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Ein Bild der Demonstration am Montagabend in der Brandenburger Straße.

© Andreas Klaer

Update

Demonstration gegen Russland-Sanktionen: Rund 160 Menschen ziehen durch Potsdam

Die Proteste gegen die Russland-Sanktionen und Corona-Regeln haben in der Landeshauptstadt weiter nur wenige Unterstützer - das sorgt für Frust bei den Teilnehmenden.

| Update:

Anders als in anderen ostdeutschen Kommunen bekommen die Proteste gegen Corona-Regeln und für ein Ende der Russland-Sanktionen in Potsdam nur bedingt Zulauf. Am Montagabend kamen etwas mehr als 160 Menschen für eine Demo zusammen, die am Brandenburger Tor startete und im Gegensatz zu früheren Aufzügen dieser Art auch offiziell bei der Polizei angemeldet war.

Mit Trillerpfeifen und Rasseln zogen die Demonstranten unter anderem durch die Brandenburger Straße, auf mitgebrachten Schildern waren zum Beispiel die Abkürzungen Nato und EU durchgestrichen. Im weiteren Verlauf zogen die Teilnehmer unter anderem am Nauener Tor vorbei und auf den Alten Markt – wo man in Richtung des dort wohnenden Bundeskanzlers rief: „Olaf, dein Volk ist da.“

Zu Beginn der Demonstration kreiste über der Stadt ein kleineres Flugzeug mit dem Banner Virus-Lüge.de. Der Schriftzug verwies auf eine Seite der Kleinstpartei „Neue Mitte“, auf der es unter anderem als angeblich falsch dargestellt wird, dass die Existenz von Viren durch wissenschaftliche Studien bewiesen worden sei. Gründer der Partei ist der in früheren Jahren auch mehrfach in Potsdam aktive Christoph Hörstel, der wiederholt als Verbreiter von verschwörungstheoretischen Inhalten kritisiert worden ist.

Mobilisiert zu dem Aufzug durch die Innenstadt wurde über das Nachrichtennetzwerk Telegram. Dort gab es nach der Demo allerdings auch Frust zu lesen: Weil sich in Potsdam im Vergleich zu anderen Gemeinden nur wenige Teilnehmer versammelten, die unter anderem ein Ende der „Kriegsunterstützung“ für die von Russland angegriffene Ukraine forderten.

Landesweit ging das Demo-Geschehen offenbar leicht zurück. Am Montagabend seien in Brandenburg 40 entsprechende Versammlungen mit grob geschätzt insgesamt rund 10.000 Beteiligten bei der Polizei bekannt geworden, teilte das Polizeipräsidium am Dienstag mit. Am Montag der Vorwoche waren es 44 Versammlungen mit rund 10.500 Beteiligten. Die höchsten Zahlen bei diesen Versammlungen seien in Cottbus und Frankfurt an der Oder verzeichnet worden, hieß es. Dort kamen nach Polizeiangaben am Montagabend jeweils rund 1.200 Personen zu Protesten zusammen. (mit epd)

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