zum Hauptinhalt
Einwohnerversammlung Sozialraum III (Potsdam West/Innenstadt/Nördliche Vorstädte). Der Oberbürgermeister und die Beigeordneten luden zur Einwohnerversammlung im Sozialraum III ein.

© Andreas Klaer

Zweite Einwohnerversammlung in Potsdam : Zu viel Kopfsteinpflaster, zu wenig Fernwärme

Bei der Einwohnerversammlung zum Sozialraum III richteten mehr als 100 Potsdamer Wünsche und Beschwerden an die Stadt. Themen waren unter anderem Fernwärme und Fahrradwege.

Mehr Fernwärme, langsame Baustellen, wegfallende Parkplätze, Lkw-Verbot auf der Behlertstraße, Radwege auf Kopfsteinpflaster und der Verkauf von kommunalen Immobilien – das waren nur einige der zahlreichen Themen, die am Freitag bei der zweiten Einwohnerversammlung gegenüber der Stadtverwaltung eine Rolle spielten.

Mehr als hundert meist ältere Potsdamerinnen und Potsdamer waren zu der Veranstaltung im Bildungsforum gekommen, um Probleme in der Stadt gegenüber dem Oberbürgermeister oder den Beigeordneten anzusprechen.

Einwohnerinnen und Einwohner aus Potsdam West, Innenstadt und der Nördliche Vorstädte waren gekommen.
Einwohnerinnen und Einwohner aus Potsdam West, Innenstadt und der Nördliche Vorstädte waren gekommen.

© Andreas Klaer

Zwischen dem 1. März und dem 25. April finden insgesamt sechs Einwohnerversammlungen statt, eine für jeden der sechs Sozialräume der Landeshauptstadt. Die Veranstaltung am Freitag konzentrierte sich auf den Sozialraum III (Potsdam-West/ Innenstadt/ Nördliche Vorstädte), weshalb unter anderem auch die Zukunft des Kulturzentrums Lottenhof angesprochen wurde: „Die Sanierung des Lottenhofes wurde schon vor drei Jahren beschlossen, doch bislang ist nichts passiert“, kritisierte Monika Remann.

Es fehlt uns ein Bus, der in die Stadt fährt!

Eine Anwohnerin aus Potsdam-West, die die geänderte Linienführung des Busses 695 kiritisiert.

„Das Geld über die Städtebauförderung steht bereit, aber zu dem Zeitpunkt, als das beschlossen wurde, waren die Baukosten noch viel niedriger“, sagte daraufhin die Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD). „Der Pachtvertrag ist schon fertig, aber wir müssen jetzt nochmal nachrechnen, was wir uns leisten können.“

An drei großen und zum Teil überfüllten Tischen zu den Themen „Ordnung und Sicherheit“, „Schule, Bildung und Jugend“ sowie „Bauen und Mobilität“ machten viele Potsdamerinnen und Potsdamer ihrem Ärger Luft. „Bei uns in der Gontardstraße wohnen viele ältere Herrschaften, aber wir kommen nicht mehr zum Einkaufen oder zum Arzt – es fehlt uns ein Bus, der in die Stadt fährt!“, sagte eine ältere Potsdamerin, die sich über die Linienänderung der Buslinie 695 beschwerte. Ein Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe in Potsdam versprach, die Linienführung noch einmal zu prüfen.

An Thementischen wurde diskutiert.
An Thementischen wurde diskutiert.

© Andreas Klaer

Weniger Parkplätze durch zu viele Baustellen

Verkehrsthemen waren stark vertreten: Ein Anwohner monierte, dass durch die vielen Baustellen in Potsdam-West aktuell 60 Parkplätze wegefallen seien und forderte eine bessere Koordinierung der Bautätigkeit. Ein anderer wollte vor allem, dass die Baustellen schneller fertig werden.

„Gibt es nicht die Möglichkeit, einen Radweg auf dem Kopfsteinpflaster in der Gutenbergstraße einzurichten?“, sagte ein Anwohner. Eine Möglichkeit sei, das Kopfsteinpflaster glattzuschleifen, um besser befahrbar zu sein. „Leider ist das nicht überall möglich“, sagte Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos) ausweichend, er wolle das jedoch prüfen lassen.

Ein weiteres großes Thema war der Anschluss von Potsdam-West an das Fernwärmenetz. Eva Wieczorek, Mitgründerin der „Initiative Wärmewende Brandenburger Vorstadt“, forderte von der Stadt mehr Tempo. „Bis 2026 haben wir die Wärmeleitplanung für Potsdam fertig, danach können wir mehr sagen“, sagte Rubelt und bat um Geduld.

Beigeordneter Bernd Rubelt war einer der Gesprächspartner.
Beigeordneter Bernd Rubelt war einer der Gesprächspartner.

© Andreas Klaer

Am Tisch zu Bildung und Jugend wurde gefordert, Jugendlichen mehr Freiräume in der Stadt zu geben und dafür Schulhöfe auch nach Schulschluss offen zu lassen. „Hier sind wir schon dabei. Von 60 Schuldstandorten sind bereits 22 geöffnet“, sagte Torsten Gessner des Kulturamts Potsdam.

Auch wenn viele Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit begrüßten, Wünsche gegenüber der Stadt zu äußern, wurde auch Kritik an der Veranstaltung laut: Offensichtlich hatte die Stadt, wie schon bei der ersten Einwohnerversammlung, mit weniger Teilnehmenden gerechnet, entsprechend eng war es an den Tischen, die sich teilweise gegenseitig übertönten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false