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Eine vorbehaltlose Unterstützung militärischer Reaktionen Israels auf den Hamas-Angriff rechtfertige dieser nicht, argumentieren die Forschenden.

© dpa/Israel Defence Forces

Tagesspiegel Plus Update

In einem offenen Brief: Deutsche Wissenschaftler stellen bedingungslose Unterstützung Israels infrage

250 Forschende fordern, die Strategie der vorbehaltlosen Unterstützung Israels zu überdenken. Deutschland mache sich möglicherweise an Kriegsverbrechen mitschuldig, heißt es.

Wissenschaftler aus Deutschland fordern die Bundesregierung zu einem Kurswechsel im Nahostkonflikt auf. „Die Strategie der bedingungslosen Unterstützung Israels ist gescheitert und es ist höchste Zeit, den Kurs zu ändern“, heißt es in einem offenen Brief, den inzwischen rund 250 Forschende unter anderem aus den Bereichen Politikwissenschaft, Ökonomie, Soziologie, Nahoststudien und Konfliktforschung unterzeichnet haben. „Deutschlands Reaktionen auf den Israel-Gaza Krieg entsprechen nicht seinen eigenen Prinzipien“, heißt es darin.

Die Bundesregierung habe die brutalen Angriffe der Hamas und anderer bewaffneter Gruppen am 7. Oktober zu Recht verurteilt. Dass die Hamas „abscheuliche Angriffe auf Zivilisten verübt“ hat und weiterhin zivile Geiseln festhält, darunter auch Kinder, verstoße gegen das humanitäre Völkerrecht, so die Autor:innen.

„Mehr Distanz geboten“

Doch die Angriffe am 7. Oktober und die Notwendigkeit, die Sicherheit israelischer Bürger zu gewährleisten, trage womöglich dazu bei, Israels Reaktion und „Deutschlands weitestgehend vorbehaltlose politische und militärische Unterstützung“ für diese Reaktion fälschlicherweise zu rechtfertigen, kritisieren die Autor:innen.

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