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Hart umkämpftes Duell gegen Polen.

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Nach der Nations League: Die deutschen Volleyballerinnen sind „ganz nah am Olympia-Ticket“

Zum ersten Mal schafft es das deutsche Nationalteam in die Finalrunde der Nations League. Dort scheiden sie zwar gegen Polen aus. Gute Gründe für Optimismus gibt es trotzdem.

Wenn man im Volleyball 1:3 verliert und das Spiel dennoch als Erfolg verbucht, sagt das viel aus. Zum einen über die Gegnerinnen und zum anderen über den Spielverlauf. So war es bei den deutschen Volleyballerinnen am Mittwochabend, als sie sich im Viertelfinale der Nations League ein hart umkämpftes Duell gegen Polen lieferten.

Die Gegnerinnen gelten als Favoritinnen auf den Titel und traten auch am Mittwoch selbstsicher auf. Doch die deutschen Volleyballerinnen ließen sich davon nicht verunsichern und erkämpften sich sogar einen Satzgewinn. Für einen Sieg reichte es aber nicht und so schieden sie mit 1:3 (12:25, 25:21, 21:25, 24:26) aus.

„Natürlich sind wir enttäuscht“, sagte Bundestrainer Vital Heynen nach dem Spiel, fand aber auch schnell positive Worte. „Das ist ein Prozess. Wir haben riesige Schritte gemacht, das sieht man.“ Bereits in der Hauptrunde war das Team an Polen gescheitert, konnte aber immerhin einen Tiebreak erzwingen. Dafür reichte es dieses Mal nicht. Das Team hatte Probleme, in das Spiel zu finden und ließ insbesondere in Angriff und Block noch Luft nach oben.

Für das deutsche Nationalteam ist es seit 2009 die erste Teilnahme an der Finalrunde der Nations League, bei der sich die besten acht Teams der Welt miteinander messen. „Wir sind total stolz und als Team eng zusammengewachsen“, sagt Libera und Kapitänin Anna Pogany am Telefon. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und können uns gegenseitig aufeinander verlassen.“

Der Erfolg erregt daheim Aufmerksamkeit

Auch Zuspielerin Pia Kästner freut sich über den Erfolg. „Wir sind stolz darauf, was wir in der kurzen Zeit erreicht haben.“ Ihr Team habe insbesondere bei den Matches gegen schwere Gegnerinnen viel Spielpraxis und Erfahrung sammeln können. Dass ihr Team ausgerechnet in diesem Jahr international glänzen würde, war vor dem Turnier keineswegs absehbar. Die Vorbereitungszeit war kurz, hinzu kamen einige Veränderungen im Kader. Aufgrund der vielen Langstreckenflüge hatten die Spielerinnen überdies mit Jetlags zu kämpfen.

Jubel bei Kästner und Pogany über die Erfolge bei der Nations League.

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Der Erfolg erregte auch in der Heimat zunehmend Aufmerksamkeit. „Es gibt viele positive Rückmeldungen und ich erhalte viele Nachrichten und Glückwünsche“, erzählt Pogany. Ihr Team hat nun etwas Zeit, um sich von den Strapazen der vergangenen fünf Wochen zu erholen. Insgesamt 13 Spiele standen bei der Nations League auf dem Programm. Dort wurden wichtige Punkte für die Weltrangliste vergeben, die entscheidend für die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 sein können. Derzeit stehen die Frauen auf Platz elf.

„Im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation ist es ein sehr guter Schritt“, sagt Pogany. Ihr Team wisse jetzt, dass es gegen Länder wie die Dominikanische Republik und Holland gewinnen könne. „Das macht Mut für das kommende Jahr. Wir sind jetzt ganz nah am Olympia-Ticket und wollen uns weiter steigern.“ Die Mannschaft, die ihre Leistungen am konstantesten abrufen könne, qualifiziere sich am Ende für Olympia. „Das ist ein riesiger Traum für alle.“

Nun steht aber erst einmal eine Pause an, bevor am 15. August die Europameisterschaft startet, die unter anderem in Deutschland ausgetragen wird. Dort wollen die deutschen Volleyballerinnen den nächsten Schritt Richtung Paris machen.

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