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Blick in den Himmel an der Baustelle der Garnisonskriche in Potsdam.

© Ottmar Winter/PNN

Die Folge zu warmer Monate reißt nicht ab: Der April 2024 liefert erneut Rekordwerte

In Europa war es der zweitwärmste April seit Beginn der Aufzeichnungen, weltweit der wärmste. Auch die Weltmeere waren wärmer als je zuvor, sagen jüngste Analysedaten aus.

Der April 2024 war weltweit der elfte Monat in Folge mit einer Rekordtemperatur. Dies geht aus Analysedaten des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) hervor. Laut dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus ist diese Serie ungewöhnlich, obwohl es bereits 2015/2016 eine ähnliche Abfolge von monatlichen globalen Temperaturrekorden gab.

Damit war es weltweit der wärmste April seit Beginn der Aufzeichnungen. Die mittlere Lufttemperatur von 15,03 Grad lag laut Copernicus um 0,67 Grad über dem Aprilmittel 1991–2020 und um 0,14 Grad über dem bisherigen Höchstwert vom April 2016. 

In Europa waren die Durchschnittstemperaturen im April besonders hoch: Während weltweit die Abweichung 0,67 Grad betrug, war es auf dem europäischen Kontinent 1,49 Grad wärmer als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Damit war es in Europa der zweitwärmste April seit Beginn der Aufzeichnungen. 

Die zusätzliche Energie, die im Ozean und in der Atmosphäre aufgrund steigender Konzentrationen von Treibhausgasen gebunden wird, wird die globale Temperatur weiter in Richtung neuer Rekordwerte treiben.

Carlo Buontempo, Copernicus-Direktor

In den osteuropäischen Gebieten war es überdurchschnittlich warm. In Skandinavien, Finnland und Island waren die Temperaturen unterdurchschnittlich. Bemerkenswert war der Kontrast zwischen wärmeren und kälteren Phasen, die Anfang und Ende April in Westeuropa beobachtet wurden.

Außerhalb Europas wurden die höchsten Temperaturen über dem nördlichen und nordöstlichen Nordamerika, Grönland, Ostasien, dem nordwestlichen Mittleren Osten, Teilen Südamerikas und dem größten Teil Afrikas gemessen.

Fast 1,6 Grad wärmer als 1850–1900

Die globale Durchschnittstemperatur der vergangenen zwölf Monate ist mit 0,73 Grad über dem Mittel 1991–2020 und 1,61 Grad über dem vorindustriellen Mittel 1850–1900 die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Monat war um 1,58 Grad wärmer als das geschätzte Aprilmittel der vorindustriellen Referenzperiode 1850–1900. 

Laut Copernicus hat das Wetterphänomen El Niño Anfang des Jahres seinen Höhepunkt erreicht und die Meeresoberflächentemperaturen im östlichen tropischen Pazifik bewegen sich wieder in Richtung neutraler Bedingungen. Dennoch blieben die Lufttemperaturen über dem Meer insgesamt auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. 

„Während Temperaturschwankungen, die mit natürlichen Zyklen wie El Niño verbunden sind, kommen und gehen, wird die zusätzliche Energie, die im Ozean und in der Atmosphäre aufgrund steigender Konzentrationen von Treibhausgasen gebunden wird, die globale Temperatur weiter in Richtung neuer Rekordwerte treiben“, erklärt Copernicus-Direktor Carlo Buontempo.

Die globale Meeresoberflächentemperatur erreichte im April 2024 mit durchschnittlich 21,04 Grad den höchsten jemals für diesen Monat gemessenen Wert, nur geringfügig niedriger als die 21,07 Grad, die im März 2024 gemessen wurden. Dies ist der dreizehnte Monat in Folge mit einer Rekordtemperatur der Weltmeere.

In weiten Teilen Nordwest-, Mittel- und Nordosteuropas war der April 2024 überdurchschnittlich nass. Der größte Teil Südeuropas, darunter weite Teile Ostspaniens, Italiens, der Westbalkan, die Türkei, die Ukraine und Südrussland sowie Island, waren überdurchschnittlich trocken.

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Für 2024 insgesamt erwarten die Expert:innen von Copernicus aufgrund der aktuellen Daten und saisonalen Vorhersagen allerdings kein weiteres Rekordjahr. „Die Daten deuten darauf hin, dass der Sommer 2024 in Europa und weiten Teilen der Welt wahrscheinlich nicht überdurchschnittlich warm sein wird“, sagt Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin von Copernicus.

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