Die soziale Marktwirtschaft hat bei den Deutschen - vor allem in den ostdeutschen Bundesländen - an Image eingebüßt. Nur noch 47 Prozent können ihr etwas Positives abgewinnen.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 03.05.2000
Insgesamt mehr als eine Milliarde Mark hat die Commerzbank bisher in ihre Internet-Aktivitäten gesteckt beziehungsweise wird sie noch in dieses Feld investieren. "Wir sind auf dem Weg zur E-Commerzbank", meinte Vorstandssprecher Martin Kohlhaussen am Mittwoch in Frankfurt (Main).
Von der starken Nachfrage am PC-Markt profitiert der Marktführer unter den Chip-Herstellern Intel Corp. Im ersten Quartal steigerte das Unternehmen aus Santa Clara den Gewinn um 37 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar.
Die Geschichte will kein Ende nehmen: Italiens noch immer nicht fertiger Superflugplatz "Malpensa 2000" im Nordwesten von Mailand entwickelt sich immer mehr zum Skandalobjekt. Nachdem vor einer Woche die niederländische KLM die für Anfang Mai vorgesehene Fusion mit der Alitalia aufgekündigt und die umgerechnet 200 Millionen Mark Vorschuß für den Bau des Flughafens zurückgefordert hat, steht nun die Deutsche Lufthansa in dubiosem Licht da.
Der seit acht Wochen andauernde Preiskampf an den deutschen Tankstellen verursacht nach Angaben der kleinen und mittleren Tankstellen für die Branche Umsatzverluste von 500 Millionen Mark im Monat. Der Mittelstand mit seinem Marktanteil von 20 Prozent habe davon 100 Millionen Mark zu tragen, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung des Bundesverbandes mittelständischer Mineralölunternehmen (Uniti) in Hamburg.
Die Rentenreformer von SPD, CDU, CSU, Grünen und FDP haben sich viel vorgenommen. Sie wollen den Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung langfristig bei etwa 20 Prozent des Arbeitsentgelts stabilisieren, obwohl die Lebenserwartung und damit die Rentenlaufzeiten weiter steigen und die Zahl der Beitragszahler aufgrund der sinkenden Geburtenzahlen abnimmt.
Die Nachfrage nach Massenspeicherchips und Flüssigkristall-Anzeigen steigt. Für den führenden südkoreanischen Hersteller von Halbleitern und Telekomtechnik Samsung Electronics wird daher eine weitere kräftige Umsatzexpansion erwartet.
"Der Markt hat einfach überreagiert", sagt Analyst Samuel May vom Investmenthaus US Bancorp Piper Jaffray zum jüngsten Kurssturz von Motorola. Der Hersteller von Handys und Halbleitern hatte nach einem Gewinnzuwachs von 144 Prozent im ersten Quartal gewarnt, dass die Gewinnsteigerung im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück bleiben könnte.
Die deutschen Städte und Gemeinden haben die Europäische Kommission eindringlich davor gewarnt, das EU-Wettbewerbsrecht auf öffentliche Einrichtungen wie Landesbanken, Sparkassen oder den öffentlichen Nahverkehr anzuwenden. Ein solches Vorgehen der Kommission gefährde die Grundversorgung der Bürger mit Strom, Wasser, öffentlichem Nahverkehr und Sparkassen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Stephan Articus, in Brüssel.
Die Auto-Haftpflichtversicherungen in Deutschland werden nach Jahren starker Preisnachlässe wieder deutlich teurer. Der HDI in Hannover als einer der großen Haftpflichtversicherer will voraussichtlich noch in der zweiten Jahreshälfte die Tarife für private Auto-Haftpflichtversicherungen anheben.
Gegen eine Beratung von Patienten durch Verbraucherschutzorganisationen hat sich der Dachverband der Fachärzte ausgesprochen. Einrichtungen und Verbände mit kommerziellen Interessen dürften nicht in die Privatsphäre der Patienten vordringen und das Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt stören, sagte Jörg-Andreas Rüggenberg, Präsident der Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände (GfB), am Mittwoch in Berlin.
Berlin entwickelt sich zu einem begehrten Standort für den Aktienhandel von sogenannten Daytradern. Der Finanzdienstleister Systracom AG hat am Mittwoch in der Bundeshauptstadt eine Plattform für den Aktienhandel gestartet, mit der deutsche Privatanleger erstmals direkt an der US-Technologiebörse Nasdaq in Echtzeit - also zu aktuellen Kursen ohne Zeitverzögerung - handeln können.
Bei BMW und Rover liegen Deutsche und Briten derzeit im Streit. Schließlich geht es um ein ganzes Automobilwerk.
