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Ein Mädchen geht in Gaza-Stadt am 18. Oktober 2023 in der Nähe des Al-Ahli-Krankenhauses spazieren.

© REUTERS/stringer

Update

Analysen deuten auf palästinensische Rakete hin: Was über den Einschlag in das Krankenhaus in Gaza bekannt ist

Inzwischen liegen mehrere Untersuchungen zum Raketeneinschlag ins Al-Ahli-Krankenhaus vor. Sie deuten alle darauf hin, dass es sich um eine fehlgeleitete Rakete von Hamas-Verbündeten handelte.

Durch einen Raketeneinschlag vor einem Krankenhaus im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mehrere Hunderte Menschen getötet und verletzt.

Die in Gazastreifen herrschende islamistische Hamas machte unmittelbar danach Israel für den Angriff verantwortlich, ohne dafür irgendwelche Belege zu liefern. Israel widersprach dieser Darstellung nach am Abend.

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Am Mittwoch veröffentlichte Israel dann zahlreiche Belege, die bestätigten sollen, dass es sich tatsächlich um eine fehlgeleitete Rakete des mit der Hamas verbündeten Islamischen Jihads handelte. Auf der anderen Seite haben weder Hamas noch der Palästinensische Jihad am Abend selbst oder am darauffolgenden Tag Indizien vorgelegt, die ihre Version stützen.


Welche Indizien sprechen für eine palästinensische Rakete?

Die israelische Armee (IDF) hat Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete palästinensische Rakete für den tödlichen Einschlag vor dem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich sei.

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In einem am Mittwoch veröffentlichten Videozusammenschnitt sind Luftaufnahmen der Al-Ahli-Klinik und eines Parkplatzes zu sehen, auf dem ein Brand ausgebrochen war. Verglichen werden Luftaufnahmen vor und nach dem tödlichen Vorfall.

Auf den Aufnahmen sei kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Luftangriffen entstehe. Entsprechend sieht das israelische Militär nach eigenen Angaben keine Anzeichen dafür, dass die Explosion durch einen Luftangriff verursacht worden ist. Stattdessen soll eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad dort eingeschlagen sein.

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari gab auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv bekannt, dass die palästinensische Rakete vermutlich von einem Friedhof hinter dem Krankenhaus abgefeuert worden sei.

Der Nachrichtensender „Channel 12“ der privat geführten israelischen Mediengruppe „Keshet Media“ veröffentlichte zwischenzeitlich Videoaufnahmen von fest installierten Channel-12-Kameras. Auf den Videoausschnitten ist zu sehen, wie direkt neben dem Krankenhaus einige Raketen abgefeuert werden. Wenige Sekunden später ist eine Explosion zu sehen.

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In einem von Israel abgefangenen Telefongespräch zwischen zwei Mitgliedern der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas sei ebenfalls von der Fehlfunktion einer palästinensischen Rakete die Rede gewesen.

Sie hätten gesagt: „Oh, da gab es offenbar eine Fehlfunktion oder eine Explosion einer Rakete, die im Gazastreifen gelandet ist“, berichtete der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Sender CNN. Das israelische Militär hat auf seiner Webseite eine Tonaufnahme mit englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt.

Außerdem gebe es Radaraufzeichnungen von einer Salve von Raketen, die kurz vor der Explosion vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert worden sei. Die Armee habe auch Luftaufnahmen ausgewertet. Es gebe zwei unabhängige Videos, die als Beweis für eine fehlgeleitete Rakete dienten.

Im Laufe des Mittwochs schlossen sich die USA der israelischen Darstellung an. Grundlage der Einschätzung sei die Auswertung der eigenen Sicherheitsdienste von Luftaufnahmen, abgefangenen Informationen und öffentlich zugänglichen Quellen, erklärt die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates (NSC), Adrienne Watson. Die Auswertungen würden fortgesetzt.

Zuvor hatte bereits US-Präsident Joe Biden, der sich derzeit auf Israel-Reise befindet, zu Netanyahu gesagt: „Nach allem, was ich gesehen habe, sieht es so aus, als ob es vom anderen Team gemacht wurde“.


