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Die Verkehrsprobleme im Regionalverkehr zwischen Berlin und Brandenburg dürften aus Sicht der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) noch einige Wochen andauern.

© dpa/Patrick Pleul

Update

Krisentreffen bringt keine Lösung: Probleme im Berliner Regionalverkehr bleiben länger bestehen

Die Odeg verschiebt die zum Jahreswechsel angekündigte Wiederaufnahme des 20-Minuten-Takts beim RE1. Immerhin sollen im Januar zehn zusätzliche Lokführer die Arbeit aufnehmen.

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Das Krisentreffen zu den Problemen im Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg ist am Freitag weitgehend ergebnislos geblieben. Ziel sei, alle bestellten Verkehre im Laufe des Januars 2023 auf die Schiene zu bringen, teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) nach dem Treffen mit Vertretern der beiden Landesregierungen, der Deutschen Bahn und der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) mit.

Allerdings hatte Odeg-Geschäftsführer Lars Gehrke bereits zuvor erklärt, dass die Einschränkungen auf der Regionalexpresslinie RE1 voraussichtlich noch einige Wochen länger anhalten würden als bislang bekannt. Das Unternehmen werde die aktuellen Störungen erst „im ersten Quartal 2023 in den Griff bekommen“, sagte er am Freitag im „RBB-Inforadio“.

Zuletzt hatte das Unternehmen angekündigt, voraussichtlich ab dem 2. Januar 2023 wieder den regulären Fahrplan anbieten zu können. Der „exorbitant hohe Krankenstand“ mache diesen Termin jedoch zunichte.

Auch für ein Ende der Probleme zu einem späteren Zeitpunkt sei es zwingend, dass sich die Personalsituation nicht weiter verschärfe, sagte Gehrke. Gegenwärtig kämpfe das Unternehmen mit Krankenquoten „jenseits der zehn, 15, 20 Prozent“. Normalerweise liege die Quote unter zehn Prozent.

Seit dem Fahrplanwechsel herrscht beim RE1 Chaos

Die Odeg hat mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember den Betrieb der wichtigen Regionalexpresslinie RE1 übernommen, musste den neuen 20-Minuten-Takt wegen vieler Krankheitsfälle jedoch nach wenigen Tagen aufgeben.

Doch auch von den verbliebenen zwei Zügen pro Stunde fielen viele in den vergangenen Tagen aus oder kamen verspätet. Gehrke stellte zumindest einen „stabilen weiteren 30-Minuten-Grundtakt“ in Aussicht.

Neben dem hohen Krankenstand sind aus Sicht der Berliner Senatsverkehrsverwaltung vor allem unpünktliche Fernzüge der Deutschen Bahn sowie Engpässe und Baustellen auf der Berliner Stadtbahn das Problem.

Die Auswirkungen der bundesweiten allgemeinen Krankheitsentwicklung kann man nicht vollumfänglich vorhersagen.

Rainer Genilke (CDU), Brandenburgs Verkehrsstaatssekretär

Berlins Verkehrsstaatssekretärin Meike Niedbal (parteilos, für Grüne) hatte daher für Freitagvormittag zu einem Krisengespräch mit Brandenburgs Verkehrsstaatssekretär Rainer Genilke (CDU), dem VBB, Deutscher Bahn und der Odeg geladen.

„Ich begrüße es sehr, dass alle Akteure, die für einen planmäßen Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg Verantwortung tragen, jetzt gemeinsam an ebenso raschen wie tragfähigen Lösungen arbeiten“, sagte Niedbal im Anschluss an das Treffen. Das Ziel sei, „dass wir gleich zu Beginn des neuen Jahres zügig zum vollumfänglichen Betrieb zurückkommen müssen“.

Laut Brandenburgs Verkehrsstaatssekretär Genilke nehmen bei der Odeg noch im Januar zehn weitere Lokführer die Arbeit auf. Man gehe davon aus, dass der neue, verbesserte Fahrplan zeitnah umgesetzt werde. „Dennoch kann man die Auswirkungen der bundesweiten allgemeinen Krankheitsentwicklung nicht vollumfänglich vorhersagen“, sagte Genilke.

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