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Sportforum Am Schlaatz. Vorstellung der Entwürfe, des Siegerentwurfs

 Vorstellung Wettbewerbsergebnisse zum Sportforum Am SchlaatzPräsentation die Wettbewerbsergebnisse zur Umsetzung des Sportforums Am Schlaatz. Ausstellung der Entwürfe. Foto: Siegerentwurf des Büros "huber stadt architekten bda" aus Berlin. Bis zum Jahr 2024 soll der Neubau des Sportzentrums realisiert werden.

© Andreas Klaer

Sportforum am Schlaatz: Baubeginn im Januar trotz Biotops

Für zwölf Millionen Euro soll am Schilfhof bis 2026 ein Sportforum für den Schlaatz entstehen. Nun ist der erste Auftrag ausgeschrieben. Doch ein Biotop steht im Weg.

Seit Jahren wird über den Bau eines Sportforums am Schlaatz gesprochen. Nun wird es konkret. Der Kommunale Immobilienservice (Kis), der die städtischen Liegenschaften betreibt, hat den ersten Auftrag ausgeschrieben. Auf der Vergabeplattform des Landes wird ein Auftragnehmer für die Baustellensicherung für den Neubau Sportforum Schlaatz, Schilfhof 23-25, gesucht.

Dazu zählen Baustraßen, Lagerplätze, Baustrom und -wasser, der Rückbau von Bestandsanlagen und natürlich ein Bauzaun. Start soll am 15. Januar 2024 sein. Der Auftrag soll bis 21. August 2026 abgeschlossen sein. Noch bis 13. November können Bewerber ihre Angebote abgeben.

Losgehen soll es, obwohl sich auf der Fläche ein geschütztes Biotop befindet. Nach Hinweisen von Naturschützern waren die Fällarbeiten an zehn Obstbäumen unterbrochen worden, wie zuerst die „Märkische Allgemeine“ berichtete. Inzwischen sind die betreffenden Bäume zwischen der Weidenhof-Grundschule und der Nuthe gefällt, wie die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mitteilte. 

Bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Landesamts für Umwelt (LfU) und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) sei die bereits erteilte Genehmigung der geplanten Baumfällungen nochmals bestätigt worden. Denn die Bäume gehören nach der Bewertung nicht zum Biotop. Die Wurzeln seien auch nicht entfernt worden.

Ausgleich für geschütztes Biotop nötig

Bei dem Biotop handelt es sich um einen sogenannten Sandtrockenrasen. „Bei der Begehung mit Vertretern des LfU und der Unteren Naturschutzbehörde wurde fachlich eingeschätzt, dass der Sandtrockenrasen eine Größe von mehr als 250 Quadratmetern besitzt und damit ein gesetzlich geschütztes Biotop darstellt“, heißt es aus dem Rathaus. Das könnte noch Folgen haben.

„Um das Sportforum realisieren zu können, ist nunmehr ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung mit gutachterlichem Maßnahmenkonzept zu formulieren und die Zerstörung auszugleichen.“ Für den Ausgleich sei an anderer Stelle in Potsdam eine geeignete Fläche bereitzustellen. „Sollte kurzfristig eine geeignete Ersatzfläche für das Biotop gefunden werden, sind Auswirkungen auf das Bauprojekt derzeit nicht erkennbar.“

Das Sportforum ist einer der zentralen Bestandteile für den großen Umbau des Stadtteils unter dem Motto „Wir machen Schlaatz 2030“. Zwölf Millionen Euro sollen wie berichtet insgesamt investiert werden. Vielfältige Angebote für Freizeitsportler sollen entstehen, beispielsweise Fechten, Inline-Skater-Hockey, Rollkunstlauf, Fußball sowie Möglichkeiten für Judoka, Ringer, Gewichtheber und Kletterer. Allerdings liegt man wie berichtet schon jetzt zwei Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Im Jahr 2021 war noch von einer Fertigstellung im Jahr 2024 die Rede.

Der Entwurf sieht vor, das Sportforum in die Landschaft der angrenzenden Nuthe zu integrieren. Das Sportforum und die Außensportflächen sollen auf einer einen Meter höher gelegenen Ebene liegen, um bei Hochwasser nicht überschwemmt zu werden. Wenn die neuen Sporthallen fertig sind, soll die alte Halle abgerissen werden.

In dem Quartier im Südosten Potsdams gibt es einen verhältnismäßig hohen Anteil an einkommensschwachen Haushalten. Etwa ein Viertel der Schlaatzer bezieht Bürgergeld. Pro Potsdam und Genossenschaften halten gemeinsam 85 Prozent der insgesamt 5600 bestehenden Wohnungen in dem Stadtteil. Ungefähr zehn Prozent mehr Wohnungen sollen in den nächsten Jahren durch Aufstockung und Neubauten hinzukommen. Vor allem werden barrierefreie Wohnungen gebraucht und solche, mit mehr Zimmern als im typischen DDR-Plattenbau.

Erste Überlegungen gab es bereits 2015. Wie berichtet plant die kommunale Bauholding Pro Potsdam sowieso, 2500 Bestandswohnungen für 200 Millionen Euro bis 2033 zu modernisieren. Die Genossenschaften haben schon 2200 Wohnungen saniert. Das Ziel ist es, den Stadtteil lebenswerter zu gestalten, ohne die bisherigen Bewohner zu verdrängen. Weniger Parkplätze, stattdessen zentrale Garagenhäuser mit integrierten Kitas. Weniger Verkehr, dafür mehr Grün. Auch eine weitere kleinere Brücke in Richtung Babelsberg ist vorgesehen.

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