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Applaus für ein schweres Spiel gegen die Gäste aus Piacenza, die zu den besten Teams der Welt gehören.

© IMAGO/Andreas Gora

„Je öfter man auf diesem Niveau spielt, desto besser“: Für die BR Volleys geht es gegen den französischen Meister

Nach der Niederlage gegen Piacenza spielen die Volleys in der Champions League gegen Tours VB. Damit erwartet sie ein harter Brocken.

Nach Spielende heftete der Blick von Kaweh Niroomand am Mittwochabend noch eine ganze Weile auf dem Display seines Handys. Immer wieder aktualisierte der Manager der BR Volleys die Ergebnisse der Champions League, nachdem seine Mannschaft im letzten Gruppenspiel haushoch mit 0:3 gegen Piacenza verloren hatte. Ein Fünkchen Hoffnung hatte er noch, dass auch Ankara parallel gegen Lissabon verlieren würde. Denn das hätte eine bessere Ausgangslage für die Volleys in den Playoffs zur Folge gehabt.

Doch es kam wie erwartet: Ankara schlug Lissabon knapp im Tiebreak, sicherte sich den Platz als Zweiter in der Gruppe C und die Volleys rutschten auf die Position des besten Gruppendritten ab. Für sie geht es nun in der nächsten Runde gegen den französischen Meister Tours VB. Das Hinspiel findet am 31. Januar in Berlin statt, das Rückspiel eine Woche später in Tours.

„Wir sind nicht so richtig in unser Spiel gekommen“, sagte Niroomand über die Niederlage gegen Piacenza. „Wir hatten zu viel Respekt. Um so einen Gegner zu schlagen, muss man leicht spielen können, ohne Wänden vor sich, sondern im Fluss.“ Er bezeichnet die gegnerische Mannschaft als eine der besten Welt, weiß aber auch: „Wir können besser spielen als wir es gezeigt haben.“

Den Volleys stehen alle Spieler zur Verfügung

Mit der Niederlage haben die Volleys die Chance verpasst, auf direktem Weg ins Viertelfinale zu ziehen. Nun wartet in der nächsten Runde ein dicker Brocken auf sie: Tours VB unterlag in der Gruppenphase nur gegen Trentino, die 2022 und 2021 die Silbermedaille holten. Damit krönte das französische Team sich zum besten Gruppenzweiten, in der Ligue A stehen sie auf Platz sechs. Zuletzt gelang ihnen ein wichtiger Sieg gegen Nantes, gegen den Tabellenführer Chaumont unterlagen sie nur knapp im Tiebreak.

Doch Niroomand kann der verpassten direkten Qualifikation für das Viertelfinale auch etwas Positives abgewinnen: „Je öfter man auf diesem Niveau spielt, desto besser ist es. Und nicht alle Teilnehmer sind auf so einem hohen Niveau wie Piacenza, einige können wir schlagen.“

Den Volleys stehen dabei endlich wieder alle Spieler zur Verfügung: Außenangreifer Robert Täht ist nach einer Meniskusoperation ins Training zurückgekehrt. Und Mittelblocker Tobias Krick, der wegen einer Gehirnerschütterung länger ausfiel, erhielt in der Champions League bereits seinen Einsatz. „Ich bin froh, wieder mitzuspielen und ich hoffe, dass alles in den nächsten Wochen noch etwas besser wird“, so Krick. Über die Niederlage gegen Piacenza zeigt er sich enttäuscht. „Die Gegner haben wirklich gut gespielt, da braucht man schon eine 120-Prozent-Performance, um mithalten zu können.“

120 Prozent lieferten die Volleys gegen Piacenza nicht, immer wieder wirkten sie verunsichert und eingeschüchtert von den körperlich überlegenen Gästen. Einigen Spielern war der enge Spielplan deutlich anzumerken, darunter Diagonalangreifer Marek Sotola, der am Mittwochabend Schwierigkeiten hatte, ins Spiel zu finden und daher im zweiten Satz ausgewechselt wurde. „Er muss das gut verarbeiten und in die Form, das Gefühl und den Rhythmus wieder reinfinden“, so Niroomand über den 22-Jährigen, der den ganzen Sommer mit der tschechischen Nationalmannschaft unterwegs war.

Als nächstes empfangen die Volleys am Sonntag gegen den VfB Friedrichshafen (15 Uhr). Gegen den Tabellenzweiten könnten die noch ungeschlagenen Berliner schon für eine Vorentscheidung sorgen, wer am Ende der Hauptrunde als Erster in die Play-offs einzieht. Da wären dann weit weniger Rechnereien nötig als beim komplizierten Spielmodus der Champions League.

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