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Feuerwehrleute in einem Boot ziehen bei Stettin tote Fische aus der Oder. Seit mehr als einer Woche beschäftigt das massive Fischsterben im Fluss die Behörden und Anwohner.

© dpa/Jerzy Muszynski/PAP

Update

Folgen der Umweltkatastrophe: Polens Feuerwehr holt fast 160 Tonnen tote Fische aus Oder und Ner

In Brandenburg sollen nach aktuellem Stand 67 Tonnen Fischabfälle verbrannt werden. Eine neue Bürgerinitiative will auf die Umweltkatastrophe aufmerksam machen.

Die polnische Feuerwehr hat nach eigenen Angaben bislang fast 160 Tonnen toter Fische aus der Oder und einem kleineren Fluss geborgen.

Insgesamt seien es 158 Tonnen, sagte die Sprecherin der Feuerwehr-Hauptverwaltung am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Großteil entfalle dabei auf die verendeten Fische aus der Oder.

Bei dem kleinen Fluss in Polen handelt es sich um den Ner, der südlich von Lodz entspringt und in die Warthe mündet. Er hat keine Verbindung zur Oder. Seit ein paar Tagen treiben auch im Ner tote Fische. Die Ursache ist noch nicht geklärt.

In der Oder wurden auf polnischer und deutscher Seite in den vergangenen Tagen massenhaft tote Fische entdeckt und eingesammelt. Wissenschaftlern zufolge könnte eine giftige Algenart ein entscheidender Faktor für das Fischsterben sein. Nachgewiesen ist das aber noch nicht. Derzeit werden noch andere Stoffe untersucht.

In Brandenburg wurden nach früheren Angaben des Umweltministeriums mindestens 36 Tonnen tote Fische geborgen. Zur Verbrennung angemeldet wurden der Behörde zufolge bis zum vergangenen Donnerstag sogar 67 Tonnen Fischabfälle. Diese Angaben machte Sprecherin Frauke Zelt am Samstag auf Anfrage. Die Zahl bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass bereits so viele Fische eingesammelt wurden.

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Mecklenburg-Vorpommern hatte am Freitag mitgeteilt, dass bei Untersuchungen von Proben im deutschen Teil des Stettiner Haffs, in das die Oder mündet, keine Auffälligkeiten festgestellt worden seien.

Indes will in Brandenburg eine neue Bürgerinitiative auf das Fischsterben aufmerksam machen. Am Samstagabend werde der Fluss am Ufer des Dorfes Kienitz als Warnzeichen mit Scheinwerfern rot angestrahlt, sagte Sprecherin Steffi Bartel. „Wir wollen den Menschen an der Oder damit auch ein Forum geben, ihre Ängste und Sorgen angesichts dieser Umweltkatastrophe auszusprechen.“ Für den 4. September rief die Initiative zu einer Menschenkette an der Oder auf. (dpa)

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