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Jubel über den Einzug in die Finalrunde in den USA.

© IMAGO/Penta Press

Der Traum von Olympia: Die deutschen Volleyballerinnen machen einen Schritt Richtung Paris

Zum ersten Mal erreichen die Volleyballerinnen die Finalrunde der Nations League. Dem großen Ziel Paris 2024 rücken sie damit ein ganzes Stück näher.

Einen Preis hatten die deutschen Volleyballerinnen seit Beginn der Nations League sicher: den für die kreativste Choreografie. Wann immer die Namen der Spielerinnen vor einem Spiel bei dem Turnier aufgerufen wurden, präsentierten sie lustige Tanzbewegungen und hatten dabei sichtlich Spaß.

In den vergangenen Wochen sind sie richtig zusammengewachsen. Und für ihren Teamgeist wurden sie nun belohnt: Die deutschen Volleyballerinnen stehen unter den besten acht Teams der Welt und qualifizieren sich somit für die Finalrunde, die im August in den USA ausgetragen wird. Dort treffen sie auf den Erstplatzierten Polen sowie die USA, Türkei, Japan, China, Brasilien und Italien.

„Die Freude ist riesengroß“, sagte Kapitänin und Libera Anna Pogany im Anschluss an das Spiel gegen die USA. Dort musste ihr Team sich zwar nach einem hart umkämpften Spiel mit 1:3 geschlagen geben. Für Platz acht in der Gesamtwertung reichte es trotzdem. „2009 war das letzte Mal, dass die Frauennationalmannschaft so ein Finalturnier erreicht hat. Wir sind unfassbar stolz auf unsere Leistung.“

Die Reisestrapazen der vergangenen Wochen, in denen ihr Team in Japan, Brasilien und Südkorea spielte, seien anstrengend gewesen, sagte Pogany. „Zwölf Spiele am Stück sind immer eine Herausforderung. Aber wir sind als Mannschaft gewachsen und sind immer besser geworden.“ Den Einzug in die Finalrunde bezeichnete sie als „Kirsche auf der Torte“.

Ein unangenehmer Gegner

Trainer Vital Heynen zeigte sich bereits vor Beginn der letzten Woche der Nations League stolz auf die Leistung des Teams. „Wir spielen eine Riesen-VNL. Wir sind schon mehr als zufrieden.“ In den ersten beiden Turnierwochen hatte das Team sechs Siege in acht Spielen feiern können und sich auf Platz sechs vorgekämpft. Auch von Spitzenteams wie Polen und den USA ließen sich die Deutschen nicht aus dem Konzept bringen, sondern zeigten echten Kampfgeist, selbst wenn sie zurücklagen. „Wir sind ein unangenehmer Gegner“, beschrieb Pogany ihr Team.

Das war nicht unbedingt zu erwarten. Den Volleyballerinnen blieb nur wenig Zeit, um sich gemeinsam auf das Turnier vorzubereiten, hinzu kamen einige Kaderveränderungen. In der dritten Woche stand nun die 16-jährige Leana Grozer erstmals im Kader. Sie ist die Tochter des ehemaligen Nationalspielers Georg Grozer. „Für sie ist es noch ein langer Prozess, aber es ist wichtig, dass wir jungen Spielerinnen die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln“, sagte Heynen.

Die Weltrangliste ist entscheidend

Er dürfte dabei bereits größere Ziele im Blick haben. Ende August startet die Europameisterschaft, die in vier Ländern ausgetragen wird, darunter Deutschland. Außerdem steht noch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024 auf dem Programm. Die letzte Olympia-Teilnahme liegt dann bereits 20 Jahre zurück.

Dieses Mal könnte es allerdings klappen, denn der Weltverband (FIVB) hat sich dazu entschieden, Turniere wie die Nations League, bei denen man Punkte für die Weltrangliste sammeln kann, attraktiver zu gestalten. Aus diesem Grund werden einige Olympia-Startplätze an Länder vergeben, die in der Weltrangliste weit oben liegen. Vor der Nations League standen die deutschen Volleyballerinnen noch auf Platz zwölf, nun liegen sie auf Platz neun.  

„Wahrscheinlich ist man auf Platz neun oder zehn noch dabei. Dahinter ist man raus“, sagte Heynen der Zeitung „Neues Deutschland“. Bei dem Qualifikationsturnier für Olympia erwischte sein Team denkbare schwere Gegnerinnen, insofern ist es darauf angewiesen, sich stattdessen über die Weltrangliste zu qualifizieren. Und vielleicht tanzen Pogany und Co dann in einem Jahr in Paris ihre Choreografie.

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