Was sagt die Hamas zu dem Klinik-Beschuss?

Die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas hatte unmittelbar nach der Explosion Israel für den Angriff verantwortlich gemacht. Belege dafür lieferte sie allerdings weder am Dienstag noch am Mittwoch. Der Hamas zufolge versuche Israel „vergeblich“, die Verantwortung durch eine „Lügenversion“ abzuwälzen.

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Die Terrororganisation Islamischer Dschihad bezeichnete die Anschuldigung Israels als „Lüge“, mit der das Land „seine Angriffe auf Krankenhäuser rechtfertigen“ und „sich der Verantwortung für sein Verbrechen entziehen“ wolle.

Das schreckliche Massaker wurde mithilfe eines US-Militärarsenals verübt, über das nur die Besatzungsmacht verfügt.

Statement der Hamas

Ein Sprecher der israelischen Armee hingegen erklärte am Dienstagabend: „Wir haben dieses Krankenhaus nicht beschossen. Wir beschießen nicht absichtlich sensible Einrichtungen und definitiv keine Krankenhäuser. Wir sind uns sehr bewusst, dass sich dort Zivilisten befinden.“


Wie reagierten internationale Medien?

Viele internationale Medien veröffentlichten die erste Meldung, die direkt von der Hamas stammte und nicht überprüft werden konnten, innerhalb weniger Minuten. Die israelische Seite kritisierte heftig, dass diese sich damit zum Sprachrohr von Hamas Propaganda gemacht hätten.

Gestern Abend zogen zu viele voreilige Schlüsse.  Warten Sie auf die Fakten, und berichten Sie dann.

James Cleverly, britischer Außenminister

Die israelische Armee selbst sagte am Dienstagabend zunächst, dass sie etwas Zeit brauche, um den Vorfall zu überprüfen, bevor sie ihn beurteilen könne.

Ein palästinensisches Mädchen wird im Al-Shifa Krankenhaus medizinisch versorgt, nachdem es im Al-Ahli-Krankenhaus bei einem Raketeneinschlag verletzt wurde.
Ein palästinensisches Mädchen wird im Al-Shifa Krankenhaus medizinisch versorgt, nachdem es im Al-Ahli-Krankenhaus bei einem Raketeneinschlag verletzt wurde.

© picture alliance/dpa

James Cleverly, der britischer Außenminister, gehörte ebenfalls zu den ersten, die die voreilige Berichterstattung kritisierten. Auf X schrieb er am Mittwochmorgen: „Gestern Abend zogen zu viele voreilige Schlüsse aus dem tragischen Todesfall im Al Ahli Krankenhaus. Ein Fehlurteil könnte noch mehr Menschenleben in Gefahr bringen. Warten Sie auf die Fakten, und berichten Sie dann klar und präzise. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren.“

Was ist bekannt über die Opferzahlen?

Das Gesundheitsministerium in Gaza, das von der Terrororganisation Hamas betrieben wird, sprach zunächst von hunderten und später von 471 Toten. Doch schon unmittelbar nach dem Ereignis gab es auch erhebliche Zweifel an den Zahlen der Hamas. Nicht nur können diese nicht unabhängig geprüft werden, sondern sie wurden so schnell nach dem Ereignis veröffentlicht, dass eine Bergung und Identifizierung der Opfer schwerlich möglich gewesen sein dürfte.

Nach israelischen Informationen soll die Zahl der Toten niedriger sein, als von der dort herrschenden Hamas angegeben. „Die israelische Armee hat Geheimdienstinformationen, die stark darauf hinweisen, dass die Zahl der tragischen Todesfälle durch eine fehlgeleitete Rakete des Islamischen Dschihad von der Hamas auch als Teil einer Desinformationskampagne übertrieben wurde“, teilte ein Armeesprecher am Donnerstag mit. 

