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Mit dem Defa-Klassiker „Schneeweißchen und Rosenrot“ von Siegfried Hartmann  wird das Drewitzer Filmfestival am Donnerstag (14.9.) eröffnet.

© DEFA Stiftung Herbert Kroiss/Juergen Hoeftmann

Märchenhafte Defa: Das dritte Drewitzer Filmfestival startet

Ob „Bambi“, „Aladin“ oder „Schneeweißchen und Rosenrot“: Beim Filmfestival in der Gartenstadt werden verschiedenste Märchen gezeigt. Alle kostenlos und unter freiem Himmel.

Nach Defa-Jubiläum und Potsdamer Lieblingsfilmen geht es in der dritten Ausgabe des Drewitzer Filmfestivals um die beste aller Welten: das Märchenland. Vom 14. bis 17. September werden am „Grünen Kreuz“, Konrad-Wolf-Allee 12A, Verfilmungen von Märchen gezeigt. Unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt gibt es dann Defa-Produktionen wie „Froschkönig“, „Schneeweißchen und Rosenrot“ oder „Die Gänseprinzessin“ zu sehen, aber auch „Bambi“, „Peter Pan“ oder Disney’s „Encanto“ von 2021.

Das Open-Air-Festival folgt in diesem Mix aus Defa-Klassikern und Aktuellem der gleichen Strategie wie bei der Gründung vor drei Jahren. „Uns geht es um kulturelle Teilhabe, für alle, ganz einfach“, sagte Katja Zehm damals. Sie leitet das Begegnungszentrum Oskar gemeinsam mit Daniel Piechotka. Das Festival war ihre Idee. Viele der Drewitzer Straßen sind nach Filmgrößen aus der Defa-Zeit benannt, aber nur wenige Drewitzer:innen wissen, wer Konrad Wolf tatsächlich war. Auch das soll sich mit dem Festival ändern.

Von den 22 Filmen, die gezeigt werden, stammt knapp die Hälfte aus dem Defa-Erbe. Sorgen die alten Streifen eher für Begeisterung oder Befremden? Beides, sagt Katja Zehm. „Ich traf bei den letzten Festivals auf eingefleischte Fans von Defa-Produktionen, die es genossen, ihre Lieblingsstreifen wieder auf einer großen Leinwand zu sehen. Die Gespräche mit ihnen waren von Nostalgie und sentimentalen Erinnerungen geprägt.“ Bei den Kindern lösten die alten Filme auch Erstaunen aus, sagt sie. Aber: „Nach diesen Erfahrungen lohnt es sich umso mehr, das wunderbare Filmerbe auf die Leinwand zu bringen.“

In diesem Jahr erreichten mich sogar Anfragen, wann das Kino auf dem Grünen Kreuz wieder veranstaltet wird. Als wäre es ein fest eingebundenes Veranstaltungsformat im Kiez. Wir kommen dem Ziel näher.

Katja Zehm, Leiterin des Oskar-Begegnungszentrums

Für Märchen hat Zehm ein persönliches Faible. „Märchen sind zeitlos und richten sich an alle Altersgruppen“, sagt sie. „Das Unmögliche wird möglich gemacht. Träume wachsen, Fantasien werden bereichert und die Seele verzaubert.“ Offenbar sehen das auch viele andere so: Als sie Festivalgäste 2021 fragte, welches Thema sie ansprechen würde, antwortete eine Mehrheit: „Märchen für Jung und Alt“. Der Drewitzer Festivaltag ist folglich dreigeteilt: morgens Vorstellungen für die Kita, nachmittags für Schulkinder, abends für die ganze Familie. Dann läuft zum Beispiel auch „Automärchen“, eine Defa-Komödie mit Kurt Böwe von 1983.

Weil die Förderzusage der Stadt Potsdam in diesem Jahr so spät kam, musste die Festivaldauer gegenüber den Vorjahren halbiert werden. Dennoch ist Zehm zuversichtlich, dass es auch eine vierte Ausgabe geben wird. Eine Garantie dafür gibt es nicht, weil die Finanzierung jährlich beantragt werden muss. Was ihr Mut macht: Die Stadt Potsdam, die in diesem Jahr 15.000 Euro zuschießt, mache deutlich, dass „dezentrale“ Kulturangebote wie das Drewitzer Filmfestival unbedingt wünschenswert seien. Und auch der Zuspruch vor Ort steigt. „In diesem Jahr erreichten mich sogar Anfragen, wann das Kino auf dem Grünen Kreuz wieder veranstaltet wird. Als wäre es ein fest eingebundenes Veranstaltungsformat im Kiez. Wir kommen dem Ziel näher.“

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