Ungeachtet der anhaltenden Euro-Schwäche hat sich die EU-Kommission für eine Aufnahme Griechenlands in die Währungsunion ausgesprochen. EU-Währungskommissar Pedro Solbes legte dem Europaparlament am Mittwoch in Brüssel den so genannten Tauglichkeitsbericht über Griechenland und Schweden vor.
Private Anleger werden auch nach der Fusion ihre Aktien wie gewohnt kaufen oder verkaufen; am Prozedere ändert sich für sie nichts. Vorteile bringt die höhere Liquidität: Wenn zum Beispiel eine Aktie an einer großen statt an mehreren kleineren Börsen gehandelt wird, wird der Umsatz in diesem Wert gebündelt und damit vergrößert sich die Chance für den Anleger, eine Kauf- oder Verkaufsorder binnen kurzer Zeit ausgeführt zu bekommen.
Der anhaltende Kursrückgang des Euro gegenüber dem US-Dollar hat zu intensiven Diskussionen über Maßnahmen zur Kursstabilisierung geführt. Zwar besteht aus rein ökonomischer Sicht kaum Grund zur Sorge.
Die Fusion der Börsen in Frankfurt und London zum größten Aktienmarkt Europas ist perfekt. Die Börsen in Mailand und Madrid wollen sich der neuen Gesellschaft mit dem Namen iX anschließen.
Es gibt in Deutschland, wahrscheinlich sogar in Europa nicht viele Manager, die "ihr" Unternehmen in den letzten Jahren so umgekrempelt und ihre Mitarbeiter so auf Trab gehalten haben wie Werner Seifert. Der 50jährige Schweizer hat nicht nur das deutsche Börsenwesen seit Anfang der 90er Jahre aus seinem Schlummerzustand erweckt, er hat die gesamte europäische Börsenlandschaft aufgerüttelt.
Aus der "Compagnie der kaufmännischen Abenteurer für die Entdeckung unbekannter Landstriche" wurde schlicht "iX" (ausgesprochen "eix"). 1773 in einem Londoner Kaffeehaus gegründet, wählte sich die Londoner Börse nun Frankfurt als Partner für das neue Jahrtausend.
An den deutschen Aktienmärkten verlief das Geschäft am Mittwoch schleppend und die Umsätze blieben ausgesprochen gering. Auf dem Parkett wurde mehr über die Fusion der Börsen in Frankfurt (Main) und London als über Unternehmensberichte diskutiert.
Beflügelt durch den wachsenden Mobilfunkmarkt wird der Bauelemente-Hersteller Epcos nach der Einschätzung von Branchenkennern am Freitag gute Halbjahreszahlen vorlegen. Für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 1999/2000 (30.
Die japanischen Hersteller NEC und Toshiba wollen neue Fabriken für multifunktionale LSI-Chips bauen und damit am Boom im Bereich drahtloser Kommunikation profitieren. DG-Bank-Analyst Michael Pohn stuft Toshiba als "Kauf" ein.
"Kaufen und vergessen" lautet ein Klassiker unter den Anlageempfehlungen. Bei Aktien aus der Chipbranche kann dieser Tipp allerdings teuer werden: Die Branche gilt als stark zyklisch, und Investoren, die das Marktgeschehen nicht permanent im Blick halten, finden schnell ein rotes Minuszeichen in ihrem Depotauszug.
Die Börsen in Frankfurt (Main) und London mögen fusionieren, die Berliner Wertpapierbörse will ihren eingeschlagenen Weg weitergehen und ist dabei nach eigener Aussage sehr erfolgreich. Seit 1997 stieg der Gesamtumsatz von 120 Milliarden Euro auf 169,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, so am Mittwoch der Geschäftsführer der Berliner Wertpapierbörse, Jörg Walter, vor der Presse.
Die Deutsche Telekom will am 19. Juni eine dritte Tranche T-Aktien an die Börse bringen und damit in schwierigem Marktumfeld an die Börsenerfolge von Ende 1996 und Sommer 1999 anknüpfen.
Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank (BHV) AG, München, kann sich nach der Bewältigung ihres Immobiliendesasters überwiegend wieder in der Gunst ihrer Aktionäre sonnen. "Der Kurs stimmt", bescheinigte ein Aktionärsvertreter vor der Hauptversammlung am Mittwoch dem Management um Konzernchef Albrecht Schmidt.
Deutsche Unternehmen verstärken nach Darstellung des DIW ihre Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (FuE) im Ausland. Die Internationalisierung gehe aber nicht zu Lasten der Forschung im Inland, geht aus dem jüngsten Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor.