zum Hauptinhalt

SC Potsdam: Zum Sieg orakelt

Gegen den amtierenden deutschen Meister Dresdner SC setzten sich die Volleyballerinnen des SC Potsdam mit 3:2 durch - wie von Brandenburgs Landesvater vorausgesagt. Nun gilt es für den SCP, beim Schlusslicht die volle Punktzahl einzusacken.

Von Tobias Gutsche

Nach der Kür kommt nun die Pflicht: Die Volleyballerinnen des SC Potsdam, die am Mittwochabend bravourös den amtierenden deutschen Meister Dresdner SC in der heimischen MBS-Arena mit 3:2 (10:25, 25:19, 25:22, 19:25, 15:9) bezwangen, treten am morgigen Samstag beim VC Olympia Berlin zum nächsten Bundesligamatch an (Beginn: 19 Uhr). Gegen die Ausbildungsmannschaft des Deutschen Volleyball-Verbandes, die Tabellenletzter ist, zählt für die viertplatzierten Potsdamerinnen nur ein klarer Sieg. „Es geht jetzt langsam in den Endspurt der Hauptrunde. Da brauchen wir jeden Punkt“, betonte die im Sommer 2015 vom VCO an die Havel gewechselte Außenangreiferin Anne Hölzig vorgestern, nachdem ihr Team zwei Zähler gegen Dresden erkämpft hatte.

Mit so etwas war zum Zeitpunkt der ersten Satzpause überhaupt nicht zu rechnen. Da mussten die gastgebende Mannschaft und die rund 980 Zuschauer noch verdauen, dass Durchgang eins sang- und klanglos 10:25 an den Tabellendritten abgegeben wurde. Dies war der schwächste der bisher 70 Sätze des Potsdamer Clubs in dieser Saison und zugleich der bislang zweitschlechteste Auftaktsatz einer Mannschaft während der aktuellen Frauen-Bundesligaspielzeit. „Ich weiß auch nicht, was da mit uns los war. Wir kamen überhaupt nicht in die Partie“, meinte Anne Hölzig. Anschließend sei nur eine Sache sinnvoll gewesen: „Wir haben uns gesagt, dass wir den ersten Durchgang einfach vollkommen vergessen und von vorne anfangen.“

Woidke tippt, bekommt Zweifel, liegt letztlich aber richtig

Bei diesem Neustart kam die Truppe vom Luftschiffhafen dann in Fahrt. Wie verwandelt trat sie auf. „Wir standen besser in der Abwehr, haben Dresden gut bei der Annahme unter Druck gesetzt und unsere Angriffe ordentlich gespielt“, befand die 19-Jährige, die neun Punkte an dem Abend erzielte und zu den auffälligsten Akteurinnen zählte. Potsdam ging zunächst 2:1 in Führung, kassierte aber den Ausgleich und musste daher zum dritten Mal in Folge – und zum siebten Mal diese Saison insgesamt – einen Tiebreak bestreiten. Der wurde – wie schon in vier der vorhergehenden Fälle – gewonnen. „Das ist ein Ausdruck unseres Kampfgeistes“, meinte Nationalspielerin Hölzig.

Deren Team ließ mit dem emotionalen und viel umjubelten Heimsieg Brandenburgs Landesvater zum wahrhaften Volleyball-Orakel werden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der als Ehrengast mit rot-weißem Fan-Schal in der MBS-Arena Platz nahm, hatte vor dem Duell sehr überzeugend die Prognose gestellt: „Wir gewinnen 3:2.“ So kam es auch, allerdings musste Woidke gestehen: „Im ersten Satz habe ich ein wenig an meinem Tipp gezweifelt.“ 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false