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Träumchen am Wasser: Die Ferienwohnung „Wasserwerk“ in Werder (Havel).

© Andreas Klaer

Mittelmark belebt Tourismus : Bis zu 10.000 Euro für Ferienwohnungen

Regionen rund um die Havel sind bei Touristen besonders beliebt. Damit es sich dort auch gut übernachten lässt, gibt es eine Förderung vom Kreis.

Eine Sauna in der Wohnung, ein Steg, der vom Haus zum Wasser führt. Ein Boot steht ebenfalls bereit. In der Ferienwohnung „Wasserwerk“ auf dem ehemaligen Fabrikgelände zwischen Bahnhofstraße und Havel von Roland Haeßler und Svenja Meinecke in Werder (Havel) im Landkreis Potsdam-Mittelmark kann man sich wohlfühlen. Es ist ruhig, hintenraus ist freie Sicht aufs Wasser, die Nachbarn sind durch einen Sichtschutz getrennt. Damit sich Gäste noch wohler fühlen, haben die Geschäftspartner eine Sauna einbauen lassen – der Kreis hat mitbezahlt.

Seit 2009 können Inhaber von Ferienwohnungen und -zimmern sowie Campingplätzen in Potsdam-Mittelmark eine spezielle Förderung beantragen, wenn sie in die Qualität ihrer Unterkünfte investieren wollen. Die „Förderung von kleinteiligen Maßnahmen zur Qualitätssteigerung von touristischen Unterkünften“ übernimmt die Hälfte der Kosten beispielweise für eine ebenerdige Dusche, neue Betten oder eben eine neue Sauna. Pro Projekt gibt es maximal 5000 Euro pro Jahr. Die Obergrenze liegt bei 10.000 Euro innerhalb von sechs Jahren.

Havelland bei Touristen besonders beliebt

Mit einer solchen Förderung direkt vom Kreis ist Potsdam-Mittelmark weitestgehend allein. Zwar gibt es auch anderswo Förderungen touristischer Angebote. In dieser konkreten Form sind dem Wirtschaftsministerium sowie dem Landestourismusverband aber keine in anderen Kreisen bekannt.

Roland Haeßler und Svenja Meinecke in ihrem „Wasserwerk“ in Werder (Havel)

© Andreas Klaer

Das Havelland reiht sich mit 1.168.252 Übernachtungen im Jahr 2022 nach Potsdam an fünfter Stelle ein im Ranking der beliebtesten Reisegebiete im Land. Damit befindet es sich in der oberen Hälfte der Reisegebiete, so Ronny Korbaniak, Geschäftsführer beim Landestourismusverband Brandenburg. Davor liegen der Spreewald mit 2.132.223 Übernachtungen, das Seenland Oder-Spree (2.072.310) und das Ruppiner Seenland (1.355.938). „Das Havelland verfügt über 793 Kilometer Radwegenetz und punktet mit kulturellen Highlights wie den Schlossfestspielen am Schloss Ribbeck.“

Werder gehört laut Verband zu den beliebtesten Reisezielen im Land. „Die historische Altstadt auf der Insel, die Havellandschaft, die Obst- und Weinbautradition und die Nähe zu Berlin und Potsdam locken jedes Jahr Hunderttausende Gäste in die Blütenstadt“, so Korbaniak. Das Übernachtungsniveau sei mit 314.000 Übernachtungen mit anderen touristischen Orten im Land wie Templin, Bad Saarow, Senftenberg und Lübbenau zu vergleichen. Gemessen an den Übernachtungszahlen sind demnach Potsdam (1.209.022), Burg im Spreewald (532.134), Schönefeld (464.238) und Rheinsberg (435.568) die am meisten nachgefragten Orte in Brandenburg. 

Unterkünfte dringend gebraucht

Die Förderrichtlinie für zusätzlich Touristen-Luxus wurde 2009 anlässlich des Deutschen Wandertages geschaffen. Durch die vielen Besucherinnen und Besucher wurden Unterkünfte dringend gesucht. Ging es zu Beginn noch um die Schaffung von Unterkünften, soll durch den Zuschuss heute die Qualität gesteigert werden. Seit 2009 konnten nach Angaben des Kreises 267 Projekte, davon 223 für 162 verschiedene Beherbergungen, bewilligt werden. Insgesamt hatten bisher 1,45 Millionen Euro Fördergeld 2,5 Millionen Euro Investitionen zur Folge. „Im Jahr 2022 haben 17 Antragssteller einen Zuwendungsbescheid erhalten, um ihre Ferienunterkünfte aufzuwerten bzw. kleine infrastrukturelle Maßnahmen zu realisieren“, so Kreissprecherin Andrea Metzler.

Christine Steinbach von der Tourist-Information Werder sagt, Ferienwohnungen und -zimmer sind neben Hotels und Pensionen absolut wichtig, um die Touristen, die in die Blütenstadt kommen, unterzubringen. Rund 180 private Unterkünfte gibt es in Werder. Fünf Hotels und vier Pensionen mit insgesamt rund 1847 Betten. Die Unterkünfte seien gut gebucht. 2019 sei ein Rekordjahr gewesen. 2022 komme man da fast wieder ran. Aktuelle Zahlen fehlen aber noch.

Auch Roland Haeßler und Svenja Meinecke können sich über fehlende Gäste nicht beklagen. Die kommende Saison von März bis Ende Oktober ist fast komplett ausgebucht.

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