkundigsten bejubelt wurden. Poetry Slam, die Mischung aus Lesung und sportlichem Wettbewerb, lässt sich vielfältig interpretieren: Als Parodie auf eine vermutete Leistungsgesellschaft, als Symptom einer solchen Gesellschaft, als Versuch, Literaturveranstaltungen einen Spannungsbogen zu geben, als antielitärer Gegenentwurf zur bildungsbürgerlichen Dichterlesung, als basisdemokratische Verbeugung vor der Meinung der Menge, als Zwangsneurose, die kreative Erzeugnisse in Relation zueinander setzt und am liebsten durch Schulnoten dingfest machen möchte.

Von Anselm Neft