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Katharina Althaus will in Peking zu olympischem Gold springen.

© REUTERS/ Pfaffenbach

Kleine Schritte Richtung Gleichberechtigung: Katharina Althaus kann bei Olympia erstmals mehrere Medaillen gewinnen

Bei den Olympischen Spielen gibt es erstmals einen Mixed-Wettbewerb. Trotzdem ist noch Luft nach oben beim Thema Gleichberechtigung im Skispringen.

Katharina Althaus war die Vorfreude deutlich anzumerken. Die Skispringerin klang euphorisch, als sie über die Schanze in Peking sprach und von den Vorbereitungen auf ihre dritten Olympischen Spiele berichtete. „Ich freue mich, dabei zu sein“, sagte Althaus wenige Tage vor der Reise. „Natürlich werden es andere Spiele als in Sotschi oder Pyeongchang, aber ich glaube, es werden trotzdem coole Spiele.“

Müdigkeit oder Erschöpfung waren Althaus nicht anzumerken. Dabei waren es für die 25-Jährige turbulente Wochen. Nur wenige Tage vor ihrer Abreise stand noch der Weltcup in Willingen auf dem Programm, wo Althaus zweimal Zweite wurde. „Bisher läuft es richtig gut, ich konnte fast in jedem Weltcup-Ort einmal auf dem Podest stehen.“ Diese Erfolgssträhne möchte Althaus mitnehmen zu Olympia. Dort steht für die Oberstdorferin neben dem Einzel in diesem Jahr auch die Premiere im Mixed-Wettbewerb an, bei dem zwei Männer und zwei Frauen gemeinsam antreten.

Aber wie bereits in der Vergangenheit nutzt Althaus auch dieses Mal ihre Bühne, um über die Missstände in der Sportart aufmerksam zu machen. Denn nur in sehr kleinen Schritten bewegt sich das Skispringen in Richtung Gleichberechtigung. Nach wie vor gibt es keine Vierschanzentournee, kein Skifliegen und weniger Wettbewerbe bei Olympia – und damit weniger Medaillenchancen.

Im Einzelspringen hat Katharina Althaus in Peking gute Chancen auf eine Medaille.

© dpa/ Schrader

Anders als die Männer, die nach dem Auftaktwochenende auf die große Anlage von Zhangjiakou wechseln, fliegen die Frauen direkt wieder nach Hause. „Es geht Schritt für Schritt nach vorne für uns“, sagt Althaus. Eine Vierschanzentournee für die Frauen sei immerhin im Gespräch und über das Skifliegen solle im Frühling entschieden werden. „Von daher bin ich optimistisch.“

Wunsch nach Teamspringen der Frauen

Die kleinen Fortschritte sieht man auch am ersten Mixed-Wettbewerb bei Olympia, sodass Althaus und ihre Kolleginnen in diesem Jahr immerhin zwei Chancen auf eine Medaille haben. Zukünftig wäre aber auch ein Teamspringen wünschenswert, sagt Althaus.

Bundestrainer Maximilian Mechler hält eine Medaille im Mixed-Wettbewerb durchaus für realistisch. „Das wird extrem hart, es gibt fünf Nationen, die auf dem höchsten Niveau spielen, aber wir werden versuchen, dass wir dort dabei sind.“ Dass Althaus auch im Einzel gute Medaillenchancen hat, machte sie in Peking einen Tag vor der Entscheidung erneut deutlich: Im Training dominierte sie deutlich und sprang 104,5 Meter.

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Maren Lundy (Norwegen), die in Pyeongchang Gold geholt hatte, pausiert aktuell, und Mitfavoritin Marita Kramer (Österreich) wurde positiv auf das Coronavirus getestet, was Althaus’ Chancen weiter erhöhen dürfte.

Und wenn Althaus nicht gerade selber auf der Schanze steht, dann dürfte sie in den kommenden Tagen in der Coronablase von Peking wohl vor allem einen Wettbewerb mitverfolgen. „Ich schaue unglaublich gerne Ski Alpin“, erzählt Althaus, „aber ich verfolge auch sehr gerne die Eishockeyspieler und Eishockeyspielerinnen.“ Insofern dürfte Katharina Althaus am Freitag gleich zweimal aufgeatmet haben, als nicht nur sie negativ auf das Coronavirus getestet wurde, sondern auch die PCR-Tests der gesamten Eishockey-Nationalmannschaft nach einem kurzen Schreckmoment negativ ausfielen.

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