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Außenansicht des Kaufhauses Galeries Lafayette an der Friedrichstraße.

© dpa/Hannes P Albert

Update

Wirtschaftssenatorin Giffey bedauert Weggang: Galeries Lafayette verlassen Berlin Ende 2024

Ende 2024 ist Schluss: Das französische Luxus-Kaufhaus Galeries Lafayette wird Berlin und Deutschland verlassen. Der Einzelhandel bedauert die Entscheidung – zeigt aber auch Verständnis.

| Update:

Für den einzigen deutschen Standort der französischen Kaufhauskette Galeries Lafayette ist Ende 2024 nach fast 30 Jahren Schluss. Der Mietvertrag für die Filiale in der Friedrichstraße in Berlin mit dem Immobilieneigentümer Tishman Speyer werde nicht verlängert, teilte das Kaufhaus am Mittwoch mit.  

Der Betrieb solle eingestellt werden, sobald der Mietvertrag Ende 2024 auslaufe. Die Arbeitnehmervertretung sei am Mittwoch über den Schritt informiert worden. Das Kaufhaus werde alles tun, um die 190 Mitarbeitenden des Geschäfts während des gesamten Prozesses bestmöglich zu unterstützen, hieß es weiter. Bereits Mitte September hatte der Tagesspiegel über den geplanten Auszug der Galeries Lafayette berichtet.

Die Ankündigung, die Filiale zu schließen, sei „eine Folge der sich veränderten Konsumgewohnheiten in Deutschland und der erheblichen Veränderungen auf dem Einzelhandelsmarkt der Stadt“, schrieb das Unternehmen in der Mitteilung.

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Die Kette hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, derzeit mit dem Eigentümer über eine Verlängerung des Vertrags zu verhandeln. Der Eigentümer, der US-Immobilienentwickler Tishman Speyer, hatte allerdings stets betont, an einer Lösung für das Kaufhaus über 2024 hinaus nicht interessiert zu sein. Nun hat auch das Kaufhaus die Hoffnung auf eine entsprechende Einigung aufgegeben.

Gespräche über Nachnutzung laufen

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg bedauert die angekündigte Schließung der Galeries-Lafayette-Filiale in Berlin. „Wir nehmen die Entscheidung unseres Mitglieds sehr betroffen zur Kenntnis, aber auch mit Verständnis, denn sie ist Ausdruck der angespannten Lage im Berliner Einzelhandel“, sagte Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

„Wir werden als Verband alles dazu beitragen, Galeries Lafayette unsere Unterstützung anzubieten und uns auch um die Mitarbeiter zu kümmern“, äußerte sich Busch-Petersen weiter.

Für eine Nachnutzung gibt es bereits fortgeschrittene Pläne: Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) möchte in dem Gebäude die Zentral- und Landesbibliothek unterbringen.

Im Kulturausschuss wurde das Thema in dieser Woche kontrovers diskutiert. Der Plan steht unter Finanzierungsvorbehalt. Das Parlament muss zustimmen. Für die Bibliothek wird seit Jahren ein neuer Standort gesucht. Die beiden Standorte am Blücherplatz und in der Breiten Straße sind zu klein geworden und haben zudem dringenden Sanierungsbedarf.

Auch Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) äußerte sich bedauernd zum nun verkündeten Aus. „27 Jahre lang war das Kaufhaus ein Anziehungspunkt in der Friedrichstraße“, teilte sie auf Anfrage mit. „Wir unterstützen jetzt die Bemühungen des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, den Beschäftigten der Galeries Lafayette eine Perspektive anbieten zu können.“

Mit den Galeries Lafayette verschwindet indes für Berlinerinnen und Berliner sowie für Touristen ein zentraler Anziehungspunkt auf der Friedrichstraße. 1996 zog das Kaufhaus in das vom französischen Architekten Jean Nouvel entworfene Gebäude. Neben Mode und Schmuck zieht es viele Besucherinnen und Besucher vor allem in den unteren Restaurant- und Gourmetbereich. Es ist eine der wenigen Niederlassungen der französischen Kette außerhalb des eigenen Landes. (dpa)

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