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Feuerwehrleute löschen den Brand in einer Lagerhalle.

© dpa/Julian Stähle

Feuer zerstört Lagerhalle in Potsdam: Brand sorgt für Millionenschaden – Ermittlungen zur Ursache aufgenommen

Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, um den Brand in Fahrland zu löschen. Am Sonntag bedankte sich Oberbürgermeister Mike Schubert bei den Einsatzkräften.

| Update:

Nach dem Brand einer Lagerhalle im Potsdamer Norden haben Kriminaltechniker am Sonntag erste Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Nachdem die Arbeiten wegen bestehender Glutnester unterbrochen werden mussten, sollen sie am Montag fortgesetzt werden. Das teilte die Polizei mit. Demnach liegen noch keine Erkenntnisse vor, ob das Feuer mutwillig gelegt wurde oder aus anderen Gründen ausgebrochen ist. „Wir gehen von Brandstiftung aus“, hatte ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei am Samstag gesagt.

Das Feuer zerstörte am Samstagmittag im Ortsteil Fahrland eine 2000 Quadratmeter große Halle eines Speditionsunternehmens. Dort sollen Möbel gelagert gewesen sein. Der Brand war nach drei Stunden gegen 14.50 Uhr unter Kontrolle. Um 11.40 Uhr am Samstagvormittag hatte der Einsatz begonnen.

Brandherde am Sonntagmorgen entdeckt

Der Einsatz der Feuerwehr dauerte die ganze Nacht über bis zum Morgen. Die Wasserversorgung stellte die Einsatzkräfte zunächst vor Schwierigkeiten. „Zur Sicherstellung wurden mehrere Schlauchleitungen verlegt und ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet“, teilte die Stadt am Sonntag mit.

Damit die Feuerwehrleute alle Brandherde erreichen konnten, mussten ein Radlader und ein Bagger des THW eingesetzt werden, um Trümmerteile zu entfernen. Das schwere Gerät des Technischen Hilfswerks (THW) wurde aus Berlin und Dessau zum Brandort geschafft.

Nach rund 16 Stunden beendeten die Einsatzkräfte gegen 3.30 Uhr am Sonntag ihren Einsatz. Die Feuerwehr musste dann aber gegen 6.00 Uhr noch einmal ausrücken, da Brandherde entdeckt wurden, wie die Polizei mitteilte. Es werde auch noch bis Montag eine Brandwache dort geben, sagte ein Sprecher des Lagedienstes am Nachmittag in Potsdam.

Die brennende Lagerhalle stürzte ein. Wegen starker Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung gewarnt und aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Schaden liegt nach Angaben der Polizei nach einer ersten Schätzung im siebenstelligen Bereich, also mindestens bei einer Million Euro. Es wurde niemand verletzt.

Schubert bedankt sich bei Einsatzkräften

Neben der Halle brannte auch ein in der Nähe abgestelltes Fahrzeug. Eine Ausbreitung des Feuers auf den angrenzenden Gebäudeteil mit Sozial- und Büroräumen wurde verhindert. Zudem brachten Einsatzkräfte und Mitarbeitende verschiedener Betriebe mehrere Lastwagen und Kleintransporter in Sicherheit. Der Großbrand sorgte auch für Verkehrseinschränkungen. Die Marquardter Straße war während des Einsatzes voll gesperrt. Insgesamt waren rund 125 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes, des THW und beider Wachen der Berufsfeuerwehr im Einsatz.

„Vielen Dank an die Feuerwehr Potsdam für diesen hervorragenden Einsatz. Mein besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk, ohne diese Kräfte wären Einsätze dieser Größenordnung nicht zu bewältigen“, sagte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). „Die Organisationen arbeiteten Hand in Hand und meisterten diesen besonders anspruchsvollen Einsatz erfolgreich. Die Anfang April in Dienst neu gestellten Tanklöschfahrzeuge bestanden ihre Feuertaufe ebenfalls mit Bravour.“

Offenbar Unternehmen Begamis betroffen

Nach PNN-Recherchen handelt es sich bei dem Gebäude, das jetzt abgebrannt ist, um eine Lagerhalle des Umzugsunternehmens Begamis, das 1991 in Potsdam gegründet wurde. Begamis war erst kürzlich an den Standort Marquardter Straße 17 gezogen. Neben Umzügen profiliert sich das Unternehmen vor allem als Dienstleister für Hersteller und Großhändler in der sogenannten Neumöbellogistik. 

In der Lagerhalle in Marquardt wurden offenkundig Möbel gelagert. Begamis bietet auch für Privatkunden die Einlagerung von Möbeln und Hausrat in „Powerholzboxen“ an einem „trockenen Standort in unseren Lagerhallen“ an. (dpa/mit SCH, cmü) 

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