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Die Museumsinsel beflügelt die Phantasie. Nachdem Gerhard Schröder Anfang Oktober - als erster Bundeskanzler überhaupt - zur Zukunft der Insel gesprochen hat, spinnt Peter-Klaus Schuster den Faden weiter.

Von Bernhard Schulz

Wie oft hat man das schon erlebt und sich zu Tode erschreckt: Die Dämmerung bricht herein, der Waldspaziergang aber nimmt kein Ende. Baumstümpfe und Äste erwachen zum Leben, ihre Schattenmonster halten den Wanderer zum Narren - denn was man fürchtet, sind eigentlich nur die Gespenster im Kopf.

Wenn Yasar Kemal einer der bekanntesten türkischen Schriftsteller ist, hat das viel mit seiner Biografie zu tun. Zwei Brüder seiner kurdischen Mutter wurden als Räuber erschossen, der Vater war ein anerkannter Großgrundbesitzer in der Cukurova, jener fruchtbaren Ebene zwischen dem Taurusgebirge, der syrischen Grenze und dem Mittelmeer.

Der belgische Künstler James Ensor gilt als Maler der Masken, die er nicht nur gemalt, sondern auch gezeichnet hat: "Gehetzt von Verfolgern, habe ich mich zurückgezogen in eine einsame Welt, wo die Maske voller Gewalt und Glanz thront." In dem Bild "Dämonen, die mich quälen" umgeben gruselige Spukgestalten den verängstigten Künstler.

"Moving Lines" - bewegte, fließende Linien -, nennt Roswitha Paetel ihre Ausstellung neuer plastischer Objekte. Für die meist kleinformatigen Arbeiten benutzt die Berliner Künstlerin und Meisterschülerin von Dieter Hacker seit über zehn Jahren ein Material, das sich durch relativ leichte Formbarkeit und geringes Gewicht auszeichnet: Papiermaché.

Eng ist es geworden in der Galerie, seit der Künstler Zhu Jinshi dort seine Werke aufgebaut hat. Doch seine Raum-in-Raum-Installationen mögen die Schritte des Betrachters hemmen oder lenken, zugleich vermitteln sie auch ein Gefühl von Leichtigkeit, Offenheit, ja von Leere.