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Rahul Gandhi bei seiner Rückkehr ins indische Parlament

© REUTERS/stringer

Oberstes Gericht Indiens setzt Urteil aus: Rahul Gandhi darf zurück ins Parlament

Der führende Oppositionspolitiker Rahul Gandhi hat seinen Sitz als Abgeordneter zurückerhalten. Das teilte das Parlament am Montag mit.

Der 53-jährige Rahul Gandhi hatte im vergangenen März sein Mandat verloren, nachdem ihn ein Gericht in einem Verleumdungsprozess zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt hatte. Grund war, dass er sich diffamierend über Indiens Premierminister Narendra Modi geäußert haben soll. Nach indischem Recht verliert ein Abgeordneter sein Mandat, wenn er wegen einer Straftat zu mindestens zwei Jahren Haft verurteilt wird.

Vergangene Woche setzte das höchste Gericht des Landes seine Verurteilung allerdings aus – mit der Begründung, dass eine Vorinstanz nicht ausreichend erklärt habe, warum sie die Höchststrafe von zwei Jahren verhängt habe. Das Urteil an sich soll nun erneut von einer vorigen Instanz geprüft werden.

Indiens Premier Modi strebt die Wiederwahl an

Beobachter sahen den Prozess gegen Gandhi und die harte Strafe als Zeichen einer zurückgehenden Meinungsfreiheit und einer zunehmenden Gängelung der Opposition in Indien unter Modi. Dieser ist seit 2014 Premierminister der bevölkerungsreichsten Demokratie der Welt. Es wird erwartet, dass er 2024 eine Wiederwahl anstrebt.

Gandhi, der die Vorwürfe gegen ihn zurückweist, wehrt sich seit der Verurteilung durch alle Instanzen. Der 53-Jährige ist Urenkel von Indiens erstem Premierminister Jawaharlal Nehru und Enkel der späteren Regierungschefin Indira Gandhi. Seine Familie bestimmte die jüngere Politik des Landes maßgeblich mit – die säkulare Kongresspartei hat das Land seit der Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien im Jahr 1947 die meiste Zeit regiert. (dpa)

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