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Eröffnung einer neuen Gesschäftsstelle der MBS in der Schloßstraße in Potsdam
Mittelbrandenburgische Sparkasse präsentiet die neu gestalteten Geschäftsräume der
Geschäftsstelle Potsdam-Stadtmitte im Haus Einsiedel.

© Andreas Klaer

Mittelbrandenburgische Sparkasse: Stabil trotz kriselnder Wirtschaft

Die Flaute in der Wirtschaft schlägt bisher nicht auf die regionale Sparkasse MBS durch. Das Institut steigert seinen Gewinn.

Das Filialnetz der Mittelbrandenburgischen Sparkasse soll erhalten bleiben. Wie auf der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag in Potsdam deutlich wurde, sind keine weiteren Schließungen geplant. Die Zusammenführung von Standorten für ein zukunftsfähiges Geschäftsstellennetz sei abgeschlossen. Aus den betroffenen Geschäftsstellen seien 99 Prozent der Kunden bei der MBS geblieben. In Potsdam waren Filialen in Schlaatz, Babelsberg, Drewitz und Potsdam-West betroffen.

Im vergangenen Jahr war das Thema zu einem Politikum geworden. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte gegen die geplanten Filialschließungen in einem Schreiben an den Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbands protestiert. Auch Finanzministerin Katrin Lange (SPD) hatte vor einer zu weitgehenden Schließung von Sparkassenfilialen im Land gewarnt. Die Linksfraktion im Landtag hatte eine Rettungskampagne gestartet.

70
Prozent der Kundinnen und Kunden nutzen Online-Banking

Doch Träger der Sparkassen sind die Kreise oder kreisfreien Städte. Das ist auch bei der MBS so. Und deren Vertreter hatten die Filialschließungen abgesegnet. „Rund 70 Prozent der insgesamt über 500.000 Girokundinnen und -Kunden nutzen aktiv Online-Banking und erledigen einfache Bankgeschäfte von zu Hause oder unterwegs“, so Vorstandsvorsitzender Andreas Schulz. 48,6 Millionen mal haben die Kundinnen und Kunden der MBS den Angaben zufolge im vergangenen Jahr mit der Karte bezahlt, davon 81 Prozent kontaktlos.

Andreas Schulz, Vorstandsvorsitzender der MBS

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Insgesamt blickt die MBS auf ein erfolgreiches Jahr 2023. Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag mit 189,6 Millionen Euro etwa 57 Millionen höher als im Jahr zuvor. Ihr Eigenkapital habe die MBS um 366 Millionen Euro stärken können. Acht Millionen Euro sollen als Gewinn an die Träger ausgeschüttet werden.

Dabei habe sich die Wirtschaftsflaute im Kreditgeschäft bemerkbar gemacht: Darlehensauszahlungen seien um 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, aber betrugen dennoch beinahe eine Milliarde Euro. Erstmals seit vielen Jahren seien die Kundeneinlagen geschrumpft - und zwar um 3,3 Prozent auf 13,486 Milliarden Euro. Viele Kunden hätten täglich fällige Einlagen in befristete Einlagen und Wertpapiere umgeschichtet.

Schulz ist trotz der eingetrübten Konjunkturaussichten zuversichtlich für das Geschäftsjahr 2024. Er rechnet mit einem Sparkassenergebnis auf dem gleichen Niveau wie 2023. Zwar kämen auf die MBS Mehrkosten durch den letzten Tarifabschluss zu, allerdings erwarte man auch eine deutliche Steigerung des Zinsertrags. Für die Wirtschaft in der Region rechne er allerdings erst 2025/2026 mit einer spürbaren Erholung.

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