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Skispringerin Katharina Althaus gewinnt die erste Medaille für Deutschland und jubelt bei der Siegerehrung über ihren zweiten Platz.

© Stache/AFP

Tränen an der Schanze: Katharina Althaus gewinnt Skisprung-Silber bei Olympia

Die Oberstdorferin hat einen goldenen Start in die Olympischen Winterspiele in China knapp verpasst. Nach kurzem Ärger freut sie sich aber über Silber.

Katharina Althaus sackte im Auslauf der gigantischen Olympia-Schanzenanlage in Zhangjiakou zusammen und weinte. Die 25-Jährige war nach Skisprung-Silber und damit der ersten deutschen Medaille bei den Winterspielen in China völlig überwältigt. „Ich bin mega stolz und freue mich mega“, sagte Althaus.

Sie musste sich am Samstag nur der Slowenin Ursa Bogataj geschlagen geben. Bronze sicherte sich deren Teamkollegin Nika Kriznar. Althaus sprang von der Normalschanze 105,5 und 94 Meter weit. „Im ersten Moment habe ich mich ein bisschen geärgert, weil mein Sprung nicht so gut war. Dann habe ich mich aber gefreut“, sagte sie. Bei einer ersten Siegerehrung wenige Minuten nach dem Wettkampf jauchzte Althaus und reckte beide Arme in die Höhe. Dann posierte sie für Bilder mit den anderen Medaillen-Gewinnerinnen.

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Zur Halbzeit des packenden Wettkampfes mit stark wechselnden Winden hatte Althaus noch in Führung gelegen. Bei ihrem zweiten Versuch hatte sie kein Glück mit den äußeren Voraussetzungen. Man hätte auf bessere Bedingungen warten sollen, kritisierte der TV-Experte und frühere Vierschanzentourneesieger Sven Hannawald die Jury. „Katharina hat heute keinen einzigen Fehler gemacht“, sagte er im ARD-Studio in Deutschland.

Die Oberstdorferin war als Favoritin auf eine Medaille in den Wettkampf gestartet. Im Gesamtweltcup liegt Althaus auf Rang zwei. Die führende Marita Kramer aus Österreich konnte wegen einer Corona-Infektion nicht am olympischen Wettkampf teilnehmen. Bei den vergangenen Spielen in Pyeongchang hatte Althaus hinter Maren Lundby ebenfalls Silber gewonnen. Weder die Norwegerin, die die komplette Saison auslässt, noch die formschwache Vogt sind diesmal dabei.

Am Montag kann Althaus erneut eine Medaille gewinnen

Althaus hat längst Vogts Rolle im deutschen Team eingenommen. Die Allgäuerin ist seit Jahren die konstanteste deutsche Springerin und absolute Leistungsträgerin im Team von Bundestrainer Maximilian Mechler, der das Amt im Sommer von Andreas Bauer übernommen hat.

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Nachdem es in der vergangenen Saison nicht so gut gelaufen war - keine deutsche Springerin schaffte es in einem Einzelweltcup auf das Podest - hat Althaus in diesem Winter zu alter Stärke zurückgefunden. Beim Weltcup in Lillehammer siegte sie, insgesamt sprang Althaus sieben Mal auf das Podium.

Nicht nur wegen der wechselnden Winde, auch aufgrund eisiger Kälte war in Zhangjiakou Nervenstärke gefragt. Althaus und ihre besten Konkurrentinnen aus Slowenien lieferten sich eine große Skisprung-Show vor fast leeren Rängen. Am Ende lagen sich die Sloweninnen in den Armen, Althaus gratulierte ihnen und lachte dabei.

Schon am Montag hat sie die nächste Möglichkeit, eine weitere Medaille zu gewinnen. Gemeinsam mit einer Teamkollegin und zwei Springern aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher will sie dann im Mixed-Team angreifen. (dpa)

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