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Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident des Landes Brandenburg.

© dpa/Bernd settnik

Update

Wegen geplanter Filialschließungen: Brandenburgs Ministerpräsident Woidke richtet Protestbrief an Sparkassenverband

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse wollte zuletzt zehn Standorte komplett schließen. Der Regierungschef wies auf mögliche Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und den Tourismus hin.

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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat gegen die geplanten Fillialschließungen bei der Sparkasse Uckermark und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam protestiert. In einem Schreiben an den Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbands, Ludger Weskamp, und alle Verwaltungsratsmitglieder der Brandenburger Sparkassen, das dieser Zeitung vorliegt, warnte er davor, dass die Ankündigung solcher Schließungen für die Bürger häufig mit der Sorge vor einem Verlust des persönlichen Kontakts vor Ort verbunden seien.

„Insbesondere lebensältere Personen könnten sich von der gewohnten Grundversorgung der Sparkassen mit Finanzdienstleistungen abgeschnitten sehen“, heißt es in dem Schreiben. „Auch sind Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und den Tourismus so in den Blick zu nehmen, dass es zu keinem Verlust an Attraktivität in und für den ländlichen Raum in Brandenburg kommt.“

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) plant nach eigenen Angaben von April, 31 der 141 Geschäftsstellen zusammenzulegen und in den meisten Fällen Geldautomaten und Selbstbedienungsangebote weiter vorzuhalten. Zehn Standorte sollen komplett wegfallen. Die Sparkasse Uckermark will nach Angaben vom März fünf Filialen schließen. Die Kreise oder kreisfreien Städte sind Träger der Sparkassen. Finanzministerin Katrin Lange (SPD) hatte vor einer zu weitgehenden Schließung von Sparkassenfilialen im Land gewarnt. Die Linksfraktion im Landtag hatte eine Rettungskampagne gestartet.

Linksfraktionschef Sebastian Walter rief den Regierungschef am Dienstag dazu auf, Einfluss geltend zu machen. „Die Regierung kann Gesetze ändern“, sagte er mit Blick auf das Brandenburgische Sparkassengesetz. Dort ist etwa festgeschrieben, dass die Sparkassen ihre Geschäfte nach kaufmännischen Grundsätzen unter Wahrung ihres öffentlichen Auftrages führen. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke will eine stärkere Gemeinwohlorientierung prüfen und ist dazu im Gespräch mit anderen Fraktionen. (mit dpa)

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