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Verpackte Geschenke liegen in einem Wohnzimmer unter einem festlich geschmücktem Weihnachtsbaum.

© dpa/ Karl-Josef Hildenbrand

Umfrage zu Weihnachtsgeschenken: Jeder achte Deutsche kann sich keine Bescherung leisten

Aufgrund steigender Preise wird das Weihnachtsfest dieses Jahr für viele eine Herausforderung. Vor allem Familien hadern mit der Bescherung.

Von Paula Konersmann

Bei jedem achten Deutschen fällt die Bescherung an Weihnachten laut einer Umfrage aus. Grund sei, dass das Geld dafür fehle, wie eine am Mittwoch veröffentlichte YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank ergab.

Eine Mehrheit der Befragten will an Weihnachtsgeschenken sparen: 61 Prozent planen, in diesem Jahr weniger für Präsente auszugeben. 29 Prozent gaben an, „deutlich weniger“ investieren zu wollen, 19 Prozent „etwas weniger“.

Viele Menschen seien verunsichert und hielten ihr Geld deshalb lieber zusammen, erklärte Martina Brand von der Postbank. Und: „Eine wachsende Zahl von Verbraucherinnen und Verbrauchern kann aufgrund der gestiegenen Preise kaum noch ihre alltäglichen Ausgaben bezahlen, geschweige denn Geld für Weihnachtsgeschenke aufbringen.“

Überdurchschnittlich häufig betreffe diese Entwicklung Familien, wie es weiter hieß: Rund 66 Prozent der Befragten mit Kindern unter 18 Jahren planten ein kleineres Budget für Weihnachtsgeschenke ein.

Dagegen wollen insgesamt 22 Prozent zu diesem Fest genauso viel ausgeben wie im vergangenen Jahr. Der Anteil derjenigen, die 2022 mehr Geld für Geschenke aufwenden wollen, sei dagegen „verschwindend gering“: Er liege bei zwei Prozent.

Deutschland blickt pessimistisch auf seinen Geldbeutel

Grundsätzlich gebe es bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern einen Stimmungseinbruch, wie aus dem „Stimmungsbarometer“ der Postbank hervorgeht. Seit 2015 wird in diesem Rahmen erhoben, wie die Deutschen ihre finanzielle Situation einschätzen.

Aktuell zeigten sie sich so pessimistisch wie nie, hieß es: 62 Prozent der Befragten befürchteten, dass sich ihre finanzielle Lage nachteilig entwickeln werde. Im vergangenen Jahr hätten dies trotz der Corona-Pandemie nur 26 Prozent angegeben.

Nur jeder Vierte (25 Prozent) blicke zuversichtlich auf die eigene finanzielle Situation im kommenden Jahr, hieß es weiter. So wenige seien es seit Beginn der Erhebung noch nie gewesen: 2015 waren es 60 Prozent, 2021 trotz der Corona-Pandemie noch 34 Prozent.

„Der Russland-Ukraine-Krieg und die damit verbundenen hohen Energiepreise spiegeln sich deutlich in der Stimmung der Verbraucher wider“, sagte der Chefanlagestratege Privat- und Firmenkunden der Postbank, Ulrich Stephan. Die Pandemie habe die Menschen verunsichert; „die aktuelle Krise lässt die Stimmung jedoch kippen und scheint einen Wendepunkt zu markieren“.

Immer mehr Menschen gerieten derzeit an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten: So sei der Anteil derjenigen, die aufgrund der Preissteigerungen die täglichen Ausgaben kaum noch bestreiten können, innerhalb von neun Monaten um knapp 64 Prozent gestiegen.

Jeder sechste Deutsche gebe momentan an, kaum noch über die Runden zu kommen (18 Prozent). Vor allem die steigenden Energiepreise belasteten Menschen mit niedrigem Einkommen, sagte Stephan. Doch auch immer größere Teile der Mittelschicht hätten Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. (KNA)

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