Auch europäische Geheimdienste berichteten am Mittwoch von geringeren Opferzahlen. „Es gibt nicht 200 oder gar 500 Tote, sondern eher ein paar Dutzend, wahrscheinlich zwischen zehn und 50“, sagte eine anonyme Quelle aus europäischen Geheimdiensten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Die Quelle verwies darauf, dass das Gebäude nicht zerstört worden sei. 

Schätzungen von unabhängigen Quellen gibt es bisher nicht. Auch über die Zahl der Verletzten oder den Verbleib derjenigen Patienten, die die Explosion überlebten, ist nichts Gesichertes bekannt.


Wann wurde Al-Ahli-Krankenhaus getroffen?

Bei der getroffenen Klinik handelt es sich um das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus im Zentrum von Gaza Stadt. Das Krankenhaus soll gegen 18:59 Uhr lokaler Zeit getroffen worden sein.

Ein Arzt der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ berichtete, wie zunächst die Decke des Operationssaales nach dem Angriff einstürzte. Die Organisation bezeichnete die Ereignisse als „Massaker“.

Eine Mutter mit ihrem Kind, die aus dem Al-Ahli-Krankenhaus in das Shifa-Krankenhaus in der Nähe flüchten konnte.
Eine Mutter mit ihrem Kind, die aus dem Al-Ahli-Krankenhaus in das Shifa-Krankenhaus in der Nähe flüchten konnte.

© REUTERS/stringer

Zweifellos ist, dass in dem Krankenhaus und dem angrenzenden Bereich zur Zeit tausende Menschen Zuflucht suchen. Das ist nicht ungewöhnlich, da Krankenhäuser und Schulen als zivile Einrichtungen als vergleichsweise sicher gelten. Meist werden sie von internationalen Organisationen wie der UN betrieben.


Welche Reaktionen gab es auf den Raketenangriff?

Das Al-Ahli-Krankenhaus ist das einzige christliche Krankenhaus im Gazastreifen. Die Klinik wird von der anglikanischen Diözese Jerusalem getragen. Der Generalsekretär des Jerusalem Inter-Church Center, Yousef Daher, sagte auf Facebook: „Das ist ungeheuerlich.“ Er warf dem Westen vor, in Gaza „Kriegsverbrechen“ zu unterstützen. „Auf dem ein oder anderen Wege, werden alle den Preis dafür zahlen“, sagte Daher.

Auch der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, verurteilte den Angriff. „Wir fordern den sofortigen Schutz von Zivilisten und Gesundheitsversorgung sowie eine Rücknahme der Evakuierungsverordnung“, teilte Ghebreyesus auf der Plattform X, ehemals Twitter, mit.

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff am Mittwoch aufs Schärfste und rief zu einer humanitären Feuerpause auf. „Zu viele Leben - und das Schicksal der gesamten Region - stehen auf dem Spiel“, schrieb der UN-Generalsekretär. Zu dem Beschuss der Klinik betonte er: „Krankenhäuser und medizinisches Personal unterliegen dem Schutz des humanitären Völkerrechts.“ 

Es ist wichtig, dass dieser Vorfall sehr genau aufgeklärt wird.

Olaf Scholz, Bundeskanzler

Israels Außenminister Eli Cohen forderte am Mittwochabend von den Vereinten Nationen, die Schuldigen öffentlich zu machen. Er habe an UN-Generalsekretär António Guterres appelliert, bekannt zu geben, dass „die palästinensischen Terrororganisationen“ für die Explosion im Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich seien, teilte Cohen am Mittwoch auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. „Die UN müssen eine sofortige Klarstellung herausgeben und den Islamischen Dschihad verurteilen.“

Der israelische Premier Benjamin Netanjahu sagte noch am Abend: „Die ganze Welt sollte wissen: Es waren die barbarischen Terroristen in Gaza, die das Krankenhaus in Gaza angegriffen haben, nicht die israelische Armee. Diejenigen, die unsere Kinder brutal umgebracht haben, bringen auch ihre Kinder um.“

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich betroffen geäußert: „Ich bin entsetzt über die Bilder, die uns von der Explosion in einem Krankenhaus in Gaza erreichen“, schrieb er am Mittwoch auf der Internet-Plattform X. Der Kanzler schloss die Forderung an: „Es ist wichtig, dass dieser Vorfall sehr genau aufgeklärt wird.“

In Berlin und anderen deutschen Städten kam es in Folge der Nachricht zu heftigen Ausschreitungen, während denen unter anderem Molotowcocktails auf eine Synagoge geworfen wurden.

In Berlin Neukölln bewarfen pro-palästinensische Demonstranten Polizeifahrzeuge mit Feuerwerkskörpern.
In Berlin Neukölln bewarfen pro-palästinensische Demonstranten Polizeifahrzeuge mit Feuerwerkskörpern.

© AFP/ZAKARIA ABDELKAFI

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Explosion im Krankenhaus als „fürchterliches Ereignis“ bezeichnet und zu umgehenden Verhandlungen im Nahen Osten aufgerufen. Die vielen Toten und Verletzten seien ein „Signal dafür, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich beendet werden muss“, sagte Putin am Mittwoch in Peking bei einer im russischen Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz. Nötig seien Verhandlungen. 

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Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau bezeichnete den Angriff auf das Krankenhaus in Gaza-Stadt als „entsetzlich und absolut inakzeptabel“. Es sei „nicht akzeptabel, ein Krankenhaus anzugreifen“, sagt Trudeau noch am Dienstagabend mitteleuropäischer Zeit, als noch völlig unklar war, woher die Explosion stammte.

Die Türkei, Iran, Jordanien, Ägypten, Katar und andere islamische Länder machten unmittelbar nach der Explosion Israel verantwortlich, ebenfalls ohne Belege dafür zu liefern. In vielen

Die Extremisten der libanesischen Hisbollah-Miliz kündigten für Mittwoch einen „Tag des beispiellosen Zorns“ gegen Israel und den Besuch von Biden an. Im Libanon kam es noch am Abend vor der US-Botschaft in Beirut zu Krawallen. Auch in Tunesien gingen Menschen auf die Straße.

In Awkar (Libanon) demonstrierten Menschen in der Nähe der US-Botschaft.
In Awkar (Libanon) demonstrierten Menschen in der Nähe der US-Botschaft.

© REUTERS/ZOHRA BENSEMRA

Menschenrechtsorganisationen kritisierten Israels teils scharf in den vergangenen Tagen wegen der Situation in Gaza, unter anderem wegen der Abriegelung des Gazastreifens.


Wie reagierte die palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland?

Als Reaktion auf die Klinik-Katastrophe kam es im palästinensisch bewohnten Westjordanland zu Ausschreitungen. In Jordanien versuchte eine aufgebrachte Menschenmenge in die israelische Botschaft in Amman einzubrechen und sie anzuzünden. Schon zuvor hatte Israel alle Staatsbürger zur Ausreise aus der Türkei aufgefordert.

Demonstranten geraten im Westjordanland mit Sicherheitskräften aneinander.
Demonstranten geraten im Westjordanland mit Sicherheitskräften aneinander.

© AFP/JAAFAR ASHTIYEH

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Palästinensische Flaggen sollten auf halbmast gesetzt werden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag. Außerdem sagte Abbas ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Jordanien ab, das für Mittwoch angesetzt war. Die Regierung in Jordanien sagte daraufhin das geplante Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden in Amman ganz ab.

Ein solches Treffen werde stattfinden, „wenn die Entscheidung getroffen wurde, diesen Krieg zu beenden und den Massakern ein Ende zu setzen“, erklärte der jordanische Außenminister Ayman Safadi am Dienstag in Amman.

An dem Treffen sollten ursprünglich Biden, der jordanische König Abdullah II., der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi sowie Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilnehmen, um über die humanitäre Notlage für die Zivilisten im Gazastreifen zu sprechen. (mit Agenturen)

+++ Dieser Artikel wird laufend aktualisiert +